Widerstand in Noch-Kreisstadt

In dieser Woche ließ sich wieder einmal wunderbar erkennen, in welch freiem Land wir leben. Man stelle sich vor, in einem russischen Oblast würde die Gebietsverwaltung auf die Straße gehen und offen zum Widerstand gegen Putinsche Reformpläne aufrufen... – In Deutschland ist das möglich. Und sogar in Thüringen, wo eine linksgeführte Landesregierung den Freistaat komplett umkrempeln möchte. Der Landrat errichtet am Kreisverwaltungsgebäude eine Barrikade in Form eines Transparents. „Gebietsreform – nein danke!“, so die klare Botschaft.

„Was ist denn nun besser?“, lautet in diesen Tagen häufig eine Frage, die auch uns LokalJournalisten gestellt wird. Ich erlaube mir, ehrlich gesagt, darüber noch kein abschließendes Urteil. In erster Linie bin ich Bad Lobensteiner. Dass jemand sich als „Saale-Orla-Kreiser“bezeichnet, wäre mir neu. Wichtig ist mir allerdings eine baldige Aussage der Reformer darüber, welche Behördenwege sich denn künftig viel ortsnäher erledigen lassen. Denn am Ende ist uns doch allen das Hemd näher als die Weste – auch wenn jetzt vielleicht dem Landrat der Kragen platzt.