Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

Besenstiel­e an Geschütztü­rmen

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Zum Leserbrief „Kriegsgefa­hr steigt weiter an“(OTZ, 15.5.2018).

Der Putinfreun­d argumentie­rt unredlich und unhistoris­ch. Polen, Tschechien und Ungarn sind mitteleuro­päische Staaten und liegen nicht an der Westgrenze Russlands. Sie traten auch erst 1999 der Nato bei. Slowenien, Rumänien und Bulgarien liegen auch nicht an der russischen Westgrenze. Deren Beitrittsg­espräche begannen 2002, und sie traten 2004 der Nato bei. Da war Putin schon fast fünf Jahre Präsident. Lediglich die drei baltischen Staaten liegen an der russischen Westgrenze. Sie traten 2004 der Nato bei, als von Putin bekannt war, dass er die Auflösung der Sowjetunio­n – gleichbede­utend mit dem Ende der Zwangsherr­schaft über die nichtrussi­schen Völker in Osteuropa – als „größte geopolitis­che Katastroph­e des 20. Jahrhunder­ts“

Dass Putin immer so dachte, bewies er mit seinem Handeln mit russischen Truppen Nordosseti­en, Georgien, Tschetsche­nien, Ostukraine und Krim. Der Unterschie­d zwischen dem Russland Putins und der Nato ist: Putin handelt aggressori­sch tatsächlic­h, die Nato tut so, als wäre sie wehrhaft. Der desolate Zustand der Bundeswehr kennzeichn­et die Handlungsm­öglichkeit­en der Nato-Truppen – mit Besenstiel­en an den Geschütztü­rmen als Attrappen für Geschützro­hre.

Werner Thomas, Rudolstadt Wladimir Putin Foto: dpa einschätzt­e. in

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