Ostthüringer Zeitung (Rudolstadt)
Zwei Medaillen für Schwarzaer
Bei mehreren vierten Plätzen bei Landesmeisterschaft der Rhythmischen Sportgymnastik wird Podium knapp verfehlt
sich in ihrem ersten größeren Wettkampf ohne Handgerät und mit dem Seil ganz ausgezeichnet. Felicia Hüttl fehlten am Ende nur fünf Hundertstel Punkte zum Landesmeistertitel, der an Mathilde Botti Marques vom USV Jena ging. Platz zwei sollte aber Ansporn für die nächsten Wettkämpfe sein. Ebenfalls einen guten Eindruck hinterließen Leni Fränkel, Friederike Nicklaus und Helena Baum, die in dieser Reihenfolge die Plätze vier bis sechs belegten.
Die Kinderklasse 8 zeigte zwei Übungen ohne Handgerät und mit dem Ball. Siegerin war hier Jasmin Grotz vom USV Jena. Leila Tischendorf, erstmals für die Landesmeisterschaft qualifiziert, verfehlte mit nur winzigem Punktabstand die Bronzemedaille. Aber auch Platz vier kann sich sehen lassen. Bei Kristina Nedelev und Zoey Krüger war auf den Plätzen fünf und sieben noch „Luft nach oben“.
Emely Petzold vom TSV GeraZwötzen hieß die Siegerin der Kinderklasse 9, die drei Übungen zeigen mussten. Für den SV 1883 Schwarza steuerte Fabienne Ludwig in dieser Altersklasse einen weiteren vierten Platz hinzu.
Die Schülerwettkampfklasse hatte mit 19 Grazien das zahlenmäßig größte Starterfeld. Das kritische Kampfgericht bewertete hier Übungen mit Ball, Keulen und ohne Handgerät. Mit der zweitbesten Übung ohne Handgerät beeindruckte Tina Leypold das kritische Kampfgericht. Allerdings konnte sie diese Leistung mit den beiden Handgeräten nicht wiederholen. Trotz einiger Fangfehler reichte es zu Platz sechs. Verbesserungen in der Gerätetechnik lassen im nächsten Jahr einen Medaillenrang durchaus realistisch erscheinen. Maja Möller und Polly Planer belegten die Plätze 14 und 17. Titelträgerin wurde Giulia Kirmse vom TSV Gera-Zwötzen. Einen guten Eindruck hinterließen die Schwarzaer Mädchen im ersten Jahr in der Juniorenwettkampfklasse mit Reifen, Ball und Keulen. Hinter der Siegerin Emily Hoyer vom TSV Gera-Leumnitz und Katharina Lieb (USV Jena) ist die Bronzemedaille von Nastja Menjailow (Foto) ein schöner Erfolg. Ihr kaum nach standen bei den Landesmeisterschaften Elli Heuschkel, Jody Lee-Ann Richter und Sophia Nikitin auf den Plätzen vier, fünf und acht.
In der Freien Wettkampfklasse ging die Goldmedaille an Franziska Mölle vom TSV GeraLeumnitz. Hier hatten die Nachwuchstalente des SV 1883 Schwarza besten Anschauungsunterricht, welche spektakulären Elemente mit Ball, Keulen und Band fast fehlerfrei möglich sind.
Insgesamt wurden die Schwarzaer Sportgymnastinnen mit ihren Übungsleitern ihrer Rolle als einer der führenden Abteilungen im Freistaat Thüringen gerecht. Mit vier vierten Plätzen wurden mehrfach weitere Medaillenränge nur knapp verfehlt. Der Ansporn für die nächste Saison ist also da. Rudolstadt. Keine Überraschung beim SV 1883 Schwarza: Klaus Karpinsky, seit 1990 Vorsitzender des größten Sportvereins im Landkreis, bleibt weitere vier Jahre in dieser Funktion. Der 74Jährige wurde mit großer Mehrheit bei der jüngsten Mitgliederversammlung gewählt. Und auch sein Stellvertreter bleibt dem Verein in dieser Funktion erhalten: Jens Hennersdorf war ebenso wie Karpinsky der einzige Kandidat für diese Position.
Hennersdorf war es auch, der den Zusammenhalt in dem großen Mehrspartenverein hervorhob. Gerüchteweise soll es vor allem bei jugendlichen Mitgliedern Bestrebungen gegeben haben, Abteilungen vom Verein zu lösen. Man könne sehr stolz darauf sein, dass man auch nach fast 135 Jahren – das Jubiläum soll übrigens am 29. Juni mit einem großen Fest gefeiert werden – einen sehr stabilen Mehrspartenverein anbieten könne.
Das vergangene Jahr schloss der Verein mit einem Überschuss von mehr als 10000 Euro ab, deutlich mehr als im Jahr zuvor. Bemerkenswert: Mehr als
SV 1883 wird seiner Rolle im Freistaat gerecht
80 Prozent des fast eine halbe Million umfassenden Haushaltes erwirtschaftet der Verein selbst. Allein dafür erhielten die Schwarzaer von Seiten des Kreissportbundes (KSB) viel Lob: „Ich weiß, was dass heißt“, sagt Bernd Lämmerzahl, stellvertretender KSB-Vorsitzender und selbst Vereinsvorsitzender beim SV Niederkrossen.
Währenddessen bleibt der Verein auch bei den Mitgliederzahlen stabil: Zwar registrierte man in der Summe einen geringfügigen Rückgang um 13 Mitglieder auf 1965, doch störte sich daran kaum jemand. Stattdessen gab es Lob vom Landessportbund (LSB): Ralf Ulitzsch, Geschäftsbereichsleiter Sport im LSB, freute sich darüber, dass beim SV 1883 mit 46 Prozent überdurchschnittlich viele Frauen und Mädchen organisiert sind: Das sei ein Wert, der sowohl im LSB als auch im KSB nicht erreicht werde.
Fast jedes zweite Mitglied ist weiblich
Und dennoch: Beim Schwarzaer Verein sucht man nach neuen Angeboten, um vor allem junge Leute für eine Vereinsmitgliedschaft zu interessieren. Und so ist durchaus denkbar, dass sich der Verrein mittelfristig auch dem E-Sport öffnet jetzt, wo diese Sportart voraussichtlich 2022 auch olympisch werden soll.
Noch spielt dieser elektronische Sport aber eine untergeordnete Rolle bei den Schwarzaern. Und findet demzufolge auch noch keine Berücksichtigung in der Sportleitplanung, die laut Anja Volkmar aus dem Rudolstädter Rathaus unbedingt fortgeschrieben werde müsse: „Die letzte stammt aus dem Jahr 2009 und ist eigentlich nur fünf Jahre gültig.“Zudem kündigte sie ein Gesamtkonzept für die Sportstätten im Heinepark und auch im Schwarzaer Gemeindetal an, die 2020 beginnend teilweise umgebaut und saniert werden sollen.