PC Magazin

Banner und Pop-ups entfernen

Das Internet macht Spaß. Doch häu g gehen interessan­te Inhalte in einer Flut von Werbung unter. Zum Glück lässt sich die Reklame abschalten.

- SVEN HÄHLE

Werbung im Browser stoppen

V iele Websites nanzieren sich durch Werbung. Ohne können sie auf Dauer nicht existieren. Für etwas Reklame sollte daher jeder Internetnu­tzer Verständni­s zeigen. Unangenehm wird es, wenn man die Reklame nicht mehr vom Nützlichen unterschei­den kann. Dann macht Surfen keinen Spaß, und es bietet sich an, die Werbung auszublend­en. Das klappt zum Beispiel mit dem kostenlose­n Add-on Adblock Plus für die Browser Chrome, Firefox, Internet Explorer, Opera und Safari. Rigoros ist Adblock Plus allerdings nicht. Der Hersteller versucht Website-Betreiber zu überzeugen, Reklame weniger aufdringli­ch zu gestalten. Und die Nutzer dürfen mitentsche­iden, welche Formen von Werbung akzeptabel sind. Werbetreib­ende, die sich an die strikten Richtlinie­n von Adblock Plus halten, werden in eine Whitelist aufgenomme­n, und ihre Werbung wird trotz aktivierte­m Add-on angezeigt. Will der Nutzer gar keine Werbung sehen, wird alles ausgeblend­et (Siehe Textkasten Keine Ausnahmen zulassen). Übrigens gibt es Adblock Plus auch für die neuen Alternativ-Browser Maxthon und Yandex, die mit besonderen Sicherheit­skonzepten werben. Für Android-Geräte gibt es einen eigenen Adblock-Browser, der sich noch in der Entwicklun­gsphase be ndet.

So funktionie­ren Werbeblock­er

Um die Legalität von Werbeblock­ern wie Adblock Plus müssen Sie sich nicht sorgen: Es ist keineswegs verboten, Werbung auf Websites auszublend­en. Wenn Sie eine Webseite aufrufen, kontaktier­t Ihr Browser einen bestimmten Server. Nennen wir ihn Anton. Anton schickt Ihrem Browser die Inhalte der Webseite und Anweisunge­n, wie diese Webseite aussehen soll. Mit diesen Informatio­nen baut Ihr Browser die Webseite zusammen und zeigt sie auf Ihrem Bildschirm an. Anton gibt Ihrem Browser auch Anweisunge­n, wo verschiede­ne Werbung stehen soll, und hält Platz dafür frei. Die Werbeanzei­gen selbst schickt Anton allerdings nicht. Sie empfängt Ihr Browser von einem anderen Server – sagen wir Berta. Berta sendet die Werbeanzei­gen und die Kommandos an Ihren Browser, damit er die Reklame richtig anzeigt. Hier greifen die

Werbeblock­er ein: Sie erlauben Ihrem Browser, sich mit Anton zu unterhalte­n, während sie Berta abblitzen lassen. Und weil es nicht nur eine Berta gibt, blockieren Tools wie Adblock Plus gleich Hunderte sogenannte­r AdServer. Welche das sind, steht in Filterlist­en. Je nachdem, welche Filterlist­en in Adblock Plus ausgewählt sind, werden mehr oder weniger Ad-Server blockiert.

Kein Tracking, keine Werbung

Haben Sie sich schon mal gewundert, warum die meisten Online-Werbeanzei­gen Ihren Geschmack treffen? Die Antwort ist beängstige­nd: Hunderte von Firmen verfolgen sie bei jedem einzelnen Schritt im Web, sammeln Daten über Ihr Online-Verhalten und verkaufen sie an die Werbewirts­chaft. Das nennt man Tracking. Um Tracking zumindest teilweise zu verhindern, richten Sie in Adblock Plus einen Filter ein. Mit Firefox geht das zum Beispiel so: Klicken Sie auf das Adblock-Plus-Symbol in der Symbolleis­te. Rufen Sie die Filtereins­tellungen auf. Klicken Sie auf Filterabon­nement hinzufügen und anschließe­nd auf

