Teenager filmen ertrinkenden Mann
Statt zu helfen, lachen die Jugendlichen und verhöhnen den Gehbehinderten. Der Fall löst in den USA Empörung aus
bestraft“: unterlassene Hilfeleistung in „Unglücksfällen oder gemeiner Gefahr oder Not, obwohl dies erforderlich und den Umständen nach zuzumuten ist“. Im Fall Jamal Dunn wäre es ein Leichtes gewesen, ihn vor dem Tod zu bewahren, sagen Ermittler. Ein Anruf unter 911, der Polizei-Notrufnummer. Ein gemeinsamer Rettungsversuch. Stattdessen: „Niemand wird dir zur Hilfe kommen, du blödes Miststück.“Oder: „Du hättest da eben nicht reingehen sollen.“Und schließlich: „Jetzt ist er gestorben.“ Es sind diese sprachlos machenden Sätze, durchsetzt mit vielen Lachern, die man beim Ansehen des Videos hört und die Henry Parrish III. zur Verzweiflung bringen. „Es gibt keine Worte für die Gewissenlosigkeit dieser jungen Menschen“, sagte Cocoas Bürgermeister. Er sprach von einem „isolierten Akt unsäglicher Unmenschlichkeit“und stellte sich hinter Bezirksstaatsanwalt Phil Archer, der die Jugendlichen über einen Umweg (mit Haftstrafen bis zu einem Jahr) doch noch zur Verantwortung ziehen möchte. „Es gibt ein wenig bekanntes Gesetz in Florida, das vorschreibt, der Polizei einen Todesfall zu melden. Das haben diese Teenager nicht getan“, sagt Polizeisprecher Yvonne Martinez. Sie sind geflohen, nachdem Jamal Dunn untergegangen war.
Was sind die Ursachen dafür, dass die Teenager offenbar kein Mitgefühl entwickelten? Die Psychologin Vicki Panaccione versucht, eine Antwort auf diese Frage zu finden. Sie glaubt, dass Jugendliche heutzutage durch das Internet mit Gewalt und Aggression „bombardiert“würden. „Das desensibilisiert.“ Rom.
Gewaltvideos im Internet sollen kaltblütig machen