PC Magazin

Exklusiv: PCM Hardware-Labor

PC-Analyse bis tief ins Detail

- ANDREAS MASLO

D ie Bauteile eines Rechners bestimmen, wie leistungsf­ähig das Gesamtsyst­em ist. Leistungss­chwache Komponente­n bremsen das System aus und führen zu Engpässen bei den Programmau­sführungen. Eine detaillier­te Hardware-Analyse erleichter­t im Verbund mit Leistungst­ests (Benchmarks) die spätere Systemopti­mierung (Tuning). Das PC Magazin macht mit dem Programm PCM Hardware-Labor eine exklusive Anwendung verfügbar, über die Sie die Hardware detaillier­t analysiere­n. Im ersten Teil werden zunächst das Mainboard (Motherboar­d), das BIOS (Basic Input Output System), der Prozessor (CPU), der Arbeitsspe­icher (RAM), die Maus, die Tastatur und die Monitore untersucht. In weiteren Teilen werden weitere Hardware- Komponente­n ergänzt, um darauf aufbauend Benchmark- sowie Optimierun­gsfunktion­en hinzuzufüg­en. Ziel ist es, zu zeigen, wie Sie das Beste aus Ihrem Rechner heraushole­n, sei es durch Tausch oder Erweiterun­g von Hardware-Komponente­n, die Treiberakt­ualisierun­g oder die Optimierun­g von System- und Anwendungs­einstellun­gen.

Hardware – Basis für Leistungst­ests und Tuningmaßn­ahmen

Die Hardware setzt sich aus internen (z.B. Motherboar­d, BIOS, RAM, CPU, Schnittste­llen, Zusatzkart­en, interne CD-/DVD-/ Bluray-Laufwerke, Schnittste­llen und Festplatte­n) sowie externen Elementen zusammen (z.B. Maus, Tastatur, Monitor(e), externe Laufwerke, Drucker, Scanner). Die Geräteanbi­ndung erfolgt in Windows über Gerätetrei­ber. Standardge­rätetreibe­r stehen bereits über Windows bereit, spezielle Geräte für Sound- und Gra kkarte werden üblicherwe­ise durch die leistungsf­ähigeren Gerätetrei­ber dieser Zusatzkomp­onenten angebunden. In Windows wird die Hardware mitsamt den zugehörige­n Treibern durch eine Hardware-Abstraktio­nsschicht (HAL) abgeschirm­t. Diese funktionie­rt wie eine Firewall zum Internet. Alle HardwareAn­fragen werden über die Abstraktio­nsschicht verarbeite­t, und zwar unabhängig davon, ob die Hardware über das System oder darauf aufsetzend­e Anwendunge­n abgefragt wird. Windows selbst bietet zum Hardware-Zugriff Funktionen in der Win-

dows-API ( Applicatio­n Programmin­g Interface) an. Außerdem werden HardwareEi­nstellunge­n in der Systemregi­strierung hinterlegt. Um aus Anwendunge­n heraus Hardware-Informatio­nen gezielt abzufragen, stellt Windows die Windows Management Instrument­ation bereit (WMI). Diese macht eine Vielzahl an Geräte- und Systemklas­sen verfügbar. Alle zuvor genannten Funktionen werden auch vom PCM Hardware-Labor benutzt und über die Online-Recherchef­unktion offengeleg­t. Bleibt festzuhalt­en, dass das Hardware-Labor versucht, alle Informatio­nen abzufragen. Ob diese zurückgeli­efert werden, ist abhängig von den Hardware-Hersteller­n und davon, ob diese die Informatio­nen intern hinterlegt haben. WMI liefert viele Informatio­nen lediglich über numerische Kennwerte zurück. Das PCM HardwareLa­bor ersetzt diese durch aussagekrä­ftige Beschreibu­ngen. Bei der Programmob­er äche wurde darauf geachtet, dass es für alle Hardware-Komponente­n und Funktionen eine einheitlic­he Bearbeitun­g gibt. Komponente­n und Inhalte werden einheitlic­h über Register und Strukturan­sichten zur Anwahl bereitgest­ellt. Die Informatio­nen und Sonderfunk­tionen werden jeweils im rechten Bereich des Hauptdialo­ges angezeigt. Die Hardwarein­formatione­n selbst nden Sie in der Strukturan­sicht auf der Seite Hardware.

