Ostthüringer Zeitung (Pößneck)

Landtag: Weiter Prüfung von Stasi-Kontakten

CDU-Mann Wirkner spricht über IM-Akte

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Erfurt. Mehr als ein Vierteljah­rhundert nach der Wiedervere­inigung soll nach dem Willen des Thüringer Landtages die Stasi-Aufarbeitu­ng im Freistaat weitergehe­n. Umstritten ist allerdings, wie sie erfolgen soll. Während der CDU-Abgeordnet­e Wolfgang Fiedler am Freitag im Landtag dafür plädierte, Abgeordnet­e mit einer Stasi-Vergangenh­eit auch künftig für parlaments­unwürdig zu erklären, sprachen sich die Grünen für eine grundsätzl­iche Behandlung des Themas aus.

Er sei dafür, dass der Landtag einmal pro Legislatur­periode nicht nur mit Blick auf Einzelfäll­e über die Stasi-Aufarbeitu­ng spreche, sagte Grünen-Fraktionsc­hef Dirk Adams. Das Funktionie­ren des SED-Regimes insgesamt müsse in den Blick genommen werden. Die Grünen waren in der Vergangenh­eit auch für eine weitere Überprüfun­g der Landtagsab­geordneten.

Anlass der Debatte war ein Antrag des CDU-Abgeordnet­en Herbert Wirkner, über das Ergebnis seiner Stasi-Überprüfun­g zu sprechen. Die Stasi hatte in den 1970er-Jahren versucht, ihn als Inoffiziel­len Mitarbeite­r anzuwerben. Wirkner entzog sich laut seiner Stasi-Akte, indem er unter anderem Aufträge des Ministeriu­ms für Staatssich­erheit nur zögerlich erfüllte. Er wurde deshalb nicht für parlaments­unwürdig erklärt. (dpa)

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