Von Windows Home zu Pro
Funktionen nachrüsten
G ehören Sie auch zu den WindowsAnwendern, die ihr System durch ein Passwort schützen? Das ist heutzutage zum Standard geworden. Wenn Sie meinen, Ihr Rechner sei dadurch vor unbefugten Zugriffen geschützt, dann müssen wir Sie leider enttäuschen. Mehr Schutz vor unbefugten Zugriffen bietet Microsoft nur Nutzern von Windows 10 Pro. Die erweiterten Funktionen lassen sich ganz legal freischalten (siehe Kasten auf der nächsten Seite) oder – fast noch besser – mit den alternativen Tools von der Heft-DVD nachbilden. Diese sind gratis und den Original-ProTools von Microsoft in vielen Punkten sogar überlegen.
Verschlüsselung von Festplatten und Dateien aktivieren
Windows Pro bietet die Verschlüsselung mit Bitlocker an. Diese Option fehlt bei der Home-Version. Nutzer einer SSD-Festplatte können sich an dieser Stelle mit einer eventuell vorhandenen Verschlüsselung durch den Controller des Datenträgers behelfen. Diese muss im BIOS/UEFI und in den SSDEinstellungen aktiviert werden. Dann werden im Hintergrund die Daten komplett verschlüsselt. Diese Aufgabe übernimmt bei vielen Herstellern der Controller, was den Prozessor des PCs entlastet. Der An- wender bemerkt beim Arbeiten nichts von diesem Prozess. Ist die Möglichkeit zur Verschlüsselung per Hardware nicht vorhanden, rüsten Sie diese Option in Windows 10 mit dem GratisProgramm Veracrypt nach. Es sichert ganze Festplatten oder Partitionen per Encryption. Alternativ legen Sie eine Container-Datei an, die die Dokumente darin verschlüsselt. Diese Methode emp ehlt sich für den Datentransport mit einem USB-Laufwerk bzw. Stick oder wenn Dateien in der Cloud gespeichert werden. Bei der Arbeit mit Partitionen gibt es zwei Möglichkeiten. Veracrypt kann schon vorhandene Datenträger bearbeiten, oder Sie legen einen neuen an. Bei beiden Methoden besteht die Möglichkeit, das Laufwerk im System zu verstecken. Erst wenn Veracrypt die Partition einbindet und verschlüsselt, wird sie sichtbar. Zur Sicherheit sollten Sie immer vor dem Einsatz von Veracrypt ein Backup der Daten oder der ganzen Partition als Image anlegen.
Virtualisierungen wie bei Windows 10 Pro nutzen
Eine virtuelle Umgebung zur Emulation eines Rechners ist nicht im Lieferumfang von Windows 10 Home enthalten. Diese Technik erlaubt das Ausführen von einem Betriebssystem auf dem Desktop. Eine ideale Lösung, wenn man Linux ausprobieren will oder eine alte Windows-Version zur Ausführung bestimmter Programme starten möchte. Die Pro-Version hat dazu die Hyper-V-Technologie vorinstalliert. Mit den kostenlosen Programmen Oracle Virtual Box oder dem VMware Player rüsten Home-Anwender dieses Feature nach. Die Tools verwalten mehrere unterschiedliche Installationen, wobei die Festplatten für die Betriebssysteme als Dateien angelegt werden. Optische Medien wie CD oder DVD kann man als ISO-Datei einbinden und von da nutzen. Vorhandene physikalische Medien konvertiert der Nutzer über die Windows-Bordmittel in eine Datei. Der Datenaustausch zwischen Host- und Gastsystem wird über virtuelle Ordner realisiert.
Fernzugriff auf Windows 10 Home freischalten
Die Windows-Pro-Version wird mit der Funktion Remote Control geliefert und erlaubt die Fernbedienung über das Netzwerk oder das Internet. Anwender steuern und kon gurieren aus der Ferne andere PCs. Die Methode wird gern zur Kontrolle von Servern verwendet oder zu Support-Zwecken. Mithilfe des kostenlosen Programms TeamViewer rüsten private Anwender die Funkti-
onalität nach. Die Installation muss auf beiden Rechnern erfolgen. Das Programm gibt es auch als portable Version zum Start von einem externen Laufwerk wie einem USBStick. Die aktuelle Version von TeamViewer ist auch als App für Android und Apple iOS in den Online-Stores der Anbieter zu nden. Schneller Zugriff auf den Zielrechner ist damit auch von unterwegs ohne Computer machbar.
Sicheres Surfen im Internet mit Opera aktivieren
Windows 10 hat wahlweise den Edge Browser oder den in die Jahre gekommenen Internet Explorer im Lieferumfang. Damit kann man im Web surfen. Tracking-Schutz vor ungewünschter Verfolgung Ihrer Internet-Aktivitäten gibt es bei Microsoft schon eine Weile. Auch eine Funktion zum Blocken von Pop-up-Fenstern. Anonymität steht aber bei beiden Browsern nicht auf der Feature-Liste. Der private Modus lieferte auch keinen Schutz der Privatsphäre, sondern die Funktion verhindert nur das lokale Protokollieren von besuchten Seiten oder Cookies. Eine Tarnkappe bietet beispielsweise ein VPN. Diese Funktion ist in Opera schon eingebaut. Nach der Aktivierung der Funktion oben neben der Adresszeile werden die Anfragen zu einem VPN-Server umgeleitet. Dieser fordert die Informationen an und gibt sie an den Anwender zurück. Die VPN-Verbindung ist dabei zur Sicherheit verschlüsselt. Neben der Anonymität gibt es einen weiteren Vorteil: Durch Wahl eines Standorts im Ausland schalten Sie in Deutschland gesperrte Inhalte frei. Das können Fernsehangebote im Ausland sein, die aus rechtlichen Gründen in Deutschland nicht ausgestrahlt werden dürfen. Klicken Sie auf das VPNIcon, und wählen Sie im Fenster unten eine passende Region. tr