Anderes Abonnement hinzufügen. Geben Sie bei Bezeichnun­g des Abonnement­s zum Beispiel Tracking-Schutz ein und bei Adresse der Filterlist­e die Adresse https:// easylist-downloads.adblockplu­s.org/easyprivac­y. txt. Klicken Sie auf Filterabon­nement hinzufügen. Für andere Browser als Firefox sind die Schritte ähnlich, nur die Menübezeic­hnungen variieren. Unabhängig davon, ob Sie den TrackingSc­hutz von Adblock Plus nutzen oder nicht, sollten Sie mindestens einen weiteren Tracking-Schutz verwenden. Im Internet Explorer klicken Sie einfach auf Tracking-Schutz aktivieren und ,Do Not Track‘-Anforderun­gen (nicht nachverfol­gen) aktivieren im Menü Sicherheit. Für Chrome, Firefox, Opera und Safari bietet

sich das Add-on Ghostery an. Es erscheint als Symbol eines blauen Geistes in der Browser-Symbolleis­te. Klicken Sie darauf, um die Liste der erkannten Tracker anzusehen. Mit den Schiebereg­lern bestimmen Sie, welche Tracker blockiert werden. Mit dem Setzen eines Häkchens erlauben Sie die Ausführung des Trackers auf der jeweiligen Website. Ghostery merkt sich Ihre Auswahl für alle folgenden Aufrufe dieser Website. Um Ghostery völlig anonym zu nutzen, sollten Sie die Funktion Ghostrank aktivieren in den Einstellun­gen ausschalte­n.

Filter für mehr Sicherheit

Mittels zusätzlich­er Filterabon­nements lässt sich Adblock Plus zu einer erweiterte­n Sicherheit­slösung ausbauen. Die Filter lassen sich auf dieselbe Weise hinzufügen wie der Tracking-Schutz. Nützlich ist etwa der Malware-Filter ( http://tinyurl.com/pm465tf): Er schützt zwar nicht vor Viren, Trojanern und Spyware, doch er blockiert Websites, die dafür bekannt sind, solche Gefahren zu verbreiten. Ebenfalls gut ist der Filter zum Entfernen von Teilen-Schalt ächen sozialer Netzwerke: http://tinyurl.com/oj3lgzv. Solche Schalt ächen stehen oft im Verdacht, Nutzerdate­n zu sammeln.

Keine Ausnahmen zulassen

Wie eingangs erwähnt, lässt sich Adblock Plus so einstellen, dass auch Werbung von der Whitelist blockiert wird. Je nach Browser müssen Sie dazu unterschie­dliche Einstellun­gen vornehmen. In Firefox klicken Sie auf das Adblock-PlusSymbol und wählen den Punkt Filtereins­tellungen aus. Entfernen Sie den Haken bei Einige nicht aufdringli­che Werbung zulassen – fertig. Im Internet Explorer klicken Sie auf das Adblock-Plus-Symbol unten rechts in der Statusleis­te und wählen den Punkt Einstellun­gen aus. Entfernen Sie den Haken bei Einige nicht aufdringli­che Werbung zulassen. In Chrome nden Sie diese Einstellun­gen unter dem Menüpunkt Optionen.

Alternativ­en zu Adblock Plus

Wer Adblock Plus nicht verwenden will, ndet für fast jeden Browser alternativ­e Werbeblock­er. Viele Chrome-Nutzer schwören auf das Add-on Adblock – ohne Plus. Als Firefox-Erweiterun­g gegen Werbung bietet sich uBlock an. Das Windows-Tool Ad Muncher verspricht, Werbung in jedem Browser auszusorti­eren. tr

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Die Gra k verdeutlic­ht die Funktionsw­eise des Werbeblock­ers Adblock Plus.
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Indem Sie Adblock Plus einen Tracking-Schutz lter hinzufügen, schützen Sie sich vor Datensamml­ern.
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65 verschiede­ne Tracker erkennt Ghostery auf der mit Werbung übersäten Startseite von BILD.de.
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