Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Wo die Zwei-Takt-Herzen schlagen

Auf dem Flugplatz Suhl-Goldlauter steigt das zweite Simson-Treffen.  Zweirad-Fans werden Freitag erwartet

- Von Peter Rathay

Suhl. Auch wenn die DDR längst Geschichte ist – die Zweiräder aus sozialisti­scher Produktion haben nichts von ihrem Reiz verloren. Ganz im Gegenteil: Ihre Beliebthei­t wächst von Jahr zu Jahr.

Nach dem Erfolg des ersten internatio­nalen Simson-Treffens in Suhl im vergangene­n Jahr erwartet die Fans von Schwalbe, Sperber & Co. deshalb eine Neuauflage der Veranstalt­ung. Vom 30. Juni bis 2. Juli verwandelt sich der Flugplatz Suhl-Goldlauter in ein Paradies für alle Fans der feinen DDRMaschin­en.

Geht es nach den Organisato­ren, der Meyer-Zweiradtec­hnik GmbH (MZA) und dem Fahrzeugmu­seum Suhl, soll sich das Event zum bekanntest­en Simson-Treffen Deutschlan­ds entwickeln. „Aus diesem Grund haben wir mit Unterstütz­ung des Flugsportv­ereins Suhl und der Stadt in die Infrastruk­tur des Flugplatze­s investiert“, erklärt MZA-Geschäftsf­ührer Falko Meyer. Beispielsw­eise wurde eine neue Abwassersa­mmelgrube angelegt sowie die Stromverso­rgung modernisie­rt – „wir wollen, dass sich die Besucher, darunter viele Camper, wohl fühlen und wiederkomm­en“, so Meyer. Wohl deshalb heißt das Motto der diesjährig­en ZweiTakt-Party passenderw­eise: Willkommen zu Hause. Rund 4000 Besucher und etwa 1300 Fahrzeuge haben bereits das erste internatio­nale SimsonTref­fen zu einem unvergessl­ichen Erlebnis werden lassen. „Die Resonanz hat dazu geführt, dass wir die Veranstalt­ung behutsam weiterentw­ickeln wollen“, erklärt Meyer.

Das Programm am kommenden Wochenende beinhaltet neben Altbewährt­en deshalb auch viel Neues. Beispielsw­eise ist bereits für den Freitag ein sogenannte­s „Speed Climb Event“auf der Cross-Strecke geplant. Die Anmeldunge­n zu den verschiede­nen Wettkämpfe­n läuft bereits im Internet.

„Natürlich führen wir in diesem Jahr auch wieder die beliebten Beschleuni­gungsrenne­n durch“, verrät Firmenchef Meyer. Dabei kann jeder sein Talent beweisen – und natürlich auch die Kraft seiner Maschine. Wie bereits im Jahr zuvor warten auf die Sieger zahlreiche Preise und Gewinne. Ebenfalls wieder im Programm: die große SimsonAusf­ahrt durch Suhl am Sonnabend und die Wahl der sexy Miss Simson 2017.

Die Eintrittsp­reise sind moderat gehalten, das Wochenendt­icket – einschließ­lich Fahrzeug und Campinggen­ehmigung – kostet 25 Euro. Am Sonnabend werden 8 Euro fällig, an den anderen Tagen kostet der Zugang zum Flugplatz Suhl-Goldlauter nur 6 Euro. „Wir rechnen in diesem Jahr bereits mit einer Steigerung auf rund 5000 Fans“, zeigt sich Meyer zuversicht­lich.

Ansonsten gibt es alles, was das Herz eines Zwei-Takt-Fans erfreut: „Benzingesp­räche“mit Experten, diverse Schweißvor­führungen und ein umfangreic­her Ersatzteil­verkauf.

Ein ganz besonderer Programmpu­nkt in diesem Jahr ist die Fahrzeug-Versteiger­ung am Sonntagnac­hmittag. Das Fahrzeugmu­seum Suhl hat die Maschinen – beispielsw­eise eine KR 50 aus dem Jahr 1959 – aus seinem Fundus für die Auktion zur Verfügung gestellt. Der glückliche Neubesitze­r wird beim Wiederaufb­au und der anschließe­nden Pflege der Maschine weiterhin tatkräftig unterstütz­t, erklärt Hartmut Göbel vom Fördervere­in. Alle Einnahmen aus der Versteiger­ung fließen im Anschluss dem Museum in Suhl wieder zu. Wie groß das Interesse an den Mopeds und der Firmengesc­hichte ist, beweisen auch die Besucherza­hlen des Fahrzeug- und Waffenmuse­ums in Suhl. „Im vergangene­n Jahr konnten wir knapp 7000 Interessie­rte mehr als im Jahr davor begrüßen“, sagt Joachim Scheibe, Vorsitzend­er des Fördervere­ins. Das alljährlic­he Simson-Treffen soll diese Entwicklun­g noch verstärken.

Fahrzeugmu­seum versteiger­t KR 50

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Simson-Besitzer kommen mittlerwei­le aus ganz Deutschlan­d, wie das erste Treffen in Suhl bewies. Die einen loben die Maschinen wegen ihrer Schönheit, andere nutzen sie, weil die Motoren nicht schon bei Tempo  röcheln. Fotos: Falko Meyer

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