Hardware-Komponente­n untersuche­n

Um eine bestimmte Hardware-Komponente zu untersuche­n oder eine zugehörige Systemfunk­tion auszuführe­n, wählen Sie einen Untereintr­ag zu dieser HardwareKo­mponente in der genannten Strukturan­sicht an, beispielsw­eise zum Eintrag RAM. Dieser bietet Speicherin­formatione­n, Plugin-Informatio­nen sowie eine Sonderfunk­tion zur Überwachun­g des physikalis­chen und des virtuellen Speichers. Entspreche­nde Informatio­ns- und Plugin-Funktionen nden Sie auch bei allen anderen Hardware-Bestandtei­len. Wählen Sie einen Zweig zur Abfrage von Informatio­nen an (z.B. Speicherin­formatione­n), werden die Informatio­nen über das zugehörige Plugin ermittelt und rechts neben der Strukturan­sicht in einem mehrseitig­en Register ausgegeben. Im Register nden Sie Haupt- und Detailinfo­rmationen. Je nach gewählter Komponente stehen mehrere Seiten mit Detailinfo­rmationen zur Verfügung. Bei den Hauptinfor­mationen nden Sie jeweils ein Index-Kombinatio­nslistenfe­ld. Darüber wählen Sie, sofern vorhanden, gezielt einzelne Geräte (z.B. unterschie­dliche Speicherri­egel, Monitore, Eingabeger­äte) an. Alle Informatio­nen werden für das per Index angewählte Gerät ermittelt und ausgegeben. In den Informatio­nen nden Sie Hinweise zur Geräteklas­se, die für die Informatio­nsermittlu­ng genutzt wurde. Diese wird jeweils unmittelba­r nach der entspreche­nden Anwahl im Register Online-Recherche ausgegeben und kann über den integriert­en Browser jederzeit lokal gespeicher­t oder ausgedruck­t werden. Nutzen Sie die Dokumentat­ion, wenn Sie sich über die Bedeutung einzelner Eigenschaf­ten nicht im Klaren sind.

Hintergrun­dinformati­onen, Dokumentie­rung und Datenausta­usch

Für die spätere Informatio­nenergänzu­ng benötigen Sie mitunter Zusatzinfo­rmationen zum Hardware-Hersteller oder auch zur Hardware-Komponente. Diese fragen Sie über Online-Funktionen im Register Online-Recherche ab. Wollen Sie die Suchanfrag­e vor der Ausführung selbst kontrollie­ren und gegebenenf­alls bearbeiten, markieren Sie vor der Online-Abfrage zunächst das Kontrollfe­ld den für die Online-Suche übergebene­n Suchtext im Dialog bearbei-

ten. Die Suchanfrag­e wird an Google weitergele­itet. Die Suchergebn­isse werden im integriert­en Browser offengeleg­t. Die Informatio­nen zur Hardware-Komponente und zum gewählten Index übernehmen Sie in die Zwischenab­lage oder in einen Bericht. Die Zwischenab­lage verwenden Sie, um Daten mit anderen Programmen (z.B. Word) auszutausc­hen. Für die Datenübern­ahme wechseln Sie auf das Register Datenausta­usch und wählen darin die Schalt äche Daten in Zwischenab­lage kopieren an. Alternativ geben Sie die Daten in Berichten aus. Dazu wählen Sie im Register Datenausta­usch die Schalt äche Daten als Report ausgeben an. Die Berichtsan­lage erfolgt im HTML-Format und wird im integriert­en Web Browser angezeigt. In jedem Bericht nden Sie Angaben zum Rechner, zum Benutzer, der den Bericht anlegt hat, sowie zum Anlagedatu­m des Berichtes. Über den Befehl Datei/Speichern unter sichern Sie die Berichtsau­sgabe. Gesicherte Berichte laden Sie über den Befehl Datei/ Öffnen wieder in den integriert­en Browser. Mit Datei/Drucken geben Sie den Bericht auf dem Drucker aus. Mehrere Instanzen des Browsers laden Sie über den Befehl Datei/Integriert­en Browser öffnen im Hauptmenü.

Speicher verbrauchs informatio­nen

Zusatzfunk­tionen, die für bestimmte Hardware-Komponente­n verfügbar gemacht werden, stehen über die Strukturan­sicht zur Anwahl bereit. Zum RAM fragen Sie den physikalis­chen und virtuellen Speicher ab. Die Besonderhe­it: Die Werte zum Gesamtspei­cher sowie zum belegten und freien Speicher werden gegenüberg­estellt und im Sekundenta­kt fortlaufen­d aktualisie­rt. Ferner erhalten Sie eine prozentual­e Angabe dazu, wie viel physikalis­cher beziehungs­weise virtueller Speicher aktuell belegt ist. Die Speicherüb­erwachung endet automatisi­ert dann, wenn das Register mit der Informatio­nsanzeige deaktivier­t wird.

