Ostthüringer Zeitung (Schleiz)
Argumente sind „alte Hüte“
Zu den Leserbriefen „Fürchterliche Windkraftpläne“und „Sozial und ökologisch unverträglich“(OTZ, 19.5.2017).
Da haben zwei Windkraftgegner ihren Herzen Luft gemacht, um über die Windkraftbranche herzufallen. Alle möglichen Argumente, die „alte Hüte“sind, gebracht, vor allem die hohen Kosten für Investitionen, die der Stromverbraucher bezahlen muss. Die Atom- und Kohlekraftwerke haben bei ihrem Bau wohl nichts gekostet? Das wurde alles auf die Stromkosten umgelegt. Dass eine Firma Windenergieanlagen baut und dafür wirbt, wird kritisiert. Wir leben in einer Marktwirtschaft.
Zu viel Land würde verbraucht, eine Windenergieanlage, die nicht einmal ein Hektar Land verbraucht, erzeugt soviel Strom wie dafür acht bis zehn Hektar Solarfläche nötig sind. Eine Biogasanlage, die mit Energiepflanzen (Mais) „gefüttert“wird, braucht 400 Hektar Ackerland. Windräder im Wald sorgen dafür, dass Windenergieanlagen nicht zu nahe an Dörfer kommen. Thüringen hat über eine halbe Million Hektar Wald.
Angenommen es würden 500 Hektar für Windenergieanlagen gebraucht, so sind das 0,1 Prozent der Waldfläche. Bald werten riesige Mengen Strom für die Elektromobilität gebraucht, für 2000 Elektro-Autos ein Windrad, bei 50 Millionen Pkw 25 000 Windenergieanlagen.
Zurzeit sind E-Autos noch nicht sehr ökologisch, denn unser Strommix besteht derzeit noch zu zwei Dritteln aus schmutzigem Strom. Da werden sicher die Regionalpläne noch öfter umgeworfen, um genügend Windstandorte zu finden. Und da wollen zwei Thüringer CDULeute das EEG abschaffen?
Siegfried Freitag,Weira