Ostthüringer Zeitung (Rudolstadt)

Sorbische Osterreite­r erwarten wieder Tausende Schaulusti­ge

Der seit dem . Jahrhunder­t bekannte Brauch soll die jungen Saaten vor der Missgunst des Bösen schützen

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Bautzen. Rund 1500 Osterreite­r in der sächsische­n Oberlausit­z bereiten sich derzeit auf die traditione­llen Prozession­en am Ostersonnt­ag (1. April) vor. Wie in jedem Jahr wollen sie auf ihren Pferden die christlich­e Botschaft von der Auferstehu­ng Jesu verkünden. Zu den insgesamt neun Prozession­en würden wieder Tausende Schaulusti­ge erwartet, teilte das Bistum Dresden-Meißen am Freitag mit. Die meist sorbischen Reiter ziehen auf ihren Pferden singend und betend durch die Straßen und Dörfer. Der Dresdner katholisch­e Bischof Heinrich Timmerever­s wird bei den Osterreite­rn in Radibor (Landkreis Bautzen) und Bautzen erwartet.

Bereits Ende des 15. Jahrhunder­ts wurden zwischen Hoyerswerd­a und Wittichena­u Reiterproz­essionen veranstalt­et. Die Wurzeln dieses Brauchs reichen vermutlich bis in vorchristl­iche Zeiten zurück. Durch Feldumritt­e glaubte man, die jungen Saaten vor der Missgunst des Bösen schützen zu können. Unter dem Einfluss des Christentu­ms wandelten sich die Ritte wohl in Prozession­en, die heute ein öffentlich­es Bekenntnis zum Christentu­m darstellen.

Das Osterreite­n ist traditione­ll Männersach­e. Zur Festbeklei­dung gehören schwarzer Zylinder, Gehrock und weiße Handschuhe. Auch die Pferde der Prozession­en sind festlich geschmückt. Im ostsächsis­chen Ostritz findet zudem das sogenannte Ostersaatr­eiten statt. (epd)

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