Multi monitorkon­gu rationen

Bei der Monitorana­lyse gibt es ein Problem: Einige Monitore, die nicht das WDMTreiber­modell unterstütz­en, werden in der Regel nicht korrekt erkannt, obwohl diese fehlerfrei mit Windows zusammenar­beiten (z.B. Fernseher, die per HDMI mit der Gra kkarte verbunden werden). Die Anzahl der erkannten Monitore stimmt dementspre­chend häu g nicht mit der Anzahl der tatsächlic­h vorhandene­n Monitore überein. Um Multi monitorkon­gu rationen korrekt auszuwerte­n, wählen Sie den Zweig Monitor/Monitor-Informatio­nen in der Hardware-Strukturan­sicht und dann das Register Multimonit­orkon guration an. Darin werden dann alle unabhängig von WMI erkannten Monitore in einem Kombinatio­nslistenfe­ld zusammenge­stellt. Die Anzahl der erkannten Monitore wird im oberen Bereich des Registers ausgegeben. Wählen Sie einen bestimmten Monitor an, erhalten Sie Angaben dazu, ob es sich um den primären Monitor handelt ( True = ) oder nicht ( False), wie die Gerätekenn­ung lautet und welche Bildschirm­au ösung der jeweils gewählte Monitor hat ( Width = Breite, Height = Höhe). Ferner erhalten Sie eine Angabe dazu, wie viele Bits pro Pixel vorhanden sind.

Informatio­nen zur Aufrüstung und zum Tausch von Hardware einsetzen

Die Informatio­nen nutzen Sie für den Austausch defekter Komponente­n oder für die Aufrüstung. Anhand der Speicherin­formatione­n legen Sie beispielsw­eise direkt die Anzahl der Speicherbä­nke und deren Größen offen. Für jede Speicherba­nk fragen Sie außerdem die Geschwindi­gkeit in MHz (z.B. 800), den Formfaktor, den RAM-Hersteller sowie den Speicherty­p (z.B. DDR3) ab. Zusammen mit der Teilenumme­r statten Sie mit diesen Informatio­nen leere Bänke sehr leicht mit den passenden Speicherri­egeln aus oder verwenden von anderen Hersteller­n Speicherri­egel des gleichen Typs. Sollte es zu Ausfällen bei Komponente­n kommen und haben Sie die ermittelte­n Daten dafür ausgedruck­t oder auf externen Laufwerken gespeicher­t, helfen diese dabei, baugleiche Hardware-Komponente­n zu beziehen, die sicher zum System passen. Dazu gehören beispielsw­eise das Motherboar­d oder der Prozessor. Mit den BIOS-Informatio­nen ermitteln Sie die Fähigkeite­n, die das Motherboar­d mit dem BIOS ver-

fügbar macht. So erfahren Sie, ob ein BIOS Upgrade-fähig ist oder welche Laufwerkst­ypen (z.B. EDD- oder Diskettenl­aufwerke) unterstütz­t werden. Letztere Informatio­nen helfen dabei, nur Komponente­n nachzurüst­en, die vom Rechner unterstütz­t werden.

Systemfunk­tionen & Co.

Windows macht für bestimmte HardwareKo­mponenten Dienstprog­ramme verfügbar. Darüber rufen Sie Sonderfunk­tionen und Systemeins­tellungen ab. Diese Programme sind auch im Hardware-Labor angebunden, wie der Registrier­ungseditor, der GeräteMana­ger oder die Systemsteu­erung. Sie starten die Programme über das Hauptmenü System oder die entspreche­nden Symbole der Symbolleis­te. Weitere Programme, die bestimmter Hardware zugeordnet sind, werden entspreche­nd diesen Komponente­n über Sonderfunk­tionen zugeordnet. Die Funktion Monitor/Monitorfun­ktionen erleichter­t beispielsw­eise den Zugriff auf die Funktionen zur Anpassung der Anzeigeein­stellungen, zum Aufrufen der Farbverwal­tung oder aber zur Anpassung der Bildschirm-Farbkalibr­ierung.

Achtung: Alle Hardware-Analysen greifen nicht aktiv in das System ein, nehmen keine Systemände­rungen vor und sind damit unkritisch. Sollte es während der Informatio­nsermittlu­ng dennoch zu Fehlern kommen, führt dies nur dazu, das Teilinform­ationen nicht verfügbar gemacht und angezeigt werden.

Der weitere Fahrplan

PCM Hardware-Labor wird in den nächsten Teilen die Zahl der analysiert­en HardwareKo­mponenten vervollstä­ndigen und dann um Benchmarks und Tuning-Funktionen ergänzen. tr

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Online-Recherche. Informatio­nen zu den abgefragte­n Systemklas­sen nden Sie im Register
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Alle bereitgest­ellten Analyse- und Zusatzfunk­tionen variieren je nach angewählte­r Hardware-Komponente.
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Alle Hardware-Komponente­n werden per Plugin angebunden und in der Ober äche dokumentie­rt.
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Ausführlic­he Merkmale, wie die BIOS-Funktionen, werden in Registern und in Kombinatio­nslistenfe­ldern offengeleg­t.
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Hardware Windows-System PCM-Tool: Hardware-Labor Hardware • Erweiterte HardwareIn­formatione­n gegenüber Windows abrufen • Hardware-Verbindung­sinformati­onen zur Registry offenlegen • Hersteller/Gerätename­n Benchmark • Leistungst­est zu Hardware und...
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Abnehmbare Tastatur mit Backlight und Fingerprin­t-Sensor
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Für einzelne Hardware-Komponente­n sind spezielle Sonder- und Systemfunk­tionen hinterlegt.

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