Perfekte Bilder mit einem Klick
Mit kleinen, inken Helfern schnell ans Ziel: Verbessern Sie Ihre Bilder mit praktischen Miniprogrammen auf dem Desktop, im Webbrowser oder auf dem Mobilgerät – die Ergebnisse sind beeindruckend.
Fotos mit Apps und Tools genial verbessern
N icht jeder Anwender hat die Zeit, seine Aufnahmen mit einer Fotobearbeitung manuell nachzubearbeiten. Dafür existieren kleine Tools mit Automatikfunktionen, die helfen, schnell zum Ziel zu kommen. Vorkenntnisse sind dabei kaum notwendig, denn mithilfe von Vorlagen und nur einigen Einstellungen kann man das nale Bild mit wenigen Arbeitsschritten gestalten. Solche Lösungen gibt es kostenlos für Windows, aber auch im Webbrowser, wenn man nicht am eigenen Rechner sitzt. Unterwegs werden Bilder mit Apps für das Smartphone oder Tablet aufbereitet.
Windows-Tools für coole Fotoeffekte
Das bekannte NIK-Paket besitzt zahlreiche Werkzeuge, um Bilder mithilfe von Vorlagen, Filtern und leistungsfähigen Funktionen zu verbessern. Die einzelnen Programme wurden bisher von Google gratis zum Download bereitgestellt. Im Oktober 2017 übernahm der Fotospezialist DxO die Sammlung. Die von NIK entwickelte UPoint-Technologie soll in die Produkte des Unternehmens ein ießen, außerdem ist die Weiterentwicklung der NIK-Tools geplant. Laut Hersteller soll es Mitte des Jahres die Nik Collection 2018 Edition geben. Die NIK-Programme nden Sie auf der Webseite von DxO frei zum Laden ( http://nikcollection.dxo.com). Die U-Point-Technologie erlaubt die Anpassung bestimmter Bildbereiche mithilfe von Kontrollpunkten. Nach dem Setzen eines Punkts wird über einen Schieberegler der Radius für einen Effekt eingestellt. Der andere Slider steuert die Intensität der Funktion. Über die Photoshop-kompatible Schnittstelle ist die Anbindung an Bildbearbeitungen vorgesehen. Deswegen besit-
zen einige NIK-Komponenten keine Möglichkeit, Bilder direkt in die Ober äche zu laden. Diese Komponenten kann man mit einem Trick dennoch benutzen.
Tipp: Schieben Sie die Fotodatei auf das Programm-Icon für ein NIK-Programm. Das Modul wird gestartet und lädt das Bild automatisch in den Editor. Über die Schalt äche Save sichern Sie die bearbeitete Fotodatei.
Mit Silver Efex Pro aus dem NIK-Paket verwandelt man Motive in eindrucksvolle Schwarz-Weiß-Fotos. Die mitgelieferten Vorgaben helfen beim Austesten verschiedener Stile. In NIK De ne Silver reduzieren Sie das Rauschen in Aufnahmen. Bei der kreativen Arbeit mit Farben hilft NIK Analog Efex Pro. Auch hier spielen die Presets eine wichtige Rolle, und der Nutzer kann das passende Design einfach per Mausklick auswählen. Die Filter erlauben die Simulation von klassischen Kameras und Objektiven, was für weitere Varianten sorgt. Vivenza 2 ist ebenfalls von NIK und die erste Wahl, um Belichtung, Kontrast und Wirkung in ausgewählten Bildbereichen mithilfe von Spots anzupassen. Das Gratis-Programm Vintager 2 ( www.exeone.com) hat One-Klick-Funktionen kombiniert mit vielen Optionen. Mit den angebotenen Filtern passen Sie den Farbstil an, de nieren einen Rahmen und können auch Bilder übereinanderlegen. Das Programm hat für jeden Schritt viele Vorlagen. Die mitgelieferten Einfassungen lassen die Kanten der Fotos altern, oder der Anwender kann klassische Filmstreifen einfügen. Außerdem gibt es eine Option für Bokeh-Effekte. Die Bilder werden entweder auf die Festplatte exportiert oder über die Online-Anbindung direkt in sozialen Netzwerken wie Facebook mit anderen Anwendern geteilt. Schnelle Ergebnisse kommen auch bei ON1 Effects 10.5 Free auf den Bildschirm ( www. on1.com). Mit einer Preset-Bibliothek kann der Anwender experimentieren und seine Fotos verfremden. Die Effekte bestehen aus einzelnen Filtern, die in Ebenen über das Original gelegt werden. Nachträglich kann der Anwender diese Voreinstellungen anpassen und tiefer in das Programm einsteigen. Mit den Maskenfunktionen werden Bildbereiche von den Operationen ausgeschlossen. Ambitionierte Fotofans können aber auch eigene Vorgaben erstellen und diese auf die Motive anwenden. Nach dem Start entscheidet sich der Nutzer, ob er das Original oder eine Kopie verwenden möch- te. Per Voreinstellung arbeitet man nicht mit der ursprünglichen Datei. Sie wird als Photoshop-Datei angelegt und lässt sich später auch im Adobe-Format mit den Effekten als Ebenen auf die Festplatte sichern. Aktivieren Sie dafür beim Öffnen des Originalbilds die Option Smart Photo Re-editable PSD. Das ON1-Programm erkennt das spezielle Format und stellt die Ebenen mit den Filtern beim erneuten Laden wieder her. Außerdem hat das Tool eine ExportFunktion zum Schreiben von Dateien in den Formaten TIFF, Photoshop, JPEG und PNG. Dann gehen die Ebenen aber verloren. Nach dem Öffnen des Fotos sehen Sie im linken Bereich die vorde nierten Filter – ein Doppelklick wendet diese auf das Bild an. Für das Beispiel auf dieser Seite wurde Cold and Crisp aus der Rubrik Architecture verwendet. Die Einstellungen wurden für das Modul nicht verändert. Nur bei Filter Type wurde die Option Bi-Color gewählt. Die manuelle Bearbeitung starten Sie in der rechten Seitenleiste. Klicken Sie auf das Plus-Symbol zum Hinzufügen eines Filters. Wählen Sie probeweise in der Liste den Eintrag HDR Look. Das ON1-Pogramm erzeugt eine neue Ebene und zeigt die Einstellungen. Alle Änderungen in den Werkzeugen lassen sich mit dem Knopf Reset
wieder rückgängig machen. Das Programm entfernt dann alle Filter aus dem Stapel. Einzelne Layer löschen Sie mit dem Mülleimer-Icon rechts in der Ebenenliste. Über das Preset- Menü speichert man eigene Vorgaben mit den Filterebenen ab. Dort werden die Kategorie, der Name und eine Beschreibung eingetragen. Der Eintrag erscheint dann links in der Liste.
Bilder mithilfe des Webbrowsers anpassen und verbessern
Ohne Software-Installation helfen Lösungen im Webbrowser bei der Bildbearbeitung. Die Programme basieren auf HTML, CSS und JavaScript. Sie benötigen nicht mehr wie früher die veraltete Flash-Technologie von Adobe. Die Browser-Tools sind eine ideale Lösung, wenn man auf einem fremden Rechner arbeiten muss und keine Fotobearbeitung vorhanden ist. Die Web-Tools lassen sich gratis nutzen, zum Speichern der Bilder auf dem Computer benötigt man aber meist ein Konto beim Dienst. Oft kann man sich mit einem Facebook-Account anmelden. Das fertige Bild wird per Download auf die Festplatte des Computers gespeichert. Das Fotomodul von Fotor ( www.fotor.com) ermöglicht den Zugriff auf Bilder vom Computer, in der Dropbox, bei Facebook oder mit einer Webadresse. Außerdem gibt es die Fotor-Cloud, wo der Anwender seine Originale und bearbeiteten Bilder speichern kann. Über das Open- Menü laden Sie das Motiv von der Festplatte. Aktivieren Sie die Rubrik Basic und da 1-Tap Enhance. Das Bild wird automatisch verbessert. Mit den Reglern in den Kategorien Basic, Fine-Tune und Color nehmen Sie manuelle Anpassungen vor. Mit den Filtern in Effects entstehen Variationen des Bildes mit unterschiedli- chen Farbenschemen und Körnung. Dort be ndet sich das Werkzeug für Tilt Shift, mit dem Aufnahmen in bestimmten Bereichen weichgezeichnet werden. Als Ergebnis erscheinen Szenen mit der Optik einer Minilandschaft. Außerdem besitzt Fotor Funktionen für Sticker, Texte und Rahmen, um die Bilder zu individualisieren. Bei Fotor ndet der Nutzer zwei weitere Angebote für Bilder online. Die Collage-Funktion hilft mit Templates beim Zusammenstellen von Fotoserien. Es lassen sich Hintergrund, Rahmen und Abstände anpassen. Das funktioniert auf den Bildpunkt genau. Im DesignModul kombiniert der Nutzer Gra ken, Fotos und Texte. Es entstehen Flyer, Webgra ken und Banner für Social Media. Die Arbeit ist denkbar einfach. Bild importieren und in die Vorlage einsetzen. Danach passt man noch die Texte und Farben an, fertig ist die ganz persönliche Kreation. Die Webanwendung Polaar – In nity Photo Journey ( photoeditor.polarr.co) ist ein weiteres Online-Tool aus dem Bereich Fotobearbeitung. Die Automatikfunktion des Programms hilft beim schnellen Verbessern der Motive. Leider ist das Werkzeug ein wenig versteckt. Es be ndet sich links unten im Menü mit den drei Punkten. Die Ergebnisse überzeugen mit nur einem Mausklick. Weitere Verbesserungen und Manipulationen sind mit den Werkzeugen in der Leiste rechts möglich. Dazu gehören Filter für die Farbanpassung, Funktionen für Helligkeit bzw. Kontrast und Lichteinsteinstellungen. Mit dem Plus-Icon kann der Anwender das Funktionsangebot erweitern und auf eigene Vorstellungen anpassen. Dazu gehört auch die Beauty-Retusche für Personen. Mit den Tools lassen sich Hautunreinheiten in wenigen Schritten entfernen. Mit dem Liquify-Tool verschiebt man Bereiche im Bild, ohne den Inhalt zu zerstören. Mit im Funktionsumfang ist eine Wasserzeichen-
funktion. Das Tool legt einen vorbereiteten Schriftzug oder ein Logo über das Bild. Wird an dieser Stelle eine Gra k im PNG-Format verwendet, erkennt Polaar auch die Transparenzen und nutzt diese im Overlay. Das erlaubt schöne Effekte, und das Wasserzeichen wirkt nicht störend. Interessant ist auch das Toning-Modul in Polaar: mit Farbvoreinstellungen für Highlights und Schatten kann das Bild gezielt verändert werden. In Kombination mit dem Kurvenwerkzeug erzielt man Ergebnisse, wie man sie von einem vollwertigen Desk- top-Programm kennt. Alle Änderungen protokolliert Polaar, und es erlaubt, Änderungen schrittweise über eine Liste wieder rückgängig zu machen.
Unterwegs per App schnell Fotos auf dem Handy bearbeiten
Moderne Smartphones oder Tablets haben sehr gute Kameras, und die Aufnahmen sind von hoher Qualität. Deswegen ersetzen die mobilen Geräte immer öfter herkömmliche Kameras. Solche Motive lassen sich schnell über das Netz mit Familie und Freunden teilen. Zur Bearbeitung stehen zahlreiche Apps in den Stores zur Verfügung. Per Fingertipp legt der Anwender Filter über die Bilder oder verbessert mit Automatikfunktionen die Inhalte. Snapseed von Google geht sogar noch einen Schritt weiter. Die App besitzt Tools zur gezielten Bearbeitung von bestimmten Bildinhalten. Im Kasten Belichtung mit Snapseed anpassen nden Sie ein Beispiel zur selektiven Verbesserung eines Fotos. Durch die Spots werden Lichteinstellungen für ausgewählte Bereiche in den Motiven geregelt. Außerdem hat die App von Google viele Werkzeuge für Farben, Helligkeit, Kontrast und die Schärfe. Mit im Funktionsumfang ist ein Weißabgleich, HDR und ein Reperaturpinsel. Leistungsfähig ist auch die mobile Version von Photoshop. Sie hat zwar nicht alle Funktionen wie die Desktop-Anwendung, ist aber nützlich für schnelle Korrekturen. Viele Apps sind auch als Versionen für Tablets verfügbar, was durch den großen Bildschirm die Bearbeitung erleichtert. Wenn Sie die Webanwendungen von Fotor und Polaar benutzen, nden Sie in den AppStores für Android und iOS auch passende Lösungen für mobile Geräte. Diese Programme haben ähnliche Funktionalitäten wie die Fotobearbeitungen im Webbrowser. Dazu gehören auch Tools zur Gestaltung von Collage und Rahmen. Über einen Online-Speicher wie Google Fotos oder Dropbox sind die Bilder auch unterwegs schnell zwischen den Geräten synchronisiert. Für die nale Verbesserung auf dem Computer stehen die vorbereiteten Bilder später über den Dateiabgleich auch zur Verfügung. whs