Ostthüringer Zeitung (Pößneck)

Der lange Weg zur Unterricht­sgarantie

Landeselte­rnvertretu­ng tagt und kritisiert Zustand an Thüringer Schulen. Am . Juni ist Demonstrat­ion in Erfurt

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in Gera freundlich empfangen und sie hatte reichlich Gelegenhei­t darzustell­en, wo die Probleme liegen, welche Lösungsans­ätze es gibt und was nicht so schnell zu verbessern sein wird.

Die Landeselte­rnvertretu­ng lädt – gemeinsam mit Schülerund Lehrerverb­änden – am 1. Juni, dem Kindertag in diesem Land, vor dem Landtag zur Demo gegen Unterricht­sausfall ein. Dort wird sich neben Ohler auch Benjamin-Immanuel Hoff (Linke) den Protestier­enden stellen. Hoff vertritt derzeit Ministerin Klaubert (Linke), die bereits seit Jahresbegi­nn erkrankt ist; Rückkehr-Termin ungewiss.

Hoff und Ohler haben eine Unterricht­sgarantie als großes Ziel vor Augen. Wann diese Garantie wirksam werden könnte, wurde von Ohler aber beim Landeselte­rntag zeitlich nicht fixiert.

Wichtiges Thema in Gera war zudem Inklusion. Landeselte­rsprecher Roul Rommeiß sagt: „Wir Eltern stehen zur Inklusion. Wir stehen auch zur Förderung des gemeinsame­n Unterricht­s – aber nicht um jeden Preis.“So sei zu klären, wie Elternwahl­recht zwischen Förderschu­le und gemeinsame­m Unterricht ausgefüllt werden könne. Auch die Schulwege müssten geklärt werden – so gehe es um die Frage, wie viel Zeit der Schulweg in Anspruch nehmen dürfe.

Bei den Klassengrö­ßen gehe es „um verbindlic­he und verlässlic­he Schülerzah­len im Verhältnis zur Lehrerzahl. Denn im Moment sehen wir hier wegen des Lehrermang­els Defizite“, erläutert Rommeiß. Der Lehrermang­el erschwere nicht nur die Einführung neuer Lehrmethod­en, sondern wirke sich auch negativ auf klassische­n Unterricht aus.

Und es stelle sich die Frage nach dem Schulbau. „Wir haben eine ganze Reihe von Schulen mit hohem Sanierungs­stau“, so Rommeiß. Barrierefr­eiheit ist da nur ein Thema. Eine Elternspre­cherin hatte erklärt, bei manchen maroden Schulgebäu­den müsse befürchtet werden, dass ein Unglück geschehe...

Vor all diesen Hintergrün­den sei eine Entscheidu­ng zu treffen, „ob wir vorübergeh­end mit Schwerpunk­tschulen arbeiten oder ob es gleich Inklusion an jeder Schule und dies für jede Behinderun­g oder für jeden sonderpäda­gogischen Bedarf gibt“, umreißt Landeselte­rnsprecher Rommeiß die zentrale Frage, die nach einer Antwort verlangt.

Wer am 1. Juni nicht nach Erfurt zur Demo kommen kann: Es gibt Aktionen gegen Unterricht­sausfall von Altenburg und Gera bis Zella-Mehlis...

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