Moderne Märchen
Nach wie vor ist Deutschland beim Breitbandausbau ein Entwicklungsland und steckt auf dem Weg zur Gigabit-Gesellschaft gehörig im Stau. Das belegt ein brisanter Bericht der Bundesnetzagentur.
A uf dem Weg in die Gigabit-Gesellschaft steckt Deutschland im Stau. Statt ächendeckender turboschneller Internetverbindungen kriechen die Daten im Schneckentempo durch die Netze. Das belegen sowohl der State-of-the-InternetBericht für das vierte Quartal 2016 von Akamai als auch der jüngste Netzbericht der Bundesnetzagentur. Laut der Studie von Akamai wurde im vierten Quartal 2016 in Deutschland eine durchschnittliche Verbindungsgeschwindigkeit von gerade mal 14,6 MBit/s erreicht. Das entspricht zwar einer Steigerung um 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dennoch belegt Deutschland damit im weltweiten Vergleich den unrühmlichen 25. Platz. Damit liegt der Exportweltmeister weit abgeschlagen hinter Ländern wie Rumänien und Bulgarien zurück. Im europäischen 22 Vergleich reichen diese Übertragungsraten gerade mal für den 15. Platz. Dabei sollte nach der Vorstellung der Bundesregierung bis 2025 eine landesweite Gigabit-Infrastruktur bestehen. Geplant ist sogar, dass bereits im nächsten Jahr eine generelle Abdeckung von 50 MBit/s erreicht wird. Über feste und mobile Netze sollen Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen megaschnell im Internet surfen. Dazu hat die Bundesregierung milliardenschwere Fördermittel bereitgestellt. Netze laut dem neuesten Bericht der Bundesnetzagentur stark zu wünschen übrig. Für den Bericht sammelte und analysierte die Netzagentur zwischen September 2015 und September 2016 Datenübertragungsraten von stationären und mobilen Breitbandanschlüssen. Die Messungen führten die Nutzer über https://breitbandmessung.de freiwillig durch. Ausgewertet wurden insgesamt 106.159 Messungen stationärer und 53.651 mobiler Breitbandanschlüsse. Und selbst wenn die Studienmacher bestätigen, dass die Umfrage nicht repräsentativ sei, gibt es doch zu denken, dass nur jeder achte Surfer bei Festanschlüssen die maximal vereinbarte Datenübertragungsrate erhält. Die meisten Nutzer (70,8 Prozent) müssen sich mit der Hälfte der vertraglich vereinbarten maximalen Übertragungsrate zufriedengeben. Und besonders schlecht