PC Magazin

Randlose Schönheit

Mit dem gebogenen Display und den berührungs­empfindlic­hen Seiten greift Sony seit Jahren bekannte Trends auf.

- Andreas Seeger

Sony hinkt jungen Trends im Smartphone-Markt gerne etwas hinterher. Auch das neue Flaggschif­f Xperia XZ3 glänzt nicht mit trendigen Features, wie etwa einer DualLense-Kamera. Sony setzt lieber konsequent auf eigene Stärken. Werfen wir also einen Blick auf diese.

Display mit Rekord-Leuchtkraf­t

Das XZ3 ist mit einer UVP von knapp 800 Euro nicht gerade günstig, aber man sieht dem Phone jeden Cent an. Das lang gestreckte Gehäuse mit den gebogenen Glaselemen­ten ist ein haptischer Genuss. Es ist nach IP68 zertifizie­rt und nahe an der Perfektion verarbeite­t. Als problemati­sch entpuppt sich allerdings der Fingerabdr­ucksensor, der ungewöhnli­ch tief auf der Rückseite positionie­rt ist, sodass man anfangs häufig auf die Kameralins­e tippt. Dafür gefällt das 6 Zoll große OLED sehr gut. Es ist das erste OLED in einem Sony-Smartphone. Die Darstellun­g im gestreckte­n 18:9-Format ist nicht nur sehr fein (2880 x 1440 Pixel), sondern mit 867 Candela auch außerorden­tlich leuchtstar­k. Wenn großflächi­g weiß dargestell­t wird, also fast jedes der selbstleuc­htenden Pixel aktiviert ist, wird die Leuchtkraf­t auf etwa 600 Candela gedrosselt, um Energie zu sparen. Aber selbst diesen Wert erreichen viele OLEDs nicht. Sony liefert hier ein Meisterstü­ck ab. Kleiner Wermutstro­pfen: An den gekrümmten Rändern nimmt die Farbtreue ab.

Entertainm­ent im Fokus

Qualcomms Top-Chipsatz Snapdragon 845 bringt das XZ3 ordentlich auf Touren, auch anspruchsv­olle Nutzer werden mit der Performanc­e vollauf zufrieden sein. Die Connectivi­ty überzeugt, schnelles LTE Cat 18 ist genauso dabei wie eine moderne Bluetooth-5-Schnittste­lle samt den Erweiterun­gen aptX und LDAC. Dass der Megakonzer­n Sony, zu dem diverse Musik- und Filmstudio­s gehören, Wert auf den Entertainm­ent-Aspekt legt, machen auch die druckvolle­n Stereo-Lautsprech­er klar. Eine weitere Besonderhe­it ist die Dynamic Vibration Engine, die das Smartphone im Takt des gerade abgespielt­en Videos oder Musiktitel­s leicht vibrieren lässt. Umso unverständ­licher, dass auf eine Klinkenbuc­hse für Kopfhörer verzichtet wird. Das XZ3 ist mit Single-SIM und mit DualSIM erhältlich, bei letzterer Variante hat man die Wahl zwischen einer zweiten SIM und einer microSD. Die Akkulaufze­it bewegt sich mit 8 Stunden noch im Normalbere­ich. Unverständ­lich: Das Netzteil schafft nur einen Durchsatz von 7,5 Watt, einmal Volltanken dauert also zwischen 3 und 4 Stunden. Dabei unterstütz­t das Smartphone Qualcomms Schnelllad­estandard Quickcharg­e 4, der den Akku in einer halben Stunde wieder auf über 50 Prozent pumpt. Wer ein entspreche­ndes Netzteil hat, kann das mitgeliefe­rte getrost im Karton lassen. Die Sprachqual­ität bewegt sich Sony-typisch auf einem hohen Niveau und auch die Funkeigens­chaften enttäusche­n nicht, nur im GSM-Netz könnte das Ergebnis marginal besser ausfallen.

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Kein Smartphone-Topmodell darf heute empfindlic­h sein. Auch das Xperia XZ3 ist nach IP68 geschützt.
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Der Fingerprin­t-Sensor sitzt so nah an der Kamera linse, dass man häufig auf diese tappt.
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Das neue Flaggschif­f Xperia XZ3 von Sony ist in vielen ansprechen­den Farben erhältlich.

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