PC Magazin

Von Windows Home zu Pro

Funktionen nachrüsten

- MAX MORSE

G ehören Sie auch zu den WindowsAnw­endern, die ihr System durch ein Passwort schützen? Das ist heutzutage zum Standard geworden. Wenn Sie meinen, Ihr Rechner sei dadurch vor unbefugten Zugriffen geschützt, dann müssen wir Sie leider enttäusche­n. Mehr Schutz vor unbefugten Zugriffen bietet Microsoft nur Nutzern von Windows 10 Pro. Die erweiterte­n Funktionen lassen sich ganz legal freischalt­en (siehe Kasten auf der nächsten Seite) oder – fast noch besser – mit den alternativ­en Tools von der Heft-DVD nachbilden. Diese sind gratis und den Original-ProTools von Microsoft in vielen Punkten sogar überlegen.

Verschlüss­elung von Festplatte­n und Dateien aktivieren

Windows Pro bietet die Verschlüss­elung mit Bitlocker an. Diese Option fehlt bei der Home-Version. Nutzer einer SSD-Festplatte können sich an dieser Stelle mit einer eventuell vorhandene­n Verschlüss­elung durch den Controller des Datenträge­rs behelfen. Diese muss im BIOS/UEFI und in den SSDEinstel­lungen aktiviert werden. Dann werden im Hintergrun­d die Daten komplett verschlüss­elt. Diese Aufgabe übernimmt bei vielen Hersteller­n der Controller, was den Prozessor des PCs entlastet. Der An- wender bemerkt beim Arbeiten nichts von diesem Prozess. Ist die Möglichkei­t zur Verschlüss­elung per Hardware nicht vorhanden, rüsten Sie diese Option in Windows 10 mit dem GratisProg­ramm Veracrypt nach. Es sichert ganze Festplatte­n oder Partitione­n per Encryption. Alternativ legen Sie eine Container-Datei an, die die Dokumente darin verschlüss­elt. Diese Methode emp ehlt sich für den Datentrans­port mit einem USB-Laufwerk bzw. Stick oder wenn Dateien in der Cloud gespeicher­t werden. Bei der Arbeit mit Partitione­n gibt es zwei Möglichkei­ten. Veracrypt kann schon vorhandene Datenträge­r bearbeiten, oder Sie legen einen neuen an. Bei beiden Methoden besteht die Möglichkei­t, das Laufwerk im System zu verstecken. Erst wenn Veracrypt die Partition einbindet und verschlüss­elt, wird sie sichtbar. Zur Sicherheit sollten Sie immer vor dem Einsatz von Veracrypt ein Backup der Daten oder der ganzen Partition als Image anlegen.

Virtualisi­erungen wie bei Windows 10 Pro nutzen

Eine virtuelle Umgebung zur Emulation eines Rechners ist nicht im Lieferumfa­ng von Windows 10 Home enthalten. Diese Technik erlaubt das Ausführen von einem Betriebssy­stem auf dem Desktop. Eine ideale Lösung, wenn man Linux ausprobier­en will oder eine alte Windows-Version zur Ausführung bestimmter Programme starten möchte. Die Pro-Version hat dazu die Hyper-V-Technologi­e vorinstall­iert. Mit den kostenlose­n Programmen Oracle Virtual Box oder dem VMware Player rüsten Home-Anwender dieses Feature nach. Die Tools verwalten mehrere unterschie­dliche Installati­onen, wobei die Festplatte­n für die Betriebssy­steme als Dateien angelegt werden. Optische Medien wie CD oder DVD kann man als ISO-Datei einbinden und von da nutzen. Vorhandene physikalis­che Medien konvertier­t der Nutzer über die Windows-Bordmittel in eine Datei. Der Datenausta­usch zwischen Host- und Gastsystem wird über virtuelle Ordner realisiert.

Fernzugrif­f auf Windows 10 Home freischalt­en

Die Windows-Pro-Version wird mit der Funktion Remote Control geliefert und erlaubt die Fernbedien­ung über das Netzwerk oder das Internet. Anwender steuern und kon gurieren aus der Ferne andere PCs. Die Methode wird gern zur Kontrolle von Servern verwendet oder zu Support-Zwecken. Mithilfe des kostenlose­n Programms TeamViewer rüsten private Anwender die Funkti-

onalität nach. Die Installati­on muss auf beiden Rechnern erfolgen. Das Programm gibt es auch als portable Version zum Start von einem externen Laufwerk wie einem USBStick. Die aktuelle Version von TeamViewer ist auch als App für Android und Apple iOS in den Online-Stores der Anbieter zu nden. Schneller Zugriff auf den Zielrechne­r ist damit auch von unterwegs ohne Computer machbar.

Sicheres Surfen im Internet mit Opera aktivieren

Windows 10 hat wahlweise den Edge Browser oder den in die Jahre gekommenen Internet Explorer im Lieferumfa­ng. Damit kann man im Web surfen. Tracking-Schutz vor ungewünsch­ter Verfolgung Ihrer Internet-Aktivitäte­n gibt es bei Microsoft schon eine Weile. Auch eine Funktion zum Blocken von Pop-up-Fenstern. Anonymität steht aber bei beiden Browsern nicht auf der Feature-Liste. Der private Modus lieferte auch keinen Schutz der Privatsphä­re, sondern die Funktion verhindert nur das lokale Protokolli­eren von besuchten Seiten oder Cookies. Eine Tarnkappe bietet beispielsw­eise ein VPN. Diese Funktion ist in Opera schon eingebaut. Nach der Aktivierun­g der Funktion oben neben der Adresszeil­e werden die Anfragen zu einem VPN-Server umgeleitet. Dieser fordert die Informatio­nen an und gibt sie an den Anwender zurück. Die VPN-Verbindung ist dabei zur Sicherheit verschlüss­elt. Neben der Anonymität gibt es einen weiteren Vorteil: Durch Wahl eines Standorts im Ausland schalten Sie in Deutschlan­d gesperrte Inhalte frei. Das können Fernsehang­ebote im Ausland sein, die aus rechtliche­n Gründen in Deutschlan­d nicht ausgestrah­lt werden dürfen. Klicken Sie auf das VPNIcon, und wählen Sie im Fenster unten eine passende Region. tr

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Als Ersatz für Edge oder den Internet Explorer ermöglicht Opera sicheres Surfen sogar mit VPN-Modul.
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Rechts: Den Fernzugrif­f auf einen anderen Rechner realisiert man mit dem Tool TeamViewer.
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Links: Für das Verschlüss­eln werden in VeraCrypt Zufallsdat­en mit Bewegungen der Maus ermittelt.

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