Ostthüringer Zeitung (Pößneck)

Auch SPD-Innenminis­ter „würde mit Eiern beworfen“

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Erfurt. Der Ostthüring­er Landtagsab­geordnete Wolfgang Fiedler (CDU) erinnerte am Freitag im Parlament an wütende Proteste gegen die Gebietsref­orm 1994 in Südthüring­en. Der damalige Innenminis­ter Franz Schuster (CDU) sei mit Eiern beworfen worden, weil er die Kreise Sonneberg und Hildburgha­usen zusammenle­gen wollte. Dasselbe würde auch dem aktuellen Innenresso­rt-Chef Holger Poppenhäge­r (SPD) widerfahre­n, würde er sich der Masse stellen, spekuliert­e Fiedler und forderte die Koalition auf, ihre Gebietsref­ormpläne zu stoppen.

Doch Rot-Rot-Grün scheint das nicht vorzuhaben. Veränderun­gen erzeugten meistens Unruhe und neue Anforderun­gen, sagte Minister Poppenhäge­r. Dennoch müsse die Zukunft gestaltet werden.

Die Fraktionen von Linke, SPD und Grünen beschlosse­n einen Antrag, wonach die Empfehlung­en des im Vorjahr erstellten Bürgerguta­chtens, „soweit möglich“, bei der Umsetzung der Verwaltung­s-, Funktional­und Gebietsref­orm berücksich­tigt werden sollen. Die 72 zufällig ausgewählt­en Bürger hatten unter anderem gefordert, Gebietsver­änderungen auf freiwillig­er Basis und ohne Zeitdruck zu organisier­en.

Holger Poppenhäge­r (SPD) entgehe dem nur, weil er sich der protestier­enden Menge nicht stelle, behauptete im Landtag Wolfgang Fiedler (CDU).

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