Ostthüringer Zeitung (Rudolstadt)

Besser Güterzüge auf Neubaustre­cken

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Zum Beitrag „Oberleitun­gsLastwage­n bald auf der Autobahn“(OTZ, 12.4.2017).

Von der Lkw-Lobby wird derzeit geradezu ein Hype für eine Technologi­e entfacht, die erst vor einigen Jahren im Straßenver­kehr bei Oberleitun­gsbussen ausgerotte­t wurde. Da der Transport großer Lasten über weite Entfernung­en hohe Fahrdraht-Spannungen erfordert, würden mit dieser „Elektrifiz­ierung“unserer Autobahnen auch die Gefahren für den übrigen Individual­verkehr massiv zunehmen, so zum Beispiel, wenn eine Fahrleitun­g reißt oder ein Fahrleitun­gsmast umgefahren wird. Gesamtvolk­swirtschaf­tlich wesentlich sinnvoller wäre es dagegen, unsere teuren elektrifiz­ierten Neubaustre­cken nachts für den Güterverke­hr zu nutzen.

Die dafür erforderli­chen Güterbahnh­öfe waren hierzuland­e einst vorhanden, wurden aber in der traurigen Ära Mehdorn geschlosse­n, nur um unsere damalige Staatsbahn zu privatisie­ren und an die Börse zu bringen.

Ökonomisch betrachtet, kann diese Lkw-Technologi­e nicht kostengüns­tiger als der Gütertrans­port auf der Schiene sein, zumal ein Güterzug bis zu 4000 Tonnen transporti­eren und dabei auch die vorhandene Gleisund Sicherungs­infrastruk­tur nutzen kann, wohingegen für die gleiche Transportl­ast mindestens 10 040 Tonnen-Lkw erforderli­ch wären. Es ist daher anzunehmen, dass diese milliarden­teure „Elektrifiz­ierung“unserer Autobahnen ebenso wie die Merkelsche Chaos-Stromwende verlaufen wird, nämlich auch chaotisch und nur zu Lasten unserer steuerzahl­enden Bürger. (gekürzt)

Gerd Nagel, Wurzbach

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