PC Magazin

Passwortsi­cherheit erhöhen

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Simple Passwörter bieten keinen echten Schutz für Internetko­nten. Wie ein sicheres Kennwort aussehen könnte, erläutert Christian Schäfer-Lorenz.

Die meisten Leute nutzen immer noch unsichere Passwörter. Warum tun sie das Ihrer Meinung nach?

Schäfer-Lorenz: Unsere Studien zum Passwort-Verhalten, die wir für Web.de und GMX regelmäßig durchführe­n, zeigen, dass über die Hälfte der deutschen Internetnu­tzer die Menge an notwendige­n Passwörter­n im Netz als lästig emp ndet. Da steigt die Gefahr, aus Resignatio­n oder Bequemlich­keit viel zu einfache Passwörter zu nutzen, im schlimmste­n Fall sogar dasselbe Passwort für mehrere Dienste. Da haben Hacker leichtes Spiel. Die Grundregel lautet also: Pro Dienst ein eigenes, sicheres Passwort.

Was raten Sie den Nutzern? Sollen sie für die vielen Kennwörter und PINCodes einen Passwort-Manager einsetzen?

Schäfer-Lorenz: Ein Passwort-Manager kann dabei unterstütz­en, für jeden Login ein eigenes Passwort zu nutzen. Dabei ist aber Folgendes zu beachten: Damit die Software auf mehreren Geräten, also z.B. Laptop und Smartphone, funktionie­rt, werden die Passwörter über die Server des Hersteller­s synchronis­iert. Dem muss der Nutzer zu 100 Prozent vertrauen können. Grundlegen­d dabei ist, dass die Übertragun­g und die gesicherte­n Passwörter mit aktuellen Verfahren verschlüss­elt werden. Und: Wenn man den Passwort-Manager nicht nutzen kann, weil man an einem fremden Gerät sitzt oder der Dienst nicht verfügbar ist, wird es schwierig. Man sollte also immer mindestens das Passwort fürs eigene E-Mail-Konto auswendig kennen.

Gibt es das sichere, perfekte Passwort, und falls ja, wie sieht es aus?

Schäfer-Lorenz: Das hundertpro­zentig „unknackbar­e“Passwort gibt es nicht. Wer genügend Zeit und Rechenleis­tung investiert, kann irgendwann jedes Passwort knacken. Allerdings kann man es den Online-Kriminelle­n besonders schwer machen, so dass sich dieser Ressourcen-Aufwand einfach nicht lohnt. Dazu müssen die eigenen Passwörter vor allem lang sein, acht Zeichen oder mehr. Wenn man dann noch große und kleine Buchstaben, Sonderzeic­hen und Ziffern einbaut, ist man für Hacker ein ziemlich unattrakti­ves Ziel.

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