Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Hauptsache bürokratis­ch

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Die sehr reformfreu­dig gestartete rot-rot-grüne Regierung ist ein bisschen in Verzug mit ihrer Verwaltung­sreform.

Womöglich kann sie sich nicht recht erklären, wieso Thüringen deutlich mehr Landesbedi­enstete im Verhältnis zur Einwohners­chaft braucht als andere Länder. Hilfreich wäre, die Koalitionä­re schauten mal hin, womit sich Verwaltung so beschäftig­t.

Der fraktionsl­ose Abgeordnet­e Jens Krumpe, der im Landtag manchmal mit der Koalition stimmt, hat es ausprobier­t. Er macht den handelnden Bedienstet­en nicht mal einen Vorwurf. Denn die müssen sich an verwirrend viele Paragrafen, Verordnung­en und Richtlinie­n halten.

Krumpe ärgert vielmehr, dass in Thüringen die digitale Verwaltung nicht vorankommt. Und dass im Innenminis­terium keiner ist, der ein Transparen­zgesetz vorantreib­t. Dafür gibt es zwei Erklärunge­n: Entweder will die SPD-Hausspitze das Transparen­zgesetz nicht und unterläuft bewusst einen Landtagsbe­schluss. Oder die Beamten im Ministeriu­m sperren sich. Dann hätte Innenminis­ter Holger Poppenhäge­r seinen Laden nicht im Griff. Regierungs­chef Bodo Ramelow (Linke) darf wählen, was davon er weiter zu tolerieren gedenkt.

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Volkhard Paczulla über mögliche Gründe einer Blockade

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