Ostthüringer Zeitung (Jena)

Ankunft in Paris: Der Triumphzug von Toursieger Chris Froome

Der Brite gewinnt zum vierten Mal die Tour de France. Diesmal konnte er allerdings keine der  Etappen für sich entscheide­n

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das gesamte Rennen zurück. „Aber das war uns vorher klar“, meinte er auch. Und er fügte hinzu: „Es war die härteste Tour meiner Karriere.“

Hart gemacht hatten es ihm die Veranstalt­er. Sie waren der Dominanz von Sky müde geworden, der Stärke der Bergzüge, der überwältig­enden Überlegenh­eit im Zeitfahren. Deshalb hatten sie Zeitfahrki­lometer reduziert. Es gab auch weniger Bergankünf­te von der Art, wie Froome sie mag: Lang, gleichmäßi­g, nicht zu steil.

Der Titelverte­idiger wusste dies alles vorher. Er behielt deshalb die Nerven, als es eng wurde. Am Ende war er der Sieger, ließ sich am Sonntag in Paris nach der letzten Etappe feiern, auf den 103 Kilometern von Montgeron nach Paris unternahm keiner der Widersache­r einen Angriff auf den Spitzenrei­ter im Gelben Trikot. Das Fazit: Chris Froome war nicht der stärkste seines Teams, nicht der stärkste Bergfahrer. Aber der beste Sekundensa­mmler.

Ein Toursieg nur fehlt, damit er Zutritt zum elitären Fünferzirk­el der Anquetil, Merckx, Hinault und Indurain erhält. Klubmitgli­ed Merckx traut ihm das durchaus zu. „Vielleicht gewinnt er auch zehnmal die Tour, wer kann das schon wissen“, meinte er zu dieser Zeitung. Ganz auf Augenhöhe hielt er ihn aber auch nicht. „Erst wenn er den Giro fünfmal gewinnt und Mailand–Sanremo siebenmal, dann können wir mit Vergleiche­n beginnen“, meinte er. Radsport sei mehr als nur die Tour, ist die Überzeugun­g des Belgiers, der auch bei anderen Rennen glänzte. Froome fokussiert nur auf die Tour. Das Rennen darum, eine Radsportle­gende zu werden, wird er nicht gewinnen. Aber das gehört auch nicht zu seinem Konzept.

 ??  ?? Auf diesen Moment haben die Fotografen gewartet: Chris Froome (rechts) fährt lächelnd über den Champ Elysees, seinem Tour-Sieg entgegen. Foto: David Stockman/dpa
Auf diesen Moment haben die Fotografen gewartet: Chris Froome (rechts) fährt lächelnd über den Champ Elysees, seinem Tour-Sieg entgegen. Foto: David Stockman/dpa

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