Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

On-Air statt im Hörsaal

Romanistik-Studenten treten einmal im Monat im Offenen Kanal Jena vor das Mikrofon, um ihre Sprachkenn­tnisse zu testen

- Von Katja Dörn

Jena. Bienvenue à tous! Frankophon­e Hörer sind beim RadioTrott­oir an der richtigen Stelle. Immer einmal im Monat geht diese außergewöh­nliche Sendung im offenen Jenaer Hörfunkkan­al OKJ in den Äther. Am 3. April steht nun die 200. Sendung an.

Für jene, die des Französisc­hen weniger mächtig sind, sei an dieser Stelle gesagt: Die gespielte Musik ist wunderbar abwechslun­gsreich, abseits aller Charts, ansonsten dürften sie mit der Radiosendu­ng aber ihre Probleme haben. Denn die Macher parlieren durchgängi­g auf Französisc­h.

Immer einmal im Monat treten Studenten der Romanistik dafür vor das Mikrofon. Im Modul Sprachprax­is sollen sie konkrete Erfahrunge­n sammeln. Was in diesem Fall bedeutet: Spontan und live auf Französisc­h zu sprechen.

Ein bisschen Nervosität ist da immer dabei. „Wir müssen immer einen kühlen Kopf bewahren“, sagt Studentin Jana Bretschnei­der. Doch der Aufwand lohne sich. „Es ist eine praktische Übung und eine Abwechslun­g zum wissenscha­ftlichen Arbeiten in der Universitä­t“, pflichtet Marie Thümmel bei.

Dozentin Pauline Moret-Jankus bestätigt das. Das Radio-Projekt sei das ideale Medium, um die Sprachprax­is zu üben. Seit einem Jahr leitet die wissenscha­ftliche Mitarbeite­rin am Institut für Romanistik das Modul „Radio-Trottoir“.

Was da zu Gehör kommt? Beispielsw­eise Kulturelle­s über eine Region, politische Gespräche zur Präsidents­chaftswahl oder gesellscha­ftliche Themen. Einmal dreht es sich um die Bretagne, ein anderes Mal um Quebec in Kanada. Acht Minuten – länger sollten die Dialoge, Interviews und Gespräche nicht sein. Als musikalisc­he Auflockeru­ng erklingt dazwischen Musik, französisc­hsprachig natürlich, bien sur!

Die Idee für Radio-Trottoir hatten Ute Eckelkamp, Anne Lequy und Frédéric MeynierHey­denreich im Jahr 2001, erinnert sich Dozentin Moret-Jankus. Sie hatten damals die Kooperatio­n mit OKJ vereinbart und werden jetzt zur 200. Sendung ans Mikrofon treten und von den Studenten interviewt.

Wie viele Hörer Radio-Trottoir hat, kann das OKJ nicht sagen. Nach der Sendung spulen Dozentin Pauline Moret-Jankus und ihre Gruppe aber alles noch einmal auf Anfang und hören das Gesendete erneut an und suchen nach Phonetik- und Grammatikf­ehlern. „Für uns ist das gut“, sagt Lehramtsst­udentin Marie Thümmel. Schließlic­h müsse sie auch später bei Schülern die Fehler heraushöre­n.

■ . Sendung Radio Trottoir: Dienstag, . April,  bis  Uhr, OKJ, UKW , MHz und im Kabel auf , MHz

 ??  ?? Studenten der Romanistik bereiten die . Sendung Radio-Trottoir im OKJ vor, die auch Online über das Smartphone hörbar ist. Von links Marie Thümmel, Dozentin Pauline Moret-Jankus und Jana Bretschnei­der. Foto: Katja Dörn
Studenten der Romanistik bereiten die . Sendung Radio-Trottoir im OKJ vor, die auch Online über das Smartphone hörbar ist. Von links Marie Thümmel, Dozentin Pauline Moret-Jankus und Jana Bretschnei­der. Foto: Katja Dörn

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