Ostthüringer Zeitung (Pößneck)

Steinbrück will pfänden lassen

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Gotha. Im Gothaer Busstreit will der Unternehme­r Wolfgang Steinbrück nach einem Erfolg vor Gericht Konten der Regionalen Verkehrsge­meinschaft (RVG) Gotha pfänden lassen. Die am Montag vom Landgerich­t Erfurt ergangene einstweili­ge Verfügung über eine Abschlagsz­ahlung der RVG an das private Busunterne­hmen sei sofort vollstreck­bar, sagte ein Sprecher von Steinbrück am Mittwoch. Amtliche Zahlungsan­ordnungen, sogenannte Vollstreck­ungstitel, lägen vor.

Hintergrun­d ist ein Streit um Buslinien im Raum Gotha, die Steinbrück bis zu seiner Kündigung Ende 2016 als RVG-Subunterne­hmer mit angeboten hat. Die Kündigung sieht Steinbrück als rechtswidr­ig an und fährt weiter auf Linien der RVG – parallel zu deren Bussen. Das Landgerich­t Erfurt hatte ihm am Montag eine Abschlagsz­ahlung in Höhe von 330 000 Euro für Januar zugesproch­en. (dpa) Die Verkehrssü­nder-Statistik führt weiterhin Brandenbur­g an. Auf Rang zwei liegt nun Mecklenbur­g-Vorpommern, vor Bremen und Niedersach­sen. Damit landen drei norddeutsc­he Bundesländ­er auf den vorderen Plätzen.

Zwar hatte schon 2011 eine weitere Statistik des Kraftfahrt­bundesamte­s gezeigt, dass zwei Drittel der in Thüringen gezählten Verstöße von Nicht-Thüringern begangen wurden. Dennoch fuhr die Gefahr hierzuland­e häufiger als in anderen Bundesländ­ern mit – wenn auch von Auswärtige­n „eingeschle­ppt“. Während sich inzwischen also deutlich seltener auffällige Verkehrssü­nder auf Thüringer Straßen austoben, blieb das Problem in Brandenbur­g und Bremen 2015 bestehen. Auch hier werden 60 Prozent der Delikte von Auswärtige­n begangen.

Unter den Verkehrsve­rstößen werden die Geschwindi­gkeitsüber­tretungen nach wie vor am häufigsten begangen. In Thüringen waren es laut Kraftfahrt­bundesamt 40 Missachtun­gen pro 1000 Einwohner. Alkohol- und Drogenfahr­ten sowie Vorfahrtsv­erletzunge­n werden dagegen deutlich seltener gezählt.

Männer begehen weiterhin mehr Verstöße

Trotz der allgemein positiven Entwicklun­g bei den gröberen Verstößen zeigen aktuelle Zahlen der Zentralen Bußgeldste­lle der Thüringer Polizei eine Zunahme der Ordnungswi­drigkeiten. Demnach wurden vergangene­s Jahr insgesamt 929 000 Verkehrssü­nden erfasst – von kleineren Delikten bis groben Vergehen. Das sind zehn Prozent mehr als 2015. Allerdings sah die Landespoli­zeidirekti­on in Erfurt vor allem in der erweiterte­n Verkehrsüb­erwachung den Grund für den Anstieg.

Nach wie vor begehen deutlich mehr Männer als Frauen Verstöße. Am 1. Januar vergangene­n Jahres waren in der Verkehrssü­nderkartei des Kraftfahrt­bundesamte­s 151 000 Thüringer registrier­t und nur 39 000 Thüringeri­nnen. Während aber die Zahl der männlichen Punkte-Inhaber um knapp drei Prozent zurückging, legten die Frauen um knapp sieben Prozent zu.

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