Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Mit Schülern über Europa diskutiert

Europaabge­ordneter Jakob von Weizsäcker besuchte gestern die Schmöllner Regelschul­e

- Von Ulrike Grötsch

Schmölln. Gestern besuchte der Europaabge­ordnete Jakob von Weizsäcker (SPD) Schmölln. Begleitet wurde er von der für unseren Wahlkreis ins Rennen gehende SPD-Bundestags­kandidatin Elisabeth Kaiser. „Thüringen als Flächenlan­d ist mein Wahlkreis und ich besuche während der Wahlkreist­age unterschie­dliche Regionen Thüringens. Heute bin ich in Ostthüring­en unterwegs und habe mich für einen Besuch in Schmölln und Gera entschiede­n“, sagt der Europaabge­ordnete gegenüber OTZ, der nach der Gesprächsr­unde in der Regelschul­e auch die Fleischere­i Wolf besuchte.

Vorweg: In der Regelschul­e führte Jakob von Weizsäcker ein erfrischen­des Unterricht­sgespräch mit Schülern der beiden zehnten Klassen, die interessie­rt zuhörten und rege mit dem Parlamenta­rier diskutiert­en.

In der Schule wurde er vom Schülerspr­echer Danny Lapke empfangen und mit Schulleite­rin Steffi Kersten, Lehrerin Iris Jetschny und Bürgermeis­ter Sven Schrade (SPD) in den Unterricht­sraum geführt, in dem die Schüler den Abgeordnet­en schon erwarteten.

Wer war schon im Ausland, eröffnete er die Unterricht­sstunde, nachdem ihn die Schulleite­rin vorgestell­t hatte. So gut wie alle Hände flogen in die Luft. Es sei sensatione­ll, wenn man von Schmölln nach Portugal fahre, passiere man die Grenzen der Länder frei und brauche keine sechs Währungen, stieg er ins Thema Europäisch­e Union locker ein. In Schmölln hergestell­te Produkte werden europaweit vertrieben. Aus Portugal kommende Artikel könne man hier gefahrlos kaufen, weil es entspreche­nde Verordnung­en gibt. So einfach funktionie­rt Europa. Im Ausland klappe es mit der Krankenver­sicherung und Rentenbeit­räge werden verrechnet, wenn ich im Ausland arbeite. 18 Mitgliedss­taaten mit über einer halben Milliarde Menschen , das ist Europa und es ist die stärkste Wirtschaft­skraft der Welt. Er ging auf den Brexit ein und erklärte, dass die jungen Briten es waren, die zwar Europafreu­nde sind, aber von ihnen eben nur wenige zur Wahl gingen. Wenn ich etwas verändern will, dann muss ich auch wählen gehen, gab Jakob von Weizsäcker den Zehntkläss­lern mit auf den Weg. Danach ging er auf das Europa für die Jugend ein. „Erasmus +, ist auch etwas für Euch. Das Plus bedeute, dass man auch im Betrieb zur berufliche­n Aus- und Weiterbild­ung ins Ausland gehen könne. Beschäftig­t Euch damit, und zieht die entspreche­nden Schlüsse daraus. Es ist ein Angebot für alle und keines nur für Studenten“, erklärte er. Ihm persönlich schwebe vor, dass jeder Schüler der neunten Klasse für vier Monate ins Ausland gehen könne. Zumindest werde darüber debattiert, erklärte er. Wer würde sich das trauen? Fast die Hälfte der Schüler meldete sich. Das Thema Flüchtling­skrise und EU-Außengrenz­en wurden auch beleuchtet. 12 Prozent der Flüchtling­e trägt Europa. Dies ist nach Weizsäcker­s Ansicht ein fairer Anteil. 65,3 Millionen Menschen wurden weltweit gewaltsam vertrieben, 21,3 Millionen sind außerhalb ihres Heimatgebi­etes auf der Flucht. Probleme gibt es, weil es keine gemeinsame Regelung bezüglich der Außengrenz­en gibt, erklärte

er unter anderem. In der danach verbleiben­den Zeit hatten die Schüler etliche Fragen zu Deutschlan­d und der EU an den Gast. Warum die BRD so viel Geld investiere­n muss, ob der Brexit zu Veränderun­gen führe und zu welchen. Nachgefrag­t wurde, wie das mit Erasmus + gehe oder ob Martin Schmidt (SPD) Bundeskanz­ler werden könne. Die Wissbegier freute den Gast. De Schüler fanden diese Unterricht­sstunde sehr informativ. Schön auch, dass er auf Belange der Jugendlich­en einging, so das Resümee von Lukas danach.

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Die Zehntkläss­ler der Schmöllner Regelschul­e verfolgen die Ausführung­en von Jakob von Weizsäcker. Rechtes Foto: Schulleite­rin Steffi Kersten übergibt Jakob von Weizsäcker ein Präsent. Es ist Material über die Regelschul­e und zwei Klassenfot­os mit den...

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