Ostthüringer Zeitung (Schleiz)
Im Alter noch was vom Leben haben
Die Besucherzahlen passen, ganz knapp schrammten die Ehrenamtlichen des Vereins Ferienlandeisenbahn Crispendorf letzte Saison an der „5000erMarke“vorbei. Auch wenn deren Kreis immer überschaubarer wird, halten sie das, was dort um das Jahr 1954 begann, nach wie vor am Leben. Mit immer mehr Aufwand, wie unschwer nachvollziehbar ist – da sich die anfallenden Aufgaben auf immer weniger Schultern verteilen. Was aber tun, um hier Abhilfe zu schaffen? Damit nicht eines Tages die Signale für die kleine Bahn dauerhaft auf „Halt“bleiben. An guten Ideen, wie die zum Beispiel mit dem Schnuppertag, mangelt es ja nicht. Es war ein Anfang, der zugegebener Maßen schief gegangen ist. Am Wetter jedenfalls kann es nicht gelegen haben. Die Fans der Bahn und solche die es vielleicht werden wollen, müssen diese neuen Schnuppertage eben erst annehmen. Genau wie sie das bei den Fahrtagen tun. Sonst gäbe es die Zahl oben nicht. Also weiter die Werbetrommel rühren, frei nach dem Motto „Steter Tropfen höhlt den Stein“! Ob eine Art von Shuttle nur an den Schnuppertagen, wenn kein Fahrbetrieb ist, vielleicht ab SchleizWest des Rätsels Lösung wäre? Seubtendorf. Lebensqualität im Alter: Was braucht man in Seubtendorf, Göttengrün oder Schilbach dafür? Dieser Frage soll heute ab 15 Uhr im Hofcafé des Mehrgenerationenhauses in Seubtendorf bei Kaffee und Kuchen nachgegangen werden.
Dort haben alle interessierten Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, ihre Vorstellungen von einem „guten Leben im Alter“auf den Punkt zu bringen und gehört zu werden.
Bürgermeister, Pfarrer und Diakoniestiftung wollen mit Unterstützung der Leader-Aktionsgruppe dann versuchen, gemeinsam mit den Bewohnern der Dörfer Lösungen zu finden und neue Wege zu gehen. Jeder ist willkommen, das Angebot ist kostenfrei und unverbindlich. Information, auch Anfrage nach einer Mitfahrmöglichkeit, über Ramona Kleinhenz, Leiterin der Tagespflege Gefell. Crispendorf. „Der Tag heute war sehr erfolgreich, auch wenn keiner zum Schnuppern gekommen ist“, am Ende eines recht arbeitsreichen Sonnabends konnte Thomas Bitter, Vorsitzender des Vereins Ferienlandeisenbahn Crispendorf, diese Bilanz mit Licht und Schatten ziehen. Hinter dem größten Vorhaben des Tages, dem neuen Schotterbett für den Gleisabschnitt kurz vor dem Hauptbahnhof, jedenfalls konnte ein Haken gemacht werden. Thomas Bitter, Vorsitzender des Vereins Ferienlandeisenbahn
„Das Gleis dort ist nutzbar und wurde heute Abend von den ersten 53 Gästen befahren. Es liegt zwar noch nicht optimal, das wird aber noch erledigt. Den Osterfahrten steht gleistechnisch nichts mehr im Wege“, diese Botschaft von Thomas Bitter erreichte die OTZ dann am Sonnabend gegen 21.30 Uhr per Mail aus dem Ferienland. Noch am Nachmittag hatte er geschätzt: „Wenn der Tag rum ist, werden wir ungefähr 20 bis 25 Tonnen Schotter bewegt haben.“
Wir – das waren neben dem Vereinsvorsitzenden noch Ronny Scheidig, Helmut Schroeder, Patrick Blaschke und Rudolf Lukas, die an diesem Schwerpunkt wirkten. Ein Knochenjob, der neben Muskelkraft aber auch Präzision erforderte. Dicht an den Schienenstrang herangefahren war Rudolf Lukas mit dem Multicar, so konnte der Schotter schon mal an seinen jeweils ungefähren Bestimmungsort gekippt werden. Dann hieß es stopfen. Dazu arbeiteten sich Thomas Bitter und Ronny Scheidig jeweils mit einem rund 30 Kilo schweren Vibrationsstopfer das Gleisbett entlang. Finaler Arbeitsschritt war das Ausrichten der Schienen, dafür kamen Wasserwaage und Winde zum Einsatz.
