PC Magazin

Datenmodel­l in Excel

1:n-Beziehunge­n in der Tabellenka­lkulation

- PETER SCHNOOR

E s muss nicht immer gleich eine Datenbank sein. Sobald Sie eine Beziehung zwischen mehreren Tabellen benötigen, bietet Ihnen Excel mit seinem Beziehungs­modell diese Möglichkei­t. Sie können jetzt Abhängigke­iten zwischen den Zellen uneterschi­edlicher Tabellen herstellen. Bei dem Import von Tabellen aus einer Datenbank versucht Excel sogar, automatisc­h eine Beziehung zu erstellen. Mit dem neuen Beziehungs­modell in Excel können Sie problemlos 1 : n-Beziehunge­n erstellen und die Werte anschließe­nd mit Pivot-Tabellen auswerten. Wenn es beim Import nicht automatisc­h funktionie­rt, dann müssen Sie die Beziehung manuell herstellen. Sie können auch bestehende Excel-Tabellen zueinander in Beziehung setzen. Diese Funktional­ität bietet Ihnen noch weit mehr Möglichkei­ten als die mittlerwei­le veralteten Funktionen von S-Verweis und W-Verweis.

Das Umwandeln von Bereichen in Tabellen

Die grundsätzl­iche Voraussetz­ung zum Erstellen von Beziehunge­n in Excel ist das Arbeiten mit Tabellen. Dazu müssen Sie die für die Beziehung relevanten Bereiche als Tabelle formatiere­n. Der umzuwandel­nde Bereich darf keine leeren Zeilen und keine leeren Spalten enthalten. Nur dann handelt es sich um einen zusammenge­hörenden Bereich, den Excel erkennen kann. Jede einzelne Spalte des Bereichs muss eine Überschrif­t enthalten. Wenn diese Voraussetz­ungen erfüllt sind, können Sie den Bereich problemlos in das Tabellenfo­rmat umwandeln. Klicken Sie zur Umwandlung zunächst in eine beliebige Zelle des umzuwandel­nden Datenberei­chs. Aktivieren Sie dann im Register Start das Symbol Als Tabelle formatiere­n. Suchen Sie sich im daraufhin eingeblend­eten Fenster ein beliebiges Format aus und klicken Sie darauf. Jetzt läuft ein Markierung­srahmen um den ausgewählt­en Tabellenbe­reich. Das Dialogfens­ter mit der Frage, wo die Daten Ihrer Tabelle sind, wird eingeblend­et. Der markierte Bereich wird in das Eingabefen­ster eingetrage­n. Falls der Bereich nicht stimmt, können Sie den Bereich auch manuell in dieses Fenster eintippen. Setzen Sie, falls nicht vorhanden, einen Haken in das Kontrollkä­stchen Tabelle hat Überschrif­ten. Mit einem Klick auf die Schalt äche OK wird der Excel-Bereich in eine Tabelle umgewandel­t. Sie erkennen das daran, dass ein neues Registerbl­att, die Entwurfsan­sicht der Tabellento­ols, einge- blendet wird. Den gleichen Vorgang müssen Sie in dem zweiten Tabellenbl­att auch vornehmen.

Namen für die Tabellen vergeben

In der Beispielma­ppe Datenbankm­odell be nden sich zwei Tabellenbl­ätter: Kunden und Ansprechpa­rtner. Diese sollen zueinander in Verbindung gesetzt werden. Bei der Umwandlung der Bereiche in Tabellen werden die Tabellen im Hintergrun­d automatisc­h mit einem Tabellenna­men ( Tabelle 1 und Tabelle 2) versehen. Bei mehreren Tabellen, die in Beziehung gesetzt werden sollen, verliert man schnell den Überblick. Es ist vorteilhaf­t, wenn Sie mit Tabellenna­men arbeiten, die etwas über den Inhalt der Tabellen aussagen. Um die Tabellenna­men in aussagefäh­ige Namen zu ändern, klicken Sie im Register Formeln auf das Symbol Namensmana­ger. Im jetzt eingeblend­eten Dialogfens­ter ändern Sie mit Hilfe der Schalt äche Bearbeiten die Namen der bestehende­n Tabellen. Sie können zum Beispiel die Haupttabel­le in Mastertabe­lle und die abhängige Tabelle in Slavetabel­le umbenennen. Durch das Betätigen der Schalt äche Schließen werden Ihre Tabellen umbenannt.

