Randlose Schönheit
Mit dem gebogenen Display und den berührungsempfindlichen Seiten greift Sony seit Jahren bekannte Trends auf.
Sony hinkt jungen Trends im Smartphone-Markt gerne etwas hinterher. Auch das neue Flaggschiff Xperia XZ3 glänzt nicht mit trendigen Features, wie etwa einer DualLense-Kamera. Sony setzt lieber konsequent auf eigene Stärken. Werfen wir also einen Blick auf diese.
Display mit Rekord-Leuchtkraft
Das XZ3 ist mit einer UVP von knapp 800 Euro nicht gerade günstig, aber man sieht dem Phone jeden Cent an. Das lang gestreckte Gehäuse mit den gebogenen Glaselementen ist ein haptischer Genuss. Es ist nach IP68 zertifiziert und nahe an der Perfektion verarbeitet. Als problematisch entpuppt sich allerdings der Fingerabdrucksensor, der ungewöhnlich tief auf der Rückseite positioniert ist, sodass man anfangs häufig auf die Kameralinse tippt. Dafür gefällt das 6 Zoll große OLED sehr gut. Es ist das erste OLED in einem Sony-Smartphone. Die Darstellung im gestreckten 18:9-Format ist nicht nur sehr fein (2880 x 1440 Pixel), sondern mit 867 Candela auch außerordentlich leuchtstark. Wenn großflächig weiß dargestellt wird, also fast jedes der selbstleuchtenden Pixel aktiviert ist, wird die Leuchtkraft auf etwa 600 Candela gedrosselt, um Energie zu sparen. Aber selbst diesen Wert erreichen viele OLEDs nicht. Sony liefert hier ein Meisterstück ab. Kleiner Wermutstropfen: An den gekrümmten Rändern nimmt die Farbtreue ab.
Entertainment im Fokus
Qualcomms Top-Chipsatz Snapdragon 845 bringt das XZ3 ordentlich auf Touren, auch anspruchsvolle Nutzer werden mit der Performance vollauf zufrieden sein. Die Connectivity überzeugt, schnelles LTE Cat 18 ist genauso dabei wie eine moderne Bluetooth-5-Schnittstelle samt den Erweiterungen aptX und LDAC. Dass der Megakonzern Sony, zu dem diverse Musik- und Filmstudios gehören, Wert auf den Entertainment-Aspekt legt, machen auch die druckvollen Stereo-Lautsprecher klar. Eine weitere Besonderheit ist die Dynamic Vibration Engine, die das Smartphone im Takt des gerade abgespielten Videos oder Musiktitels leicht vibrieren lässt. Umso unverständlicher, dass auf eine Klinkenbuchse für Kopfhörer verzichtet wird. Das XZ3 ist mit Single-SIM und mit DualSIM erhältlich, bei letzterer Variante hat man die Wahl zwischen einer zweiten SIM und einer microSD. Die Akkulaufzeit bewegt sich mit 8 Stunden noch im Normalbereich. Unverständlich: Das Netzteil schafft nur einen Durchsatz von 7,5 Watt, einmal Volltanken dauert also zwischen 3 und 4 Stunden. Dabei unterstützt das Smartphone Qualcomms Schnellladestandard Quickcharge 4, der den Akku in einer halben Stunde wieder auf über 50 Prozent pumpt. Wer ein entsprechendes Netzteil hat, kann das mitgelieferte getrost im Karton lassen. Die Sprachqualität bewegt sich Sony-typisch auf einem hohen Niveau und auch die Funkeigenschaften enttäuschen nicht, nur im GSM-Netz könnte das Ergebnis marginal besser ausfallen.