Der neue Renner von Apple
Das neue iPad Pro 12,9 (und dessen kleiner Bruder) liefert im Test neue Bestmarken und hängt damit die Konkurrenz im Tablet-Markt deutlich ab.
Das iPad Pro 12,9 sprengt alle Benchmarks
M it den beiden neuen iPad-Pro-Modellen will Apple der Talfahrt im TabletMarkt entgegenwirken. Auch im ersten Quartal 2017 sanken die Verkaufszahlen von Tablets – bei den iPads um 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Aber angesichts der Tatsache, dass in der Surface-Kategorie weiteres Wachstum zu erwarten ist, könnte Apples Strategie mit dem neuen iPad Pro durchaus aufgehen. Rein äußerlich hat sich bei dem großen iPad Pro nicht viel getan, und dass es 30 Gramm weniger wiegt als sein Vorgänger, ist vernachlässigbar. Auch die Au ösung des Retina-Displays liegt unverändert bei 2.732 x 2.048 Pixeln. Dafür ist der Bildschirm aber deutlich heller geworden (508 cd/m²), sodass die Lesbarkeit selbst bei grellem Licht noch wirklich gut ist. Die wesentlichen Neuerungen sind weniger sichtbar, dafür aber vor allem in den Benchmarks nachvollziehbar. Apples neuer A10X-Chip, der auch im neuen 10,5 Zoll großen iPad Pro verbaut ist, liefert in den Benchmarks absolute Höchstleistungen und lässt nicht nur die Mitstreiter im Tablet-Bereich, sondern auch so manches Notebook alt aussehen. Auch im Vergleich zu seinem Vorgängermodell zeigt der neue 6-Kern-Prozessor, der mit einem 12-Kern-Gra kprozessor zusammenarbeitet, seine Stärken. So erreichte der ältere Bruder des iPad Pro (Ende 2015) im 3DMark Ice Storm Unlimited Benchmark einen Spitzenwert von 33.770 Punkten. Mit der neuen Rechenpower sind es jetzt 53.610 Punkte. Außerdem hat Apple die Bildwiederholungsrate auf 120 Hertz verdoppelt (im Vergleich zum Vorgängermodell). Das macht sich in einer zügigen Reaktionszeit bemerkbar. Das Tablet reagiert super ott und zügig auf Eingaben und selbst aufwendigere Bildschirminhalte wie Satellitenbilder sind schnell geladen und lassen sich ohne Artefakte mühelos bewegen. Auch Skizzieren (oder Zeichnen) mit dem Stift läuft schnell und präzise. Der Apple Pencil muss zwar leider zu dem ohnehin schon nicht ganz billigen Tablet hinzugekauft werden (110 Euro), doch eröffnet er nicht nur Kre- ativen jede Menge neuer Möglichkeiten. So sollen mit dem Betriebssystem-Update (im Herbst) unter anderem handschriftliche Notizen als Text gesichert werden können. Trotz überragender Leistung, Verarbeitung, Bedienung und durchaus ordentlicher AkkuLaufzeit lassen sich doch Unzulänglichkeiten ausmachen. Dass die Tastatur nicht zum Lieferumfang zählt, mag verschmerzbar sein. Für den Arbeitseinsatz lästig ist aber das Fehlen gängiger Schnittstellen – immerhin hat Apple dem Gerät einen Kopfhöreranschluss gegönnt. Margrit Lingner/whs