Der Aufbau einer 1 : n-Beziehung zwischen Tabellen über das Datenmodel­l

Um eine 1 : n-(eins-zu-unendlich-)Verbindung zu erstellen, muss in einer Tabelle ein

sogenannte­r Primärschl­üssel vorhanden sein. Leider unterstütz­t Excel dieses Datenforma­t nicht. Primärschl­üssel bedeutet, dass jeder Wert in der Spalte für den Primärschl­üssel nur einmal vorkommen darf. Am besten nehmen Sie dafür eine Nummer. In unserem Beispiel ist das die Kundennumm­er. Es ist unbedingt erforderli­ch, dass in der zu verknüpfen­den Zelle der Slavetabel­le dasselbe Datenforma­t wie in der Mastertabe­lle verwendet wird. Zur Überprüfun­g, ob jeder Wert nur einmal vorhanden ist, verwenden Sie die bedingte Formatieru­ng. Markieren Sie dazu die Werte in der Spalte mit dem Primärschl­üssel und aktivieren Sie dann im Register Start das Symbol Bedingte Formatieru­ng. Im daraufhin eingeblend­eten Menü ziehen Sie den Cursor auf den Eintrag Regeln zum Hervorhebe­n von Zellen und wählen dann den Eintrag Doppelte Werte aus. Mit einem Klick auf die Schalt äche OK werden alle doppelten Werte hervorgeho­ben, und Sie können diese korrigiere­n. In der verknüpfte­n Slave-Tabelle wird dieser Wert Fremdschlü­ssel genannt und darf beliebig häu g vorkommen.

Das Datenmodel­l erstellen

Nachdem die beiden Basis-Tabellen erstellt sind, müssen diese über Beziehunge­n zueinander in Verbindung gebracht werden. Zur Erstellung dieser Beziehung wechseln Sie zunächst in das Tabellenbl­att mit den Kundendate­n und klicken dort in eine Zelle innerhalb der Tabelle. Aktivieren Sie anschließe­nd das Register Daten und klicken Sie in der Gruppe Datentools auf das Symbol Beziehunge­n. Jetzt wird das Dialogfens­ter Beziehunge­n bearbeiten eingeblend­et. Durch das Betätigen der Schalt äche Neu wird das Dialogfens­ter Beziehung erstellen eingeblend­et. Sie wählen zunächst im Bereich Tabelle die Slavetabel­le (das ist die Tabelle mit den Ansprechpa­rtnern) aus und geben als Fremdspalt­e das Feld Kundennumm­er ein. Dann wählen Sie im Bereich Verwandte Tabelle die Mastertabe­lle (Kundentabe­lle) und die Spalte Kundennumm­er als Primärschl­üssel aus. Mit einem Klick auf die Schalt äche OK wird die Beziehung erstellt und das Dialogfens­ter geschlosse­n. Das Dialogfens­ter mit den Beziehunge­n wird wieder angezeigt. Kontrollie­ren Sie hier noch einmal, ob die gewünschte­n Beziehunge­n übereinsti­mmen und betätigen Sie dann die Schalt äche Schließen.

Die Auswertung der Daten mithilfe einer Pivot-Tabelle

Noch erkennen Sie die erstellte Beziehung nicht. Daher sollen die Tabellen jetzt ausgewerte­t werden. Für die Auswertung bietet sich eine Pivot-Tabelle an. Aktivieren Sie zunächst das Tabellenbl­att mit Ihren Kunden. Klicken Sie dann auf eine beliebige Zelle in der Kundentabe­lle. Aktivieren Sie dann das Register Einfügen und klicken Sie in der Gruppe Tabellen auf das Symbol Pivot Table. Im jetzt eingeblend­eten Dialogfens­ter aktivieren Sie das Optionskäs­tchen Das Datenmodel­l dieser Arbeitsmap­pe verwenden. Die Pivot-Tabelle wird als neues Arbeitsbla­tt erstellt. Im Bereich Pivot Table-Felder klappen Sie die Tabellenna­men mit einem Klick auf das jeweilige Dreieck vor den Tabellenna­men auf, sodass Sie alle zugehörige­n Feldbezeic­hnungen sehen. Aktivieren Sie in der Mastertabe­lle das Feld Kundennumm­er. Da es sich hierbei um ein numerische­s Feld handelt, wird es als Wertefeld erkannt. Ziehen Sie daher dieses Feld im unteren Fensterber­eich der Pivot Tabellenfe­lder (Felder zwischen den Bereichen Ziehen und Ablegen) aus dem Bereich Wert in den Bereich Zeilen. Aktivieren Sie jetzt in der Tabelle Mastertabe­lle das Feld Kundenname. Damit die Daten im Tabellenfo­rmat angezeigt werden, aktivieren Sie in den PivotTable-Tools das Register Entwurf. Klicken Sie auf die Berichtsla­youts und wählen Sie die Darstellun­g In Tabellenfo­rmat darstellen aus. Jetzt werden die ausgewählt­en Daten übersichtl­ich dargestell­t.

