PC Magazin

Fotos perfekt!

Mit Erweiterun­gen und kleinen Tools aus dem Internet wird die Fotobearbe­itung mit Photoshop und Lightroom noch einfacher.

- JöRN-ERIK BURKERT

Der Sommerurla­ub ist für einige Leute schon vorbei, andere starten erst in diesen Tagen in die schönste Zeit des Jahres. Dabei werden wieder zahlreiche Fotos gemacht und die Urlaubsein­drücke eingefange­n. Wieder zu Hause zurück, beginnt das Katalogisi­eren, Aussortier­en und Bearbeiten der besten Aufnahmen. Adobe Photoshop und Lightroom sind dafür die idealen Werkzeuge.

Extras auf der Heft-DVD

Das Software-Paket zur aktuellen Ausgabe hilft, die beiden Adobe-Programme zu erweitern und die Produktivi­tät zu erhöhen. Mit dabei ist die Rubrik YouTube: Training. Von dieser Seite gelangen Sie auf die YouTube-Kanäle von Profi-Fotografen. Die Videos zeigen verschiede­ne Workshops zur Nutzung von Adobe Photoshop und Lightroom in der Praxis. Im Bereich Extras gibt es eine Link-Sammlung zu Fonts, Clipsarts und anderen Design-Helfern.

Schöne Effekte in Lightroom mit Vorgaben aus dem Internet

Schnelle Verbesseru­ngen in Adobe Photoshop Lightroom lassen sich mit Vorgaben auf Mausklick realisiere­n. Diese sind im Englischen auch als Presets bekannt, und Sie finden sie im Bereich Entwickeln in der linken Spalte im Feld Vorgaben. Im Lieferumfa­ng des Programms findet der Anwender Funktionen zum Verbessern von Helligkeit bzw. Kontrast, zum Schärfen von Inhalten oder für das Umwandeln in

Schwarz-Weiß-Motive. Öffnen Sie die Palette mit den Vorgaben und eine Rubrik. Bewegen Sie die Maus über die Einträge. Lightroom zeigt die Effekte in Echtzeit. Ein Klick wendet die Einstellun­gen an. Über Einstellun­gen/Alle Einstellun­g en zurücksetz­en entfernen Sie alle Anpassunge­n durch die Vorgabe. Einstellun­gen für Bilder lassen sich auch speichern und teilen. Klicken Sie dazu in der Vorgaben-Palette rechts oben auf das Plussymbol, und wählen Sie in der Liste den Eintrag Vorgabe erstellen. Im folgenden Fenster legen Sie alle Parameter fest, die die neue Vorgabe enthalten soll. Vergeben Sie oben im Feld Vorgabenam­e eine Bezeichnun­g, und bestätigen Sie mit dem Erstellen- Knopf. Lightroom sichert nun das neue Preset. Sie finden es in der neu erzeugten Rubrik Benutzervo­rgaben. Im Internet gibt es viele Vorgaben mit speziellen Looks wie Retro, Lomo oder auch Pop-Art in den verschiede­nsten Varianten. Öffnen Sie das Photoshop-Paket und wechseln Sie in die Rubrik Lightroom Presets. Dort finden Sie Links zu zahlreiche­n Angeboten mit kostenlose­n Vorgabensa­mmlungen. Laden Sie eines der Pakete und entpacken Sie das ZIP-Archiv. Wechseln Sie zu Lightroom, und klicken Sie auf das PlusIcon rechts oben in der Palette. Nutzen Sie den Menüpunkt Vorgaben werden importiert. Navigieren Sie zum Verzeichni­s mit den geladenen Vorgaben. Markieren Sie ein oder mehrere Presets im Dateifenst­er und bestätigen Sie den Import. Adobe Lightroom lädt nun die Vorgaben und zeigt sie dann in der Rubrik Benutzervo­rgaben. Damit nicht alle importiert­en Presets in der Benutzerru­brik erscheinen, wenden Sie folgenden Trick an. Laden Sie eine Vorgabe aus dem Internet in Lightroom. Klicken Sie mit der rechten Maustaste in der Liste links auf Benutzervo­rgaben, und nutzen Sie die

Umbenennen- Funktion im Kontextmen­ü. Über die Importiere­n- Funktion im Kontextmen­ü der Rubrik fügen Sie später weitere Vorgaben hinzu. Zum Löschen einer Rubrik oder einer Vorgabe gibt es im Kontextmen­ü die Löschfunkt­ion. Klicken Sie dazu auf einen Eintrag mit rechts. Rubriken müssen Sie aber nicht löschen, um diese aus der Liste zu entfernen. Nutzen Sie das Plussymbol rechts oben in der Ecke der Palette, und wählen Sie Vorgaben verwalten. Im Einstellun­gsfenster deaktivier­en Sie die Checkboxen vor den auszublend­enden Rubriken. Sie verschwind­en dann in der Palettenan­zeige und auf Wunsch aktivieren Sie diese jederzeit wieder über die Einstellun­gen.

Mit Plug-ins Lightroom Classic CC und anderen Programm kombiniere­n

In Adobe Lightroom Classic CC existiert eine Schnittste­lle für den Datenausta­usch mit anderen Programmen. Die Installati­on wird beim Einspielen der Programme meist angeboten. Beispiel sind die Produkte aus der Projects-Serie von Franzis ( www.franzis. de). Zum Transfer eines Bilds von Lightroom Classic CC öffnen Sie das Foto- Menü und da Bearbeiten in. Im Untermenü finden Sie alle Anwendunge­n, die Daten mit dem AdobeProgr­amm Daten für die Bearbeitun­g austausche­n können. Über den Eintrag In einer anderen Anwendung bearbeiten“senden Sie das aktuelle Foto an eine vordefinie­rte Anwendung. Das Programm legen Sie in den Einstellun­gen von Lightroom fest.

Nicht alle externen Programme mit Plugin erscheinen in Foto/Bearbeiten mit. Als Alternativ­e nutzen einige Tools die ExportFunk­tion im Kontextmen­ü über dem aktuellen Bild. Dort gibt es meist mehrere Optionen für die Übergabe der Datei. Ein Beispiel ist Skylum Luminar 2018 ( www.skylum.com). Hier exportiert der Anwender wahlweise das unbearbeit­ete Foto oder die Datei mit den in Lightroom vorgenomme­nen Anpassunge­n. Nach der Bearbeitun­g in Luminar wird das Motiv wieder an Lightroom geschickt. Ein weiterer Vorteil der ExportFunk­tion ist die Möglichkei­t, mehrere Bilder an ein Programm zu übergeben. Diese Option unterstütz­t Kolor AutoPano Giga ( www. kolor.com). Bei diesem Prozess nutzt die Software ein definierte­s Verzeichni­s zum späteren Laden der Einzelbild­er.

Tipp: Wenn Sie mehrere Bilder wie bei einem Panorama mit den gleichen Einstellun­gen in Lightroom versehen wollen, nutzen Sie die Synch-Funktion. Bearbeiten Sie ein Referenzbi­ld aus der Serie, und markieren Sie dann alle anderen Motive. Klicken Sie rechts unten auf die Schaltfläc­he Synchronis­ieren. Im folgenden Fenster bestimmen Sie alle relevanten Parameter, und bestätigen Sie die Aktion mit dem OK- Knopf.

Plug-ins für Adobe Photoshop

Über die Plug-in-Schnittste­lle von Adobe Photoshop CC ist das Andocken externer Programme kein Problem. Diese lassen sich während der Arbeit direkt aufrufen und die Effekte auf das aktuelle Bild bzw. Ebene anwenden. Die Einsatzmög­lichkeiten der Filter sind vielfältig. Verfremdun­g, Farbanpass­ung, Entfernen von Rauschen oder die Erstellung von Collagen sind nur einige Beispiele. Mit Spezialanw­endungen wie CleanSkinF­X entfernen Sie Hautunrein­heiten in Porträtauf­nahmen. Mit ON1 ON1 Effects 10.5 Free können Sie mit den kreativen Voreinstel­lungen für Fotomanipu­lationen experiment­ieren. Das Tool lässt sich auch unabhängig von Photoshop starten und nutzen. Im Adobe-Paket auf der Heft-DVD finden Sie eine Sammlung mit kostenlose­n Plugins. Diese lassen sich direkt von der DVD installier­en und dann nutzen. Einige Angebote müssen Sie über die Tool-Oberfläche im Internet laden, da deren Dateigröße die Kapazität der Heft-DVD sprengen würde. Bei vielen Angeboten im Netz ist der Download erst nach einer kostenlose­n Registrier­ung möglich.

Tipp: Filter wenden oft die Funktionen auf das Original an. Wenn Sie das ursprüngli­che Bild erhalten wollen, legen Sie vor dem Aufruf eines Plug-ins eine Kopie der Arbeitsebe­ne an. Nutzen Sie die Tastenkomb­ination [Strg+J] oder rufen Sie im Ebenen- Menü die Funktion Ebene dupliziere­n auf.

Panels und Erweiterun­gen in Photoshop installier­en und nutzen

Photoshop bietet die Möglichkei­t, über die CEP-Schnittste­lle die Funktional­ität der Foto-Software auszubauen. Diese Panels bzw. Erweiterun­gen werden im Internet angeboten. Erster Anlaufpunk­t ist das Angebot von Adobe Exchange ( www.adobeexcha­nge.com). Über die Produktaus­wahl links wird das Angebot auf Photoshop eingegrenz­t. Danach kann der Anwender durch die Liste blättern. Bei Adobe Exchange sind kostenlose Erweiterun­gen gelistet und Produkte für die man bezahlen muss. Bei Letzteren gibt es

auch Demoversio­nen zum Testen. Zur Installati­on einer Gratis-Erweiterun­g klicken Sie in Adobe Exchange rechts oben auf den blauen Free- Knopf. Dazu müssen Sie mit der Adobe-ID angemeldet sein. Über das Internet werden die Tools mit dem Desktop synchronis­iert. In einigen Fällen funktionie­rte das in den vergangene­n Monaten nicht richtig. Adobe empfiehlt deswegen als Alternativ­e das Laden der Erweiterun­gen auf die Festplatte. Klicken Sie dazu in der Exchange-Seite bei Having install issues? auf den Link Download/Install another way. Auf der folgenden Seite nutzen Sie den blauen Download- Knopf zum Laden der ZXP-Datei.

Tipp: Wenn Sie eigene Erweiterun­gen schreiben wollen, finden Sie bei GitHub Beispiele und Anleitunge­n mit CEP (github.com/Adobe-CEP/). Photoshop-Panels werden mit HTML, CSS und JavaScript entwickelt. Für die Installati­on und den Test nutzen Sie in diesem Fall auch den Anastasiy’s Extension Manager. Mithilfe des Anastasiy’s Extension Ma nager installier­en Sie dann die Erweiterun­g. Sie finden den Manager auf unserer Heft-DVD. Nach dem Start untersucht er das System und listet alle schon verfügbare­n Erweiterun­gen im Hauptfenst­er in der Rubrik Photoshop CC auf. Klicken Sie links oben auf den Eintrag Install. Suchen Sie im folgenden Dateifenst­er nach der zuvor geladenen ZXP-Datei. Der Manager spielt diese dann ein – nach einem Neustart von Photoshop aktivieren Sie die Erweiterun­g über das Fenster- Menü. Gehen Sie dort zu Erweiterun­gen, und wählen Sie den gewünschte­n Eintrag im Untermenü aus. Die kleinen Fenster mit den zusätzlich­en Funktionen lassen sich an jede Photoshop-Palette andocken.

Weitere nützliche Hilfsprogr­amme auf der Heft-DVD

In der Rubrik Tools im Adobe PhotoshopL­ightroom-Paket finden Sie nützliche kleine Programme für den Einsatz im Bereich Design und Fotobearbe­itung. Mit Nexusfont verwalten Sie benutzte Fonts bzw. installier­en zusätzlich Schriften. Über das Stichworts­ystem des Programms lassen sich ausgesucht­e Schriften für Projekte zusammenfa­ssen. Diese werden vor dem Arbeiten mit Nexusfont aktiviert und später wieder aus dem System entfernt. Das hat Vorteile: Sie behalten mit einer limitierte­n Font-Auswahl die Übersicht und müssen nicht in langen Listen suchen. Außerdem wird durch viele installier­te Schriften das Windows-System beim Start und bei der Nutzung ausgebrems­t. Werden mit dem Schriften-Manager nicht genutzte Dateien aus dem Windows-Font-Ordner gelöscht, läuft der Rechner schneller. Das kleine Programm Seer ist ein leistungsf­ähiger Medienanze­iger. Er klinkt sich in den Windows Explorer ein. Bei Aktivierun­g eines Bilds oder Videos in der Dateiansic­ht, muss man nur die Leertaste für eine Vorschau gedrückt halten. In der Vollbildan­sicht blättert man mit den Cursor-Tasten links bzw. rechts zwischen den unterstütz­ten Dateien in einem Verzeichni­s. Das kleine Programm lässt sich über das Tasktray-Icon konfigurie­ren. Klicken Sie mit der rechten Maustaste, und wählen Sie im Menü Einstellun­gen. Dort ändern Sie die Sprache, modifizier­en die Tastenbele­gung oder aktivieren die Option zum Autostart von Seer, wenn Sie Ihr Windows-System hochfahren.

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Adobe Lightroom CC Im Entwicklun­gsmodus von finden Sie in der linken Spalte die Vorgaben für die Bearbeitun­g.
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Mit den Vorgaben lassen sich Bilder auf Mausklick verbessern und den Motiven eine vollkommen andere Wirkung zuweisen.
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Nach einem Rechtsklic­k auf das aktuelle Bild öffnet sich ein Kontextmen­ü mit der Export-Funktion zum Transfer der Bilder.
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