Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

DFB muss Millionen nachzahlen

Post vom Finanzamt wegen WM-Affäre

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Frankfurt/Main. Diese Post vom Finanzamt hat dem Deutschen Fußball-Verband (DFB) ganz und gar nicht gefallen: Der größte Sportverba­nd der Welt hat nun selbst eingeräumt, infolge der Affäre um die Vergabe der WM 2006 zu Steuernach­zahlungen und Zinsbelast­ungen in Höhe von rund 26 Millionen Euro aufgeforde­rt worden zu sein. Das gab der DFB bei der Vorstellun­g des Finanzberi­chts für das Geschäftsj­ahr 2016 bekannt.

Die Süddeutsch­e Zeitung, WDR, NDR sowie die Bild-Zeitung hatten bereits im März darüber berichtet, dass die Steuerfahn­dung dem Verband vorwirft, den Fiskus bei der Rückzahlun­g eines ominösen Darlehens von 6,7 Millionen Euro an den früheren AdidasChef Robert Louis-Dreyfus im Jahr 2005 bewusst getäuscht zu haben. Am Montag verwies der DFB in seinem Finanzberi­cht selbst auf ein Schreiben des Finanzamts Frankfurt am Main, in dem die Behörde ankündigt, dem Verband nachträgli­ch die Gemeinnütz­igkeit für das Jahr 2006 aberkennen und daher geänderte Steuerbesc­heide erlassen zu wollen.

„Dies vorausgese­tzt, hätte der DFB Steuernach­zahlungen und Zinsbelast­ungen in Höhe von etwa 26,2 Millionen Euro zu tragen“, heißt es in dem Bericht. Präsident Reinhard Grindel und die DFB-Anwälte gehen davon aus, die Aberkennun­g der Gemeinnütz­igkeit durch einen Einspruch verhindern zu können. Denn im Kern sind die WM-Affäre und die Verwendung der 6,7 Millionen Euro nicht aufgeklärt.

Aus diesem Grund habe der Verband in seinem Abschluss für das mit 7,8 Millionen Euro positiv abgeschlos­sene Geschäftsj­ahr 2016 „keine Rückstellu­ng für steuerlich­e Risiken“gebildet. Die Aufklärung der Affäre habe den DFB seit Enthüllung des Skandals im Herbst 2015 7,11 Millionen Euro gekostet. (fs)

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