automatische Gesichtserkennung im Internet
Spezielle Webseiten und Tools zur Personensuche
Das Internet ist eine hervorragende Informationsquelle; wobei Suchmaschinen helfen, die gewünschten Ergebnisse aus dem Web zu erhalten. Die Recherche per Text benutzen die meisten Anwender jeden Tag. Produktinformationen, Zitate oder der Text für einen aktuellen Top-TenHit sind nur einige Beispiele. Die Suchmaschinen liefern dabei schnell Ergebnisse. Neben der Suche nach Text bieten Google, Bing oder DuckDuckGo auch die Listung von Bildern. Diese Funktion zeigt Motive passend zu den gefundenen Webseiten an. Die Suche nach Personen führt nicht immer zum Ziel. Bei sehr verbreiteten Namenskombinationen, etwa Werner Müller, ist die Chance gering, beim ersten Versuch die richtige Person zu finden. Zusätze wie Wohnort, Adresse oder Arbeitgeber grenzen die Ergebnisse ein und führen oft zu besseren Treffern. Zu einem vorhandenen Foto die passenden Informationen zu erhalten, funktioniert dank Internet ebenso. Damit lassen sich alte Freunde finden oder auch nach historischen Persönlichkeiten suchen. Die Webseiten ermöglichen die Suche mit einem Bild oder den Vergleich von verschiedenen Fotos mit Hilfe von Gesichtserkennung. Letztere findet heute man als Funktion in Fotoprogrammen wie Adobe Lightroom, Photoshop Elements oder ACDsee 2019.
Personen im Netz mit der Bildersuche von Google finden
Der erste Schritt bei der Identifizierung eines Bildes ist die Nutzung der Bildersuche von Google. Nach dem Aufruf der Seite wechselt man auf den Reiter Bilder rechts oben und klickt im Suchfeld auf das Kamera-Icon. Ein Pop-Up öffnet sich. Hier kann wahlweise eine