Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Familienzirkus gastiert in Greiz
Der Zirkus ist wieder in der Stadt. Für viele Kinder sicherlich wieder ein Anlass, ihre Eltern oder Großeltern zu einem gemeinsamen Besuch an der Manage zu überreden. Ich finde es erstaunlich, dass es immer noch so viele Familien gibt, die sich der Zirkus-Schaustellerei verschrieben haben. Das ständige Reisen und Gastieren an immer neuen Orten mag zwar einerseits auch spannend sein. Aber ich stelle es mir dennoch schwierig vor, da man wohl nirgends so richtig ankommt. Aber es ist, wie bei vielen anderen Berufen auch, die Leidenschaft, die die Familien antreibt. Auch bei der Zirkusfamilie Köllner muss dies der Fall sein, da bereits die siebte Generation in das Tagesgeschäft eingebunden wird. Auch wenn Zirkusse bei manchen Menschen oft noch unter Generalverdacht in Sachen Tierquälerei stehen, ist ein Pauschalurteil über alle Zirkusse – wie in anderen Branchen auch – nicht fair. Ich denke, dass jeder Zirkus, der bereit ist seine Tiere der Öffentlichkeit auch außerhalb der Show zu zeigen, nichts zu verbergen hat. So bietet auch die Familie Köllner täglich von 10 bis 12 Uhr eine Tierschau auf der Greizer Volkssportanlage an, wo sich jeder vom guten Zustand der Tiere überzeugen kann. Greiz. Bereits die siebte Generation der vogtländischen Zirkusfamilie Köllner ist in das Programm in der Manege involviert. Seit Montag gastiert die Schaustellerfamilie auf der Volkssportanlage im Aubachtal und hat am Mittwochabend bereits ihre erste Vorstellung gegeben.
Dabei ist die Familie, die zu zehnt angereist ist, zum ersten Mal in der Residenzstadt zu Gast. „Es läuft wie immer, wir schauen uns um, wo es freie Stellflächen für unseren Zirkus gibt, und dort fahren wir dann hin“, erklärt Jason Zöllner, Sohn der Zirkusleiterin Jessica Köllner, das Prozedere. Er ist einer der Artisten im Familienensemble.
Clown als Einstieg in die Show
Er zeichnet sich verantwortlich für die Jonglage-Einlagen und für ein akrobatisches Highlight, bei dem er fünf ineinander verkantete Stühle auf seinem Kinn balanciert. Seine jüngeren Brüder Bernardo und Ramon fungieren während der Show als Clowns und unterhalten die Zuschauer mit ihren Einlagen. „Wir wurden als Kinder quasi in den Showbetrieb hineingeboren. In der Regel ist es so, dass wir alle erst einmal als Clowns in die Show einsteigen, und dann schauen, wo wir unsere Talente am besten einbringen können“, erklärt 17-jährige Jason Köllner. Er habe für sich schließlich das Jonglieren und Balancieren entdeckt und muss dafür regelmäßig üben. „Dafür gehen am Tag schon zwei bis drei Stunden drauf. Die Nummern sollen ja in der Show auch sitzen und die Besucher unterhalten“, sagt Jason Köllner. Momentan schafft er es problemlos mit sieben Ringen zu jonglieren und arbeitet daran, bald auch acht Ringe unter Kontrolle zu halten. Insgesamt wird die Show von acht Familienmitgliedern gestaltet, die ihre Talente in verschiedenen Showelementen präsentieren. Zur Show gehören auch mehrere Tiere. „Wir haben zwei Lamas, sechs Westernpferde, zwei Ponys, ein Tigerpferd, drei Ziegen, zwei Hasen und ein paar Tauben, die in unserer Show mitwirken“, sagt Bernardo Köllner. Die Tiere kommen im Formationslauf in der Manege zum Einsatz und auch bei ausgesuchten akrobatischen Einlagen. Täglich von 10 bis 12 Uhr bietet die Familie Interessierten auch an, die Tiere im Rahmen einer Tierschau kennenzulernen.
Das Zirkuszelt der Familie Köllner kann bis zu 200 Personen fassen. „Trotzdem achten wir immer darauf, dass im Zelt ein angenehmes Klima herrscht und verschließen es daher nie komplett während der Show“, sagt Jason Köllner. Zur Eröffnungsshow am Mittwochabend konnten sich bereits erste Gäste von den Darbietungen überzeugen. Familie Köllner führt weitere Shows am kommenden Donnerstag, Freitag und Samstag jeweils um 17 Uhr und die Abschlussshow am Sonntag um 11 Uhr durch. Die OTZ verlost 5x2 Freikarten für die Show am Samstag, 1. Juli, um 17 Uhr.