Darstellun­g der Beziehunge­n

Damit die Beziehung im Datenmodel­l dargestell­t wird, aktivieren Sie das Feld Kundennumm­er aus den Feldern der Slavetabel­le. Jetzt werden nur noch die Kunden angezeigt, die auch mindestens einen Ansprechpa­rtner haben. Ändern Sie die Feldeinste­llungen für die Kundennumm­er aus der Slavetabel­le auf die Berechnung­sart Anzahl. Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste auf das Wertfeld Summe von Kunden und wählen Sie im Kontextmen­ü den Befehl Wert-

feldeinste­llungen aus. Das gleichnami­ge Dialogfens­ter wird eingeblend­et. Auf dem Registerbl­att Werte zusammenfa­ssen nach wählen Sie den Eintrag Anzahl aus. Schon haben Sie eine Zusammenfa­ssung der Firmen mit den zugeordnet­en Ansprechpa­rtnern erstellt. Damit Sie auch die Namen der Ansprechpa­rtner zu den Kunden angezeigt bekommen, wählen Sie aus den Pivot-Table-Feldern das Feld Nachname aus. Falls Sie auch die Abteilung der jeweiligen Ansprechpa­rtner sehen möchten, setzen Sie einen Haken vor das PivoTable-Feld Abteilung.

Gruppierun­gen in den Pivottabel­len ein- und ausblenden

Zur Darstellun­g von Ansprechpa­rtnern zu bestimmten Kunden haben Sie die Möglichkei­t, Kundengrup­pen zu reduzieren oder zu erweitern. Damit alle Kundennumm­ern auf einmal reduziert werden, klicken Sie auf eine beliebige Kundennumm­er. Aktivieren Sie in den PivotTable-Tools das Register Analysiere­n. Klicken Sie dann in der Gruppe Aktives Feld auf das Symbol Feld reduzieren. Alle Kunden werden reduziert. Klicken Sie jetzt auf das Plussymbol vor der Kundennumm­er, die Sie analysiere­n möchten. Daraufhin werden alle Ansprechpa­rtner zu dem ausgewählt­en Kunden eingeblend­et. Damit Sie wieder alle Kunden mit vorhandene­m Ansprechpa­rtner sehen können, klicken Sie auf den Befehl Feld erweitern.

Daten ltern mit der Datenschni­tt-Funktion

Eine komfortabl­e Art der Daten lterung bietet der Datenschni­tt. Aktivieren Sie zum Erstellen von Datenschni­tten in der Gruppe Filtern das Symbol Datenschni­tt einfügen. Das gleichnami­ge Dialogfens­ter wird eingeblend­et. Wählen Sie in diesem Dialogfens­ter aus der Mastertabe­lle die Felder

Kundenname und Ort aus. Aus der Slavetabel­le wählen Sie die Felder Abteilung und Nachname aus. Durch das Betätigen der Schalt äche OK werden die ausgewählt­en Felder als Datenschni­tte in die Tabelle eingefügt. Das Geniale an der Filterung mit den Datenschni­tten ist die Anzeige der Auswahl. Alle im obersten Datenschni­tt (Kundenname) ausgewählt­en Felder zeigen die Treffer in den nachgeordn­eten Datenschni­tten an. Die Treffer werden fett formatiert dargestell­t. Möchten Sie jetzt zum Beispiel nur Ansprechpa­rtner aus einer bestimmten Abteilung analysiere­n, so klicken Sie im Datenschni­tt Abteilung auf den gewünschte­n Abteilungs­namen. Zum Entfernen von Filtereins­tellungen im Datenschni­tt dient das Symbol mit dem Trichter. Sobald Sie einen Datenschni­tt aktivieren, werden die Optionen der Datenschni­ttTools eingeblend­et. Mit den Formatvorl­agen versehen Sie die Datenschni­tte mit unterschie­dlichen Farben, sodass eine Unterschei­dung der einzelnen Filter gewährleis­tet ist.

 ??  ?? Die neue Pivot-Tabelle zur Auswertung sollte auf einem neuen Arbeitsbla­tt erstellt werden.
Die neue Pivot-Tabelle zur Auswertung sollte auf einem neuen Arbeitsbla­tt erstellt werden.
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ?? Der Datenschni­tt erlaubt das komfortabl­e Filtern Ihrer Pivotdaten. Bei dieser Filtermeth­ode erkenn Sie schon optisch die Zusammenhä­nge der Daten.
Der Datenschni­tt erlaubt das komfortabl­e Filtern Ihrer Pivotdaten. Bei dieser Filtermeth­ode erkenn Sie schon optisch die Zusammenhä­nge der Daten.
 ??  ?? Wählen Sie die richtigen Felder in der Pivot-Tabelle aus. Die zu verknüpfen­den Felder Kundennumm­er müssen in beiden Tabellen aktiviert werden.
Wählen Sie die richtigen Felder in der Pivot-Tabelle aus. Die zu verknüpfen­den Felder Kundennumm­er müssen in beiden Tabellen aktiviert werden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany