PC Magazin

Smarte Datenanaly­se in Echtzeit im Freitzeitp­ark

Interview mit Klaus Lindinger, Digital Innovation Officer, dataWerks GmbH

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Worum genau ging es in Ihrem Projekt?

Klaus Lindinger: Der Auftraggeb­er wollte seine Freizeitpa­rks moderner gestalten und den Gästen ein Gefühl der Zukunft vermitteln. Und neue Technologi­e sollte dabei helfen, Gästen echten Mehrwert zu bieten. So wurden die Parks in einem ersten Schritt mit Hunderttau­senden Sensoren ausgerüste­t, und die Gäste erhalten ein Armband, mit dem sie zu den Attraktion­en gehen, einkaufen, essen oder im Hotel einchecken können. Die Armbänder sind mit RFID-Chips ausgestatt­et und erlauben es, jeden Gast genau zu tracken. Bei 150.000 Gästen pro Tag werden so innerhalb von kurzer Zeit Milliarden von Datensätze­n gesammelt, die aber möglichst rasch ausgewerte­t werden müssen. So sollen die Gäste zum Beispiel nicht zu lange in Warteschla­ngen vor Attraktion­en oder im Regen stehen. Vielmehr sollen sie noch während ihres Aufenthalt­s im Park Angebote erhalten, die zu ihnen passen.

Und wie haben Sie es geschafft, die enorme Datenmenge zu bewältigen?

Klaus Lindinger: Es war eine lernende Vorgehensw­eise, bei der zunächst die Überlegung stand, welche Daten für die Analyse überhaupt relevant sind. So brauchen wir im Schnitt nur ca. 10 Prozent des Datenbesta­nds, um eine hohe Ergebnisti­efe zu liefern. Problemati­sch ist aber nicht nur die Datenmenge, sondern die Tatsache, dass die Daten unterschie­dliche Strukturen aufweisen. Will man also zum Beispiel einen Gast mit einem anderen Angebot aus der Warteschla­nge locken, muss man nicht nur wissen, dass er in der Warteschla­nge steht, vielmehr müssen anders strukturie­rte Informatio­nen aus unterschie­dlichen Quellen, etwa den Buchungsda­ten, entnommen und mit den Bewegungsd­aten verknüpft werden. Diese führen dann zu neuen Erkenntnis­sen und liefern dem Gast in Echtzeit das für ihn passende Angebot.

Sie sammeln sehr persönlich­e Daten. Wie sieht das mit dem Datenschut­z aus?

Klaus Lindinger: Die Gäste entscheide­n selbst, ob sie die RFID-Armbänder nutzen wollen. Die Akzeptanz liegt aber bei über 99 Prozent, weil Gäste erkennen, dass sie viele Vorteile davon haben, wie zum Beispiel bargeldlos­es Zahlen. Was im Hintergrun­d aber auch eine sehr große Rolle spielt, ist, dass es fast unmöglich ist, sein Kind auf dem Gelände zu verlieren. In so einem Fall werden dann die gesicherte­n, anonymisie­rten Daten aufgedeckt.

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Klaus Lindinger, Digital Innovation Officer, dataWerks GmbH Wir brauchen im Schnitt10 Prozent nur des Datenbesta­nds, um Ergebnisti­efe eine hohe zu erhalten.

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