Ostthüringer Zeitung (Rudolstadt)
Saalfelder Vorstoß in die Europaliga
R Strabag AG übernimmt einer der führenden Baukonzerne des Kontinents erstmals einen Saugbagger der RSP GmbH
Mario Stößl das Großgerät vom Typ ESE 6 RD 8000. Es wird der erste eigene Saugbagger für die Strabag AG, deren Pößnecker Ableger spezialisiert ist auf Rohrverlegungen und -reparaturen. Bislang hat man sich zwar schon der SaugbaggerTechnologie bedient, dafür aber Mietmaschinen oder Fremdfirmen herangezogen – nun kommt das erste eigene Fahrzeug. Eingesetzt werden soll es vor allem in Ostthüringen, bei Arbeiten an Rohren und Leitungen allgemein und im Speziellen im Gas-, Wasser- und Strombereich, denn die Strabag hat Havarieverträge mit Wasser-/Abwasser-Zweckverbänden in Pößneck und Kahla, mit den Stadtwerken Jena-Pößneck und Neustadt/Orla. „Genug zu tun“, da ist sich Stößl sicher, zumal sich auch neue Kundenkreise mit dem Saugbagger auftun könnten, zum Beispiel die Reinigung der Fermenter von Biogasanlagen. „Wenn das noch kommt, wird eine Maschine gar nicht reichen“, blickt der Pößnecker Filialchef schon mal voraus. Zunächst aber werde man jetzt testen müssen, wie sich der Dauergebrauch des Saugbaggers auf die Taktung der Baustellen auswirkt, erläutert Bauleiter Krühner, der schon eine „ziemliche Beschleunigung“erwartet. Erster Einsatzort des RiesenSaugers wird in der nächsten Woche einer von der konventionellen Sorte sein: In Pößneck, nahe der Aldi-Filiale, müssen gebrochene Wasserrohre freigelegt und ersetzt werden.
RSP-Geschäftsführer KarlHeinz Renger schaut zur Übergabe trotz anderer Verpflichtungen kurz vorbei, schließlich ist es schon ein besonderer Tag, wenn einer der größten Baukonzerne Europas auf Technik made in Saalfeld setzt. Man sei stolz, dass ein Unternehmen solchen Kalibers der RSP-Qualität vertraue, betont Renger. Und hofft, dass dem ersten Saugbagger für die Strabag noch etliche weitere folgen mögen.
Während in der Halle mit einem kräftigen Fleischer-Imbiss die Übergabe besiegelt wird, legen Monteure schon an den nächsten fertigen Saugbaggern letzte Hand an. Die Auftragslage sei hervorragend, neue Absatzländer wie Kanada und die USA würden die Bücher füllen, aus Frankreich kämen Anfragen wie in einer Welle heran, berichtet Marketingchefin Angelika Warkus. Da trifft es sich gut, dass man mit dem neuen Zweigwerk in Camburg gut vorankommt. Die Bauarbeiten laufen, ab Mai soll die Ausstattung mit Maschinen und Anlagen folgen, im August hoffe man mit etwa 35 Leuten zu starten, von denen 20 bereits am Stammsitz geschult werden, fasst Patrick Renger den Stand der Dinge zusammen. Im vorigen August, als die Pläne für Camburg bekannt wurden, galten 80 Arbeitsplätze als wahrscheinlich nach dem Endausbau. „Könnte auch dreistellig werden“, bemerkt Renger am Freitag trocken, „wenn es so weiter läuft wie in den letzten Monaten“.