Ostthüringer Zeitung (Rudolstadt)
Von starken Frauen und Ehemännern der Caritas-Kleiderkammer
„Frühjahrs-Aktionstage“in der kommenden Woche: Hilfsprojekt in bunter Garage an Darrtorstraße will bekannter werden
es, die etwas versteckt und nur durch einen kleinen Gang zu erreichende Kleiderkammer in Saalfeld bekannter zu machen, erklärte Gretel Marksteiner, die seit Anfang 2017 das an der Darrtorstraße 11 ansässige Freiwilligenzentrum der Caritas leitet. „Wir versuchen, zu helfen“, nach dem Motto „Not sehen und handeln“- So erklärt die 30Jährige die Grundidee der Kleiderkammer.
Für Petra Schillig ist HelfenKönnen immer eine besondere Sache. Wie sie berichtet, hat sich erst in der vergangenen Woche ein Obdachloser in der Kleiderkammer völlig neu eingekleidet. „Der hatte nichts“, berichtet die 67-Jährige, „und ist anschließend freudig wieder rausgegangen“. Eine besondere Herausforderung für die Frauen war der Flüchtlingsansturm 2015, der aber gut gemeistert worden sei. „Da kam oft ein großes Dankeschön zurück“, erinnert sich Petra Schillig.
Die in der Kleiderkammer angebotene Kleidung stammt aus Spenden, von denen „man nicht genug haben kann“, so die ehrenamtlich Engagierte. Die Sachen „sollen sauber sein, so wie Sie sie selber gern mitnehmen würden“, erklärt sie den Spendern. Die Bedürftigen, die keinen Bedarfsnachweis brauchen, entrichten im Gegenzug für die von ihnen ausgewählte Kleidung eine Spende zwischen 50 Cent und zwei bis drei Euro an die Kleiderkammer. Das Geld fließt laut Gretel Marksteiner an das Bistum in Erfurt, das damit Hilfsprojekte für Bedürftige mitfinanziert.
Zu den anderen Kleiderkammern der Regionen gibt es Petra Schillig zufolge einen guten Kontakt. Jetzt, da die Kleiderkammer in Rudolstadt geschlossen ist, kämen sogar Bedürftige von dort zur Garage in der Darrtorstraße 11. „Wir sind darauf eingestellt“, sagt Petra Schillig, „wir schicken niemanden weg“.
Letztlich sind es nicht nur Frauen, wie sich herausstellt, die die Kleiderkammer der Caritas am Laufen halten - sondern auch deren Ehemänner, wie Horst Schillig beweist, der, wie er sagt, gern beim Sachen schleppen oder Regale aufstellen anpackt. Dazu Petra Schillig lachend: „Hinter jeder starken Frau steht auch ein starker Mann.“