Ostthüringer Zeitung (Pößneck)
Faktencheck zu einem Interview
Die Greizer Landrätin Martina Schweinsburg (CDU) klopft ein Ramelow-Gespräch mit der OTZ auf Tatsachen ab
Konkurrenzdenken der Saalekaskade-Anrainer, fragte dann aber auf ganz Ostthüringen bezogen: „Was könnte man denn dort aktuell als Komplettpaket den Reiseveranstaltern anbieten und vermarkten?“
Oh, da weiß Martina Schweinsburg etliche Beispiele, nicht nur vom Bioseehotel. Seit das Vogtland über den gemeinsamen Tourismusverband mit Sachsen vermarktet wird, sei die Nachfrage stetig gestiegen. Für 2016 sei sogar das Rekordergebnis von 501 657 Ankünften verbucht worden. Bei den Übernachtungen rangiere das Vogtland auf Platz 3 hinter der Sächsischen Schweiz und der Thüringer Rhön. Und bei der Gästezufriedenheit sogar vor Dresden! Nur wer das übersehe, könne die Ostthüringer Region als Großbaustelle für Starkstrom-Erdkabel stillschweigend hinnehmen, ganz im Gegensatz zu Planungen in Südwest-Thüringen.
Besonders aber ärgert die Greizer Regentin , wie Ramelow die Notwendigkeit einer Gebietsreform begründet. Als Beispiel nannte er, dass sich ein großes Bauprojekt monatelang verzögere, „weil ein Mitarbeiter in der Bauverwaltung erkrankt ist“. Wo genau, blieb offen. Schweinsburg ließ das in ihrer Kreisverwaltung recherchieren. „Bei uns ist bislang kein Bauantrag nicht genehmigt worden, weil ein Mitarbeiter krankheitsoder urlaubsbedingt gefehlt hat“, so das Ergebnis. Die Landrätin fügt an, dass die Kommunen ihre Aufgaben „norm- und fristgerecht erfüllen, trotz Kürzungen der finanziellen Mittel“. Der Landkreis Greiz habe 2016/17 Kürzungen von rund fünf Millionen Euro verkraften müssen.