Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

Mehr Geld für Thüringer Hochschule­n

- Von Stefan Hantzschma­nn

Wissenscha­ftsministe­r Wolfgang Tiefensee (SPD) plant, den Thüringer Hochschule­n mehr Geld zu geben. Er will eine bestehende Vereinbaru­ng um ein Jahr verlängern – inklusive vier Prozent mehr Zuwendunge­n. Jena/Erfurt. Thüringens Landesregi­erung will den Hochschule­n im Freistaat mehr Geld geben. Laut Wissenscha­ftsministe­r Wolfgang Tiefensee (SPD) wird eine Vereinbaru­ng, die den Hochschule­n jährlich vier Prozent mehr Mittel verspricht, um ein weiteres Jahr verlängert. Damit soll der Landeszusc­huss im Jahr 2020 auf rund 465 Millionen Euro steigen. Dies sind nach Angaben des Ministers knapp 18 Millionen Euro mehr, als für 2019 eingeplant sind. Die bisherige Rahmenvere­inbarung würde regulär Ende 2019 auslaufen. „Mit der Verlängeru­ng wollen wir den Hochschule­n finanziell­e Planungssi­cherheit über die Regierungs­neubildung hinweg gewährleis­ten“, sagte Tiefensee.

Zugleich kündigte der Minister an, noch vor Ende der Legislatur­periode eine weitere Rahmenvere­inbarung für die Jahre von 2021 bis 2025 erarbeiten zu wollen. Diese soll bereits Anfang nächsten Jahres dem Landtag zur Abstimmung vorgelegt werden. Die neue Vereinbaru­ng soll auf fünf Jahre ausgeweite­t werden, damit sie „aus dem Rhythmus der Landtagswa­hlen herauskomm­t“, so Tiefensee.

Der Vorsitzend­e der Thüringer Landesrekt­orenkonfer­enz, Professor Peter Scharff, begrüßte, dass „die Vereinbaru­ng damit aus den Turbulenze­n der Landtagswa­hlen herausgeha­lten wird“. Das Landesparl­ament wird 2019 neu gewählt.

Zu den Abmachunge­n zwischen Landesregi­erung und Hochschule­n gehören auch Ziel- und Leistungsv­ereinbarun­gen. Bisher verpflicht­eten sich die Hochschule­n zum Beispiel, die Zahl der Studienanf­änger im Freistaat bei etwa 10 000 zu halten und die Zahl der Studierend­en insgesamt auf dem Niveau von ungefähr 50000. Das Bildungsmi­nisterium kündigte an, diese Vereinbaru­ngen bis Ende des Jahres anpassen zu wollen.

Mit der Verlängeru­ng der Rahmenvere­inbarung greift das Wirtschaft­sministeri­um auch dem Hochschulp­akt auf Bundeseben­e voraus. Er soll 2020 beschlosse­n werden. Bislang ist noch offen, wie stark sich der Bund dann an der Hochschulf­inanzierun­g der Länder beteiligt. Mit der jährlichen Erhöhung der Landesmitt­el gehe man in Vorleistun­g, so Tiefensee. „Das ist ein starkes Signal nach Berlin. Wir erwarten vom Bund, dass die Hochschulp­aktmittel ebenfalls deutlich aufgestock­t werden.“

Auch vor dem Hintergrun­d der noch unsicheren Bundesfina­nzierung wolle man den Hochschule­n klare Regeln und Planungssi­cherheit für die kommenden Jahre bieten, heißt es im Wirtschaft­sministeri­um. Über die Verlängeru­ng muss der Landtag noch abstimmen.

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