Wirklich überschaubar war der Kreis derer, die sich zu diesem Frühjahrsarbeitseinsatz auf dem Areal des Ferienlandes nahe Crispendorf eingefunden hatten. Null Resonanz gab es auf das Angebot des Schnuppertages, der ab 14 Uhr starten sollte. Der Vorstand des aktuell noch 14 Mitglieder zählenden Vereins, wollte damit interessierte Zeitgenossen aus der Region ansprechen, doch einmal vorbeizukommen und so die Arbeit der ehrenamtlichen Eisenbahner quasi hautnah zu erleben. Vielleicht wäre man miteinander ins Gespräch gekommen. Gefreut hätten sich Thomas Bitter und seine Mitstreiter sicher auch darüber, wenn jemand spontan entschieden hätte mit anzupacken und alles auf ein „Ja, das ist was für mich! Ich komme wieder“hinausgelaufen wäre. Aber, nun ist der Anfang einmal gemacht – die Schnuppertage werden nach Aussage des Vereinschefs beibehalten.
Trotzdem wurde neben dem Gleisbau aber noch einiges andere geschafft. Lackiert ist der fünfte Personenwagen der kleinen Bahn, der Ostern zum Saisoneinstieg dann möglichst mit rollen soll. In den Fahrgastbereichen wurde am Sonnabend das Laub beseitigt. Wer das Gelände aber kennt weiß, dass das längst noch nicht alles ist. Es gibt noch viel zu tun bis zu den Osterfahrtagen, die am 16. und 17. April jeweils von 10 bis 18 Uhr geplant sind.
Für 79 der gut 150 derzeit vorhandenen neuen Betonschwellen konnten bisher Paten gefunden werden. Als anspruchsvolles Neu ist in dieser Saison noch, dass es kein Eisenbahnfest mehr geben soll. „Es ist personell und logistisch einfach nicht zu stemmen“, so Thomas Bitter. Dafür hat man aber Sommernachtsfahrten ins Programm aufgenommen.
Rund 40 000 Flyer sind raus, die über das Angebot der Ferienlandeisenbahn informieren sollen. Verschickt wurden sie an Adressaten auch im Raum Saalfeld/Rudolstadt beziehungsweise Greiz/Zeulenroda. Diese Woche kommt aus der Druckerei ein Dokument im Postkartenformat, speziell für die Nachwuchsgewinnung – das dann auch an die Schulen der Region gehen soll. Überschrieben ist es mit „Ein Hobby wie kein anderes“, auf der Rückseite gibt es alles Wissenswerte über den Verein und die kleine Bahn.
„Wir haben ein neues Souvenir. Es wird ein Gemeinschaftswerk aller ostdeutschen Parkbahnen in Form eines Quartettspiels geben. Ich hoffe, dass es bis Ostern verfügbar ist“, informierte Thomas Bitter ebenso.
Lok „Maja“bekommt bis zum Saisonauftakt noch eine neue Bremsanlage. Saniert werden muss das Dach des Lokschuppens. Einen weiteren Arbeitseinsatz am Gleis gibt es zum Monatswechsel April/Mai. Im Oktober soll der Einbau Betonschwellen fortgesetzt werden.
„Wenn der Tag heute rum ist, werden wir ungefähr 20 bis 25 Tonnen Schotter bewegt haben.“