Ostthüringer Zeitung (Rudolstadt)
Rollstuhlfahrer dreist bestohlen
Saalfeld. Opfer eines dreisten Diebstahls wurde am Donnerstagvormittag in Saalfeld ein 83jähriger Rollstuhlfahrer.
Der Rentner befand sich zwischen 11 und 11.30 Uhr auf dem Saalfelder Wochenmarkt und erledigte dort seine Einkäufe. Dort wurde er dann von einem Mann mit einer fremden Sprache, die der Rentner nicht näher eingrenzen konnte, angesprochen. Zudem habe der Fremde in das Portemonnaie des 83-Jährigen gegriffen, das dieser in der Hand hielt, und daraus 250 Euro Bargeld gestohlen. Offenbar wurde der Rentner beobachtet, wie er das Geld zuvor von der Bank abgehoben hatte und wurde dann durch den Dieb gezielt angesprochen.
Bei der Polizei konnte der Geschädigte den Dieb wie folgt beschreiben: 50 bis 60 Jahre alt, kräftige Gestalt und ca. 1,80 m groß. Dem Rentner fiel bei der Bekleidung des Täters lediglich eine schwarze Stoffmütze auf. Schleiz/Saalburg/Hohenwarte. Bei einer zweitägigen Planerwerkstatt in Hohenwarte sind Leitlinien für den Architekturwettbewerb „Innovative Ferienhäuser für Tourismusregionen“erarbeitet worden. Diese sollen im kommenden Jahr bei einem Modellprojekt der Internationalen Bauausstellung Thüringen (IBA) am Thüringer Meer an den Standorten SperrmauerBleiloch bei Schleiz-Gräfenwarth und Saalburg entstehen.
Ein Expertenteam aus gut einem Dutzend Architekten und Landschaftsplanern aus Wien bis zum Schwarzwald habe gemeinsam mit Touristikern und Investoren nach Ideen gesucht. „Wir werden noch etwa vier bis sechs Wochen benötigen, bis die Rahmenbedingungen für den Architekturwettbewerb feststehen, der im Sommer ausgelobt werden soll“, sagte Klaus Sühl (Linke), Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft, nach der Veranstaltung am Donnerstagabend. Er geht davon aus, dass bei diesem Wettbewerb mindestens ein gutes Dutzend Angebote eingereicht werden.
Zwei bis drei besonders geeignete könnten dann an der Bleichloch-Sperrmauer und in Saalburg von Investoren verwirklicht werden. Der Staatssekretär geht davon aus, dass an jedem Standort bis zu 15 Ferienhäuser aus vorwiegend nachwachsenden Thüringer Rohstoffen errichtet werden, die sich in die Landschaft einfügen – egal ob am Hang nahe Gräfenwarth oder nahe am Wasser in Saalburg.
„Wir haben an der Saaletalsperre Wasser, Wälder und Hänge, also Landschaften, wie sie zum Teil auch in anderen Regionen Thüringens vorkommen“, erklärte Sühl. Aufgrund des Modellcharakters könnten hier nicht berücksichtigte Arbeiten durchaus in anderen Regionen des Freistaats, ob im Thüringer Wald oder im Kyffhäusergebirge, von Investoren verwirklicht Saalfeld. Er ist ein begabter, kenntnisreicher, vergnüglicher Erzähler. Christoph Dieckmann, Berliner Autor der Wochenzeitung „Die Zeit“und der hiesigen Region seit Jahren verbunden, kann nicht anders, als die Lesung am Dienstagabend bei der Saalfelder Goethe-Gesellschaft im Saal der Sparkasse am Markt mit Anekdoten zu beginnen. Als ein Bürgerreporter vom SRB beispielsweise um die Genehmigung zur Aufzeichnung des Abends bittet, fühlt sich Dieckmann an seinen ersten Radioauftritt erinnert, und schon ist er mittendrin im Plaudern über seine Jugend in der DDR, den von ihm verehrten werden. Der Staatssekretär lobte die Arbeitsatmosphäre, wie sie bei der zweitägigen Ideenwerkstatt im Vattenfall-Betriebsgebäude herrschte.
Neben dem Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft, der Stiftung Baukultur und der Internationalen Bauausstellung ziehen 21 in der kommunalen Arbeitsgemeinschaft „Thüringer Meer“organisierte Mitgliedsgemeinden sowie die Landkreise Saalfeld-Rudolstadt und Saale-Orla an einem Strang. „Alle Beteiligen brennen für diese Idee, denn wir haben hier eine paradiesische Landschaft“, so Sühl.
„Als ich vor 20 Jahren die Grundstücke erworben habe, da ging nichts voran. Jetzt kommt Bewegung in die Sache. An der Ideenwerkstatt waren hochkarätige Fachleute beteiligt, die keine vorgefertigten Konzepte mitbrachten, sondern an maßgeschneiderten Lösungen arbeiten“, lobte Fredi Vogler aus Geroldsgrün, der mit seiner Saaleland Grundstücksgesellschaft mbH & Co Objekt Bleiloch KG nahe der Sperrmauer in prototypenhafte Ferienhäuser investieren will. „Es geht nicht nur um Urlaubsgäste, sondern auch um Wohnen auf Zeit für Menschen, die für Monate in der Region beschäftigt sind. In den im losen Verbund geplanten Häusern könnten beispielsweise Segler und Angler, aber auch bestimmte Berufsgruppen jeweils eine gemeinsame Zeit in schöner Landschaft verbringen“, sagte Vogler. Eine Idee von Hohenwarte war, dass die Gäste vor Ort nicht nur „bekocht“werden, sondern auch die Möglichkeit erhalten sollen, gemeinsam zu kochen. „Diese Idee will ich in dem geplanten Bistro verwirklichen“, sagte Vogler.
Ähnlich geht es Claus Anders aus Oberkotzau, der sich 2004 erst ein Feriengrundstück in Saalburg kaufte, fünf Jahre später weitere Grundstücke nahe der so genannten Arschbackenbucht. Seitdem plant er dort einen Yachthafen für etwa 40 Boote, eine Marina mit Restaurant sowie Bungalows. Die in Hohenwarte geborene Idee des Fischerdorfes gefalle ihm besonders gut. Geplant sei, dass die Uferpromenade öffentlich zugänglich bleibe. Wie Fredi Vogler lobte auch Claus Anders, dass bei der Ideenwerkstatt alle Beteiligten sprichwörtlich an einem Tisch saßen.
SonneMondSterne-Veranstalter Rico Tietze aus Jena will mit seiner Frau nahe der Surfwiese bei Saalburg unter anderem ebenfalls in Ferienhäuser, Restaurant und Marina mit 30Bootsliegeplätzen und Bootstankstelle investieren.
„Die Ideenwerkstatt hat viele gute Ansätze entwickelt. Ich bin sehr zuversichtlich“, sagte Tietze abschließend.