Ostthüringer Zeitung (Schleiz)
Gefahrgut-Alarm in Lückenmühle
Der Anhänger eines Tankzuges machte bei einem Bremsmanöver Kopfstand und verharrte in dieser Position
Lückenmühle. Großalarm für die Feuerwehren am Montag gegen 10 Uhr. Aus dem Remptendorfer Ortsteil Lückenmühle wurde ein Gefahrgutunfall gemeldet. Der Anhänger eines Heizöltransporters war über seine Vorderachse gekippt und verharrte im „Kopfstand“.
Die Rettungskräfte mussten von einer erheblichen Explosionsund Umweltgefahr ausgehen. Daher wurden die Feuerwehren aus Remptendorf, Altengesees, Thimmendorf und Bad Lobenstein vor Ort geschickt. Zudem alarmierte die Rettungsleitstelle den Gefahrgut-Gerätewagen der Feuerwehr Schleiz sowie den Gefahrenstoff-Messwagen der Feuerwehr Hirschberg.
Der 50-jährige Fahrer des Tanklasters eines regionalen Unternehmens gab an, dass er an der Engstelle in Ortsmitte, die auf 30 km/h begrenzt ist, aufgrund von Gegenverkehr scharf bremsen musste. Der Rest folgte den Gesetzen der Physik: Von den Kammern des insgesamt 16 000 Liter fassenden Anhängers war lediglich noch die vorderste mit 6000 Liter Heizöl gefüllt gewesen. Diese Menge schwappte in Fahrtrichtung und ließ den Anhänger über dessen eigene Vorderachse aufrichten. „Zum Glück kippte er anschließend nicht zur Seite um“, zeigte sich Kreisbrandinspektor Uwe Thiersch erleichtert. Denn in diesem Fall hätte es möglicherweise zu mechanischen Schäden kommen können, in deren Folge das Öl ausgelaufen wäre. So aber leerte sich lediglich ein Schlauch, der für den Pumpvorgang benötigt wird.
Die Feuerwehren dichteten vorsorglich die gesamte Kanalisation im Bereich der Unfallstelle ab. Das ausgelaufene Heizöl ist mit Bindemitteln aufgefangen worden. Gegen 11.30 Uhr rückte ein Kran an, mit dessen Hilfe der Anhänger vorsichtig wieder auf alle vier Räder gestellt wurde. Wie sich zeigte, blieb der Sachschaden weitgehend auf eine verbogene Deichsel begrenzt.
Aufgabe des Kreisbauhofes war es, die Absicherung der Unfallstelle so vorzunehmen, dass bei dem kurz nach Mittag einsetzenden Regen keine neue Gefahr für Fahrzeugführer auftreten konnte. Knappe drei Stunden war die Ortsdurchfahrt komplett gesperrt.