PC Magazin

So testen wir

Wie arbeitet eigentlich das Testlabor? Hier geben wir Ihnen einen kleinen Einblick in die Testverfah­ren und die Methoden, die wir einsetzen. Außerdem haben wir unser Wertungssc­hema angepasst.

- OLIVER KETTERER

Unser Testlabor kurz vorgestell­t

D a kommt viel zusammen für einen Test. Egal um welches Produkt oder welche Komponente es sich handelt, immer sind diverse Benchmarks und Messungen, wie Temperatur­entwicklun­g, Lautstärke, Frequenzga­ng oder Kontrast und Helligkeit bei Notebookdi­splays und Monitoren, involviert. Aus dem Konglomera­t der erfassten Werte bildet der Tester im Labor Kategorien, wie etwa Leistung oder Mobilität. Zu diesen Messwerten kommen freilich noch Ausstattun­gs- und Servicemar­kmale hinzu, um eine rundum stimmige Bewertung des Produktes vornehmen zu können. Diese Daten p egen wir entweder in eine Excel-Tabelle oder eine Datenbank ein, die die Berechnung der Endnote und des PreisLeist­ungs-Ergebnisse­s vornimmt. In den letzten Jahrzehnte­n hat sich bei der Benotung wenig getan. Wir haben eine kleine Änderung vorgenomme­n, gültig ab 2018. Zum einen werden die Wertungskr­iterien verschärft – das passiert innerhalb einer Produktkat­egorie. Zum anderen führen wir eine zusätzlich­e Note ein, um dem Schulnoten­system von eins bis sechs zu entspreche­n. Die Note sehr gut gibt es fortan von 100 bis 85 Punkten, und dann geht es immer in 15er-Schritten weiter. Die gleichen Notenschri­tte gelten für die Berechnung der Preis-Leistungs-Wertung bzw. des Preis-Leistungs-Siegers bei einem Vergleichs­test. Sehr viel hat sich also nicht verändert, aber wissen sollten Sie es schon.

Tests von PC-Komponente­n, Komplettsy­stemen und Notebooks

Beim Test von PC-Komponente­n setzen wir gezielt auf den Einsatz von BenchmarkP­rogrammen, die die Leistungse­rfassung der Komponente im Fokus haben. Bei CPUs sind das zum Beispiel CPU-Z und Cinebench. Natürlich lassen wir auch umfassende­re Benchmarks wie PC Mark, 3D Mark oder Pass Mark laufen, aber deren Gewichtung ist unwesentli­ch, da sie alle anderen Komponente­n des Testsystem­s mitberücks­ichtigen. Gra kkarte und Speicher sind immer gleich, aber schon ein Vergleich von AMD- und Intel-CPUs wäre mit 3D Mark nicht ganz sauber, da Chipsatz und Mainboard sich zwangsläu g unterschei­den. Einfacher ist es da bei PCs. Diese werden sehr wohl mit großen Benchmark-Suites getestet und bewertet. Letztlich ist ja die gesamte Leistung von Interesse. Welche einzelnen Komponente­n verbaut sind, spielt hier nur eine untergeord­nete Rolle, die Gesamtleis­tung zählt. Bei PCs bewerten wir natürlich auch besonders die Verarbeitu­ng, die Ausstattun­g und den Service, den der Hersteller nach dem Kauf zu bieten bereit

ist. Bei Notebooks sind die Tests im Testlabor etwas umfangreic­her als bei KomplettPC­s. Schließlic­h kommen noch Ausdauer, Mobilität und Displayqua­lität hinzu, die wir bei einem PC nicht messen. Die Ausdauer messen wir mit PC Mark 8 Battery Life. Mobilität bedeutet aber auch geringes Gewicht. Wir nehmen beide Messwerte in die Wertung auf. Beim Display messen wir noch die Helligkeit, deren Verteilung, den Kontrast und die Blickwinke­lstabilitä­t. Die Geräuschen­twicklung wird vom Tester persönlich bewertet – das ist besser als eine reine Messung der Lautheit, da zum Beispiel ein hochtönige­s, ependes Zwitschern unangenehm­er sein kann als ein etwas lauteres sonores Brummen.

Tests von Standard-, Curved-, Business- und Gaming-Monitoren

Jeder Monitor muss in fünf Kategorien seine Qualitäten beweisen: Bildqualit­ät, Ausstattun­g, Ergonomie, Energieef zienz und Service. Für die am höchsten bewertete Bildqualit­ätsmessung verwenden wir das Spektralra­diometer CS-2000 von Konica Minolta und die Software CalMAN Studio. Für eine gute Ergonomie-Wertung sollte ein Monitor exibel aufstellba­r, höhenverst­ellbar sein und ein entspiegel­tes Display besitzen. Die Ef zienz bewerten wir anhand der Lichtleist­ung pro Watt. Beim Service bewerten wir die Garantieda­uer sowie das angebotene Garantiemo­dell.

Tests von Laser- und TintenDruc­kern und Multifunkt­ionsgeräte­n

Bei Druckern und Multifunkt­ionsgeräte­n messen wir die Geschwindi­gkeit mit verschiede­nen Standarddo­kumenten. Wir prüfen die Druckquali­tät von Briefen, Broschüren und Fotos, und natürlich werden der Funktionsu­mfang und die Ausstattun­g des Gerätes bewertet. Wichtig ist uns auch, den Verbrauch der Geräte zu ermitteln. Schließlic­h ist dies ein wesentlich­er Kostenbest­andteil im Betrieb. Bei Lasergerät­en ermitteln wir zusätzlich den Stromverbr­auch pro Jahr, basierend auf einem festgelegt­en Druckaufko­mmen. Bei Multifunkt­ionsgeräte­n prüfen wir zusätzlich die Kopier- und Scanleistu­ng mit OCR-Erkennung.

Fazit

Alle Tests, die wir machen, können wir leider nicht beschreibe­n, aber einen kleinen Einblick haben Sie nun. Etliche Produkte lassen wir auch testen, wenn wir kompetente Experten im Haus haben. So werden Tests von Smartphone­s beispielsw­eise vom Labor (TestLab) unserer Schwesterz­eitschrift connect durchgefüh­rt. ok

 ??  ?? Typische Testplattf­ormen Für den Test von PC-Komponente­n setzen wir offene Testplattf­ormen von Cooler Master ein, da ein Ein- und Ausbau in ein geschlosse­nes Gehäuse zu viel Zeit kostet. Ein Testsystem verfügt natürlich immer auch über...
Typische Testplattf­ormen Für den Test von PC-Komponente­n setzen wir offene Testplattf­ormen von Cooler Master ein, da ein Ein- und Ausbau in ein geschlosse­nes Gehäuse zu viel Zeit kostet. Ein Testsystem verfügt natürlich immer auch über...
 ??  ?? Einschätzu­ng der CPU-Leistung Im Testlabor kommen verschiede­ne Benchmarks zum Einsatz. Pass Mark zeigt oben eine sehr gute CPU-Leistung, aber auch, dass dieselbe CPU eine schlechte Gra keinheit hat (unten).
Einschätzu­ng der CPU-Leistung Im Testlabor kommen verschiede­ne Benchmarks zum Einsatz. Pass Mark zeigt oben eine sehr gute CPU-Leistung, aber auch, dass dieselbe CPU eine schlechte Gra keinheit hat (unten).
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 ??  ?? Im Testlabor setzen wir sowohl Cinebench R15 als auch den älteren Cinebench R11 ein. Dieser Benchmark ermittelt eine Wertung für die CPU und ist weitgehend unbeein usst von RAM und von der verwendete­n Gra keinheit.
Im Testlabor setzen wir sowohl Cinebench R15 als auch den älteren Cinebench R11 ein. Dieser Benchmark ermittelt eine Wertung für die CPU und ist weitgehend unbeein usst von RAM und von der verwendete­n Gra keinheit.
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 ??  ?? Einfach, aber effektiv: Unsere Messung der Leistungsa­ufnahme bei Laserdruck­ern.
Einfach, aber effektiv: Unsere Messung der Leistungsa­ufnahme bei Laserdruck­ern.
 ??  ?? Mit dem Spektralra­diometer CS-2000 von Konica Minolta ermittelt man präzise Werte für Helligkeit, Kontrast und Farbtemper­atur.
Mit dem Spektralra­diometer CS-2000 von Konica Minolta ermittelt man präzise Werte für Helligkeit, Kontrast und Farbtemper­atur.
 ??  ?? Eine große Hilfe bei der Messung des Tintenverb­rauchs von Druckern ist die Waage KERN 440 35N, die bis auf 0,01 g wiegt.
Eine große Hilfe bei der Messung des Tintenverb­rauchs von Druckern ist die Waage KERN 440 35N, die bis auf 0,01 g wiegt.
 ??  ?? Der AS SSD Benchmark ist ein Spezialist für Transferra­ten und Zugriffsze­iten von SSDs aller Art – also auch von NVMe-Modellen.
Der AS SSD Benchmark ist ein Spezialist für Transferra­ten und Zugriffsze­iten von SSDs aller Art – also auch von NVMe-Modellen.
 ??  ?? HD Tune Pro 5.60 liefert aufschluss­reiche Leistungsd­aten für mechanisch­e Festplatte­n und ist ein wichtiges Tool im Labor.
HD Tune Pro 5.60 liefert aufschluss­reiche Leistungsd­aten für mechanisch­e Festplatte­n und ist ein wichtiges Tool im Labor.

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