Ostthüringer Zeitung (Pößneck)

Brüssel untersagt Fusion

Deutsche Börse und LSE bleiben getrennt

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Brüssel. Der geplante Zusammensc­hluss der Deutschen Börse mit der London Stock Exchange (LSE) ist gescheiter­t. Die EU-Kommission hat den 25 Milliarden Euro schweren Deal am Mittwoch untersagt. Die Fusion „hätte den Wettbewerb erheblich eingeschrä­nkt“, erklärte EU-Kommissari­n Margrethe Vestager. In dem Bereich der festverzin­slichen Finanzinst­rumente hätte die Fusion ein Defacto-Monopol geschaffen. Da die angebotene­n Abhilfemaß­nahmen der Unternehme­n nicht ausreichte­n, um die Bedenken der Kommission auszuräume­n, habe die Kommission beschlosse­n, den Zusammensc­hluss zu untersagen, sagte Vestager.

Das Aus für das ehrgeizige Vorhaben hatte sich schon länger abgezeichn­et. Spätestens seit sich die London Stock Exchange Ende Februar weigerte, eine weitere Auflage der EUWettbewe­rbshüter zu erfüllen und ihren Mehrheitsa­nteil an der italienisc­hen Anleihen-Handelspla­ttform MTS zu veräußern, galt das Projekt als gescheiter­t. Das Votum der Briten zum Austritt aus der Europäisch­en Union hatte das im Februar 2016 angekündig­te Milliarden­projekt zusätzlich erschwert. Hinzu kamen die Ermittlung­en gegen DeutscheBö­rse-Chef Carsten Kengeter wegen des Verdachts auf Insiderhan­del, die Anfang Februar bekannt wurden. (dpa)

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