Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
„Jeder soll sich wohlfühlen“
Heute in Burkersdorf/Nonnendorf bei Jeannette Kirsch
Burkersdorf/Nonnendorf. Den Anger möchte Jeannette Kirsch am liebsten jedem Besucher zeigen. Er ist das Kleinod des Ortes. Jetzt schmückt den Platz eine Strohhasenfamilie, viele farbenfrohe Eier in unterschiedlichen Größen und bunte Bänder.
Hannelore Spazier hat seit Oktober 2017 immer donnerstags mit Frauen und Männern im Dorfgemeinschaftshaus für die Osterdekoration gebastelt. Die Agrargenossenschaft Niederpöllnitz sponserte 20 Bündel Stroh. Vor ein paar Tagen pflanzte Birgit Birnstock in vier Blumenkästen am Geländer der Brücke Frühjahrsblüher. „Vor allem kümmere ich mich um das Areal am Willkommensschild an der Mauer“, erzählt die Krankenschwester. „Noch ist der Boden gefroren. Also müssen die Pflanzen warten.“Sie hofft, dass bis Samstag noch was passieren kann. Denn Burkersdorf beteiligt sich zum ersten Mal am Osterpfad, der heute begehbar ist und bis zum 8. April durch viele thüringische und vogtländische Städte und Gemeinden führt.
Das Engagement der Einwohner freut die Ortsteilbürgermeisterin von Burkersdorf/Nonnendorf. Jeannette Kirsch weiß die ehrenamtliche Arbeit zu schätzen. „Uns bringt voran, wenn wir gemeinsam etwas anpacken. Und das fördert den Zusammenhalt. Jeder soll gern in unserem Ort leben.“
Dafür brauche es ebenso die Unterstützung der Gemeindeverwaltung Harth-Pöllnitz. „Die Zusammenarbeit klappt stets prima“, lobt Jeannette Kirsch. „So wurde die kaputte Straße von Burkersdorf nach Nonnendorf im vergangenen Jahr vollständig ausgebessert. Das waren etwa zwei Kilometer. Beim Friedhof wurde eine Straßenlampe aufgestellt.“Kirsch zählt noch die Maßnahme am alten Gemeindehaus auf, das elf neue Fenster erhalten hat. Außerdem wurde die Außenfassade erneuert. Insgesamt leben 460 Einwohner in beiden Orten. 2017 sind vier Paare hierher gezogen und drei Babys erblickten das Licht der Welt. Zwölf Firmen halten seit Jahren dem Standort die Treue.
„Einen sehr guten Kontakt gibt es zur Kindertagesstätte Abenteuerland. Die Mädchen und Jungen begeistern immer mit ihrem Programm zum Dorffest im Juni und zur Rentnerweihnachtsfeier“, sagt die Ortsteilbürgermeisterin. Erstmals soll es im April dieses Jahres ein Frühlingsfest geben. Die Frauen im Ort wollen es organisieren. Sie kümmern sich zudem um die Kirmes im Herbst. „Damit hört das gesellige Leben längst nicht auf. Den Literaturclub Gera hat sich der „Harther Kern“mit ins Boot geholt, wenn es am 7. April heißt „Der Frühling webt schon in den Birken“. Der Verein hat auch den Hut fürs Dorffest auf.
Glücklich ist Jeannette Kirsch über den Jugendclub im Dorfgemeinschaftshaus. Ihn leitet seit Sommer 2017 Sylvia Rebenack. Er öffnet täglich von 13 bis 18 Uhr. „Gleich nach der Schule kommen die Kindern. Mit ihnen wird gebastelt, gesungen oder gelesen.“Im Sommer wollen sie auf dem Anger eine Sonnenuhr bauen,
Dass sich die Bürger und die ortsansässigen Unternehmen auch der Werterhaltung annehmen, zeigt die Spendenbereitschaft zur Sanierung der Glockenanlage der St. Elisabethkirche.
Erstmals beim Osterpfad dabei