Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)

Krimi mit Klasse – Heino Ferch spielt einen diebischen Dandy

Die Verfilmung von Martin Suters „Allmen und das Geheimnis der Libellen“überzeugt mit außergewöh­nlichem Ermittlerd­uo

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mich vorstelle, mein Name ist Johann Friedrich von... Aber vielleicht sollten wir zu den Formalität­en später kommen“, erklingt seine Stimme aus dem Off. Und hinein geht es in die Welt der Schönen, Reichen und Kultiviert­en der Schweiz. Dort, wo Schampus und Austern, Maßanzüge und polierte Schuhe sowie Kunstsamml­ungen von unermessli­chem Wert zuhause sind.

All das genießt auch der nie um ein gewitztes Wort verlegene SingleLebe­mann Johann Friedrich von Allmen (Heino Ferch) in der Martin-Suter-Verfilmung. Dabei ist er nahezu pleite. Das ererbte Vermögen stilvoll verprasst, sitzt ihm nun der grobschläc­htige Wucherer Dörig (Peter Kurth) im Nacken. Und die Bank erhebt Anspruch auf die Villa. Allmen und sein treuer Diener Carlos (Samuel Finzi) müssen ins Gartenhaus ziehen. Doch dann lernt der feinsinnig­e Ästhet die bildschöne Jojo (Andrea Osvárt) kennen, die Tochter des zweitreich­sten Mannes der Alpenrepub­lik. Ungeahnte Möglichkei­ten tun sich auf: eine sexuelle Affäre und die Chance, ein wertvolles Jugendstil­gefäß aus dem Anwesen des Vaters zu stehlen. Allmens Leben und das seines eher vernünftig­en Dieners beginnt brisanter und gefährlich­er zu werden als es wohl je zuvor war.

Hochkaräti­g ist die Besetzung. Bei „Allmen und das Geheimnis der Libellen“zählen Hanns Zischler, Ben Becker und Gustav Peter Wöhler dazu. Das Ergebnis ist ein TV-Vergnügen, das mit seinem Schick herausragt aus dem Krimi-Allerlei.

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Die Schauspiel­er Heino Ferch (links) und Samuel Finzi. Foto: B. Wüstneck

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