Windows-Update-Paket
Die Windows-Update-Schleife startet in die nächste Runde: Wir zeigen, wie Sie Update-Probleme lösen und neue Funktionen nutzen.
Die Windows-Update-Schleife startet in die nächste Runde: Wir zeigen Ihnen, wie Sie Update-Probleme lösen, Treiber installieren und neue Funktionen nutzen. Und sollten Sie eine Home-Version verwenden, rüsten Sie Pro-Funktionen nach.
D as Windows-10-Update bringt einige interessante Neuerungen. Früher hätte man ein solches Update als Servicepack oder sogar als neue Windows-Version bezeichnet. Allerdings sind leider, wie schon bei den vergangenen Funktions-Updates, die neuen Funktionen noch nicht bis ins letzte Detail perfekt, und auch der Updateprozess selbst schlägt aus unterschiedlichen Gründen immer wieder fehl. Dazu kommt, dass das Update in einigen Fällen neue Gerätetreiber braucht oder zumindest ungefragt installiert.
Die neue Timeline – letzte Aktivitäten schnell wieder nden
Die auffälligste Neuerung ist die Windows Timeline, auf Deutsch: Aktivitätsverlauf. Die Timeline verbirgt sich hinter dem umgestalteten Taskansicht-Symbol in der Taskleiste. Sie ermöglicht, die Zeit zurückzudrehen und die eigenen Aktivitäten von einem bestimmten Zeitpunkt an wiederzu nden. Dann lässt sich das gefundene Dokument öffnen und
daran direkt weiterarbeiten. Leider wird der damalige Stand der bearbeiteten Dateien nicht gespeichert, sondern nur Links, um diese Dateien im aktuellen Zustand aufzurufen. Die Timeline zeigt, soweit von den jeweiligen Apps unterstützt, Vorschaubildchen der Inhalte und bietet eine Suchfunktion, um nach Stichworten vergessene Informationen wiederzu nden. Dabei werden nicht nur Aktivitäten auf einem PC angezeigt, sondern auf allen Geräten, die mit dem gleichen Microsoft-Konto angemeldet sind. Die Timeline soll in Zukunft innerhalb systembedingter Grenzen nicht nur geräteübergreifend, sondern sogar plattformübergreifend auf Android-Smartphones funktionieren. Entwickler müssen ihre Apps allerdings dafür anpassen.
Umgebungsfreigabe per Bluetooth: Dateien ohne Netzwerk versenden
Steht unterwegs kein Netzwerk zur Verfügung, konnte man immer schon Dateien per Bluetooth von einem PC auf einen anderen übertragen. Diese Methode ist aber so umständlich und entspricht ganz und gar nicht dem bekannten Look-and-Feel von Windows, dass sie kaum benutzt wurde. Viele Anwender kennen sie nicht einmal. Das April-Update integriert die Funktion Teilen per Bluetooth in den neuen Freigabedialog, den viele Windows Apps mittlerweile anbieten. Damit dies funktioniert, müssen auf beiden beteiligten Geräten im Info-Center die Schalter Bluetooth und Umgebungsfreigabe eingeschaltet sein. Klicken Sie jetzt in einer App oder im Explorer im Kontextmenü der freizugebenden Datei auf das Symbol Freigabe. Automatisch werden Geräte in der Nähe gesucht. Klicken Sie auf das gefundene Gerät, um die Datei zu übertragen. Auf dem empfangenden Gerät erscheint eine Benachrichtigung, in der Sie den Empfang der Datei bestätigen müssen. Sollte kein Gerät gefunden werden, prüfen Sie, dass in den Einstellungen unter System/Gemeinsame Nutzung der Schalter In der Nähe fr eigeben eingeschaltet ist. Wählen Sie im Listenfeld darunter aus, ob Sie mit allen Personen in der Nähe kommunizieren möchten oder nur mit eigenen Geräten, die dasselbe Microsoft-Konto verwenden. Außerdem legen Sie noch ein Verzeichnis fest, in dem die empfangenen Dateien gespeichert werden sollen. Standardmäßig ist das Downloadverzeichnis im eigenen Benutzerpro l eingetragen. Die Umgebungsfreigabe benötigt spezielle Unterstützung durch die Bluetooth-Gerätetreiber. Das April-Update liefert für die meisten eingebauten Bluetooth-Module in Laptops und Tablets geeignete Treiber mit. Bluetooth-Sticks sind dagegen oft auf Treiber-Updates der Hersteller angewiesen und funktionieren daher in der Regel nicht. Der neue Benachrichtigung sassitent im April-Update sorgt dafür, dass Sie in Ruhe arbeiten können und nicht ständig von Benachrichtigungen auf dem Bildschirm und akustischen Meldungen belästigt werden. In den Einstellungen unter System/ Benachrichtigung sassistentw erden drei Stufen zur Auswahl angeboten. Ist der Benachrichtigung sassietent aus, erscheinen alle Benachrichtigungen wie eingestellt. Im Modus Nur mit Priorität legen Sie eine Liste fest, welche Benachrichtigungen noch erscheinen dürfen, und bei Nur Alarme können ausschließlich Alarme Benachrichtigungen einblenden und akustisch
benachrichtigen. Alle ausgeblendeten Benachrichtigungen erscheinen nur noch im Info-Center ohne störende Unterbrechung auf dem Bildschirm und ohne Tonsignal. Anrufe, SMS und Erinnerungen von Smartphoneapps können im Info-Center dargestellt werden, wenn auf dem Smartphone die Cortana-App installiert ist. Diese wird bis jetzt nur für Windows Mobile angeboten, eine An droid- Version soll in Kürze folgen. Benachrichtigungen über eingehende Anrufe und SMS sowie weitere Erinnerungen haben standardmäßig Priorität. Alternativ legen Sie eine Liste von Kontakten fest, die auch bei aktivem Benachrichtigung s assistent benachrichtigen dürfen. Dies gilt für alle Apps, die diese Funktion unterstützen, wie unter anderem E-Mail, Skype und die Telefon-App auf Geräten mit Mobilfunk. Die xierten Kontakte auf der Taskleiste können automatisch als Priorität gesetzt werden, weitere Kontakte lassen sich über eine eigene Liste hinzufügen. In der Liste der Apps sind Spiele vorde niert, die immer benachrichtigen dürfen. Dies ist wichtig, wenn Sie über eine automatische Regel den Benachrichtigung s assistenten während eines Spiels automatisch starten. Am einfachsten lässt sich der Benachrichtigung sassistentüb er einen Schalter im InfoCenter aktivieren. Allerdings hat auch diese nützliche Funktion einen Haken. Anwender berichten über erhebliche Trägheit der AltT ab-Fenster umschaltung bei aktiviertem Benachrichtigung s assistenten.
Funktionseinschränkungen durch Datenschutzeinstellungen
Nicht zuletzt auf Druck der Medien und der EU-Gesetzgebung schaffte Microsoft die
sogenannten Expresseinstellungen ab und zwingt jeden Nutzer, vor der Installation des April-Updates diverse Datenschutzeinstellungen einzeln zu bestätigen oder abzulehnen. Wer dabei dem System irgendwelche Berechtigungen entzieht, weiß, dass er mit Funktionseinschränkungen zu rechnen hat, aber auch die Grundeinstellungen sind an dieser Stelle nicht optimal. So funktioniert zum Beispiel in vielen Apps das Mikrofon nicht mehr, weil den betreffenden Apps die Berechtigung zur Nutzung seit dem Update fehlt. Oftmals ist sogar in der Standardeinstellung nach der Installation die Berechtigung für den Zugriff auf das Mikrofon für den Sprachrekorder deaktiviert, eine App, deren einziger Zweck die Sprachaufzeichnung über das Mikrofon ist. Korrigieren Sie diesen Fehler in den Einstellungen unter Datenschutz/Mikrofon. Auch bei Erkennungsproblemen anderer Geräte sollten Sie hier als Erstes suchen.
Achtung: Wer konsequent auf Funktionsupdates verzichtet, erhält bereits jetzt keinen Support mehr. Die allererste veröffentlichte Windows-10-Version 1507 hat bereits am 9. Mai 2017 ihr Support-Ende erreicht. Auch das Anniversary Update 1607 wird seit April 2018 nicht mehr mit Sicherheitspatches versorgt. tr