Ostthüringer Zeitung (Pößneck)
Finanziell ein Fass ohne Boden
Zum Beitrag „Netzentgelte verteuern Strompreise“(OTZ, 9.5.2017) diese Zuschrift.
Laut Artikel bedarf es nun einer Notreserve der Leistung von zehn Atomkraftwerken, um das Stromnetz netzstabil zu halten. So die Erfahrung, als Dunkelflaute herrschte, kein Wind wehte und keine Sonne schien.
Im Winter stand nur eine Reserve von 5,4 GW bereit. Französische Atom-, polnische Steinkohleund österreichische Ölkraftwerke mussten das deutsche Netz vor dem Blackout retten. Die zusätzliche Reserve muss durch konventionelle Kraftwerke erbracht werden.
Weht kein Wind, braucht es mehr fossile Kraftwerke. Weht Wind, haben Windmühlen Vorrang. Um deren Strom dann von Nord nach Süd zu leiten, entstehen Mehrkosten von 40 Milliarden Euro für neue Stromtrassen.
Die Stromkunden zahlen mit Preiserhöhungen, die Vögel mit dem Leben, die Landschaft mit Zerstörung. Dennoch sind mehr fossile Kraftwerke nötig, Kohlendioxid wird nicht gespart. Der technische Irrsinn nennt sich Energiewende. Finanziell ein Fass ohne Boden und nur noch politisch zu begründen. (gekürzt)
Dieter Böhme, Gera