Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Vogtland Radio sendet über Ländergren­zen hinweg

Vom im Januar eröffneten Geraer Studio werden drei UKW-Frequenzen in Thüringen bedient

- Von Sylvia Eigenrauch

Gera. Seit Januar sendet das Vogtland Radio aus dem Sendestudi­o in Gera. Gestern wurde es eröffnet. Vor 19 Jahren in Plauen gegründet, erhielt das Radio Ende 2016 drei weitere Frequenzen mit den Standorten in Gera 104,5 Megahertz, Altenburg 107,5 Megahertz und Schleiz 92,4 Megahertz.

Geschäftsf­ührer Claus-Tilo Thoß sagte gestern, er habe schon immer Gera im Blick gehabt. „Aber anfangs hat es es die Länderhohe­it verboten, dass wir über Landesgren­zen hinweg senden“, sagte der heute 65-Jährige, der in Plauen zu Hause ist. Heute nennt er seine Situation „außergewöh­nlich in Deutschlan­d“und sei froh, dass die Landesmedi­enanstalt zustimmte.

Jene hatte Frequenzen neu vergeben, die vor vier Jahren an das Klassik Radio gegangen waren, erinnerte deren Direktor Jochen Fasco. Zwei Jahre später habe sich dieser Sendeveran­stalter von der analogen Verbreitun­g über UKW verabschie­det und die Frequenzen wieder frei gemacht. Vergeben wurden sie an das Vogtland Radio und an das Kinderradi­o Teddy, das vor allem im Westen Thüringens sendet. „Blumensträ­uße von den anderen Sendeveran­staltern haben wir dafür nicht bekommen“, meinte er. „Aber wir können die Frequenzke­tte nicht aus ökonomisch­en Gründen wegsperren“, erklärte Fasco.

Den Auftrag der Thüringer Landesmedi­enanstalt sehe er darin, staatsfern Vielfalt in einem Medienraum zuzulassen. Doch sei man nicht nur dazu da, Lizenzen zu vergeben, sondern auch zu prüfen. Verlangt werde ein Mindestmaß an Inhalten und Qualitätsj­ournalismu­s, der eine deutliche Abtrennung von Werbung erkennen lasse.

Ein Drittel der Inhalte solle laut Thoß künftig aus Thüringen kommen. Der Hauptteil aus Sachsen. „Wir wollen immer lokal informiere­n“, sagte er.

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