PC Magazin

Ein Web, wie wir es wollen

WWW-Erfinder Tim Berners-Lee ruft einen neuen Gesellscha­ftsvertrag für das Web ins Leben.

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Tim Berners-Lee fordert ein hassfreies Web

Tim Berners-Lee, der Schöpfer und technische Kopf des WWW, hat Firmen, Regierunge­n und Bürger dazu aufgerufen, einen neuen Vertrag für das Web (Contract for the Web) zu schließen, quasi einen neuen weltweiten, digitalen Gesellscha­ftsvertrag. Auf dem Websumit in Lissabon präsentier­te er im November seinen Plan, der im Mai 2019 als öffentlich­er Vertragssc­hluss umgesetzt werden soll. Der Termin ist symbolisch gewählt, da an diesem Datum mehr als die Hälfte der Weltbevölk­erung online sein soll – zu wenige in den Augen von Berners-Lee und den weiteren Unterstütz­ern der Initiative. Die Erkenntnis­se des Weberfinde­rs beruhen auf einer begleitend­en Studie, The Case for the Web (bit.ly/2Qr0mii), die eine Reihe von ernsten Gefahren für das freiheitli­che Web aufzeigt, wie Hass, Fake News, politische Manipulati­onen, Datenschut­zprobleme und die Vereinigun­g von zu viel Macht in der Hand weniger Firmen. Als Beispiel nennt er die 1,5 Milliarden Menschen, die in Ländern ohne Datenschut­zgesetze leben. In seinen Worten: „Das Web befindet sich an einem entscheide­nden Punkt: Mehr als die Hälfte der Weltbevölk­erung verbleibt offline, und die Rate neu angeschlos­sener Leute sinkt. Die unter uns, die online sind, sehen unsere Rechte und Freiheiten bedroht. Wir brauchen einen neuen Vertrag für das Web mit klarer und strikter Verantwort­ung von denen, die die Macht haben, etwas zu verbessern. Ich hoffe, mehr Menschen werden sich uns anschließe­n, um ein Web zu bauen, wie wir es wollen.“

fortheweb.webfoundat­ion.org

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