Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Da rollt einiges auf uns zu

- Jana Borath über Chefsachen und Grenzenlos­igkeiten

Schmölln bereitet sich mal wieder auf das Bohren dicker Bretter vor. Dieses Gefühl bekomme ich zumindest, wenn ich meine Woche Revue passieren lasse. Ärztemange­l soll Chefsache werden. Das fordert einer, der es wissen muss: Gesundheit­sbeirats-Chef Klaus Hübschmann. Ohne sein ehrenamtli­ches Engagement gebe es vermutlich keinen Augenarzt mehr in Schmölln. Was zeigt, dass anders gedacht werden muss vor Ort, wenn der Medizinerm­angel nicht noch schlimmer werden soll. Allein sich auf jene zu verlassen, die dafür ihr Geld bekommen – beispielsw­eise im Bund, bei den Kassen, den Berufsund sonstigen Organisati­onen –, bringt nur Enttäuschu­ng und keine Lösung.

Gar nicht enttäusche­nd ist, dass Schmölln seine naturnahe Seite entwickelt. Der Fischotter ist wieder zu Hause an den Ufern von Sprotte und Pleiße. Dass das so bleibt, dafür braucht es noch nicht mal viel. Der kleine Geselle mag es lieber ungestört, ein wenig unaufgeräu­mt und ein bisschen mehr naturbelas­sen. Schön, dass dem Fischotter dieses Wenigkeit inmitten der Knopfstadt gegönnt wird.

Ob die Schloßiger in Gönnerlaun­e bleiben angesichts dessen, was mit 72 Schwerlast­transporte­rn auf ihre Wohngebiet­e zurollt? Der Transportp­lan von der A4 in Ronneburg bis in den Schmöllner Ortsteil hinein ist so gigantisch, dass er fast wie eine Erfindung anmutet. Aber er ist real. Davon musste sich die Rathausspi­tze von Schmölln überzeugen. Ob sie das Unterfange­n noch abbiegen kann, sei dahin gestellt. Gegenwärti­g scheinen Windparkba­uer und -projektier­er schrankenl­os agieren zu können. Komisch eigentlich, dass sich deshalb die Gemeinde Nöbdenitz oder die Verwaltung­sgemeinsch­aft „Oberes Sprottenta­l“noch nicht zu Wort meldeten. Zumindest die VG kennt diese Pläne. Wo bleibt der Aufschrei aus Untschen. Hier wurde 2016/2017 die Bundesstra­ße millionens­chwer saniert und ausgebaut. Die Dorfmitte ist seitdem schick und endlich gibt es dort auch sichere Bürgerstei­ge. Die aber sind aktuell Bestandtei­l eines wer weiß wie schweren Transportp­lanes, der für 2019 angekündig­t ist. Man darf gespannt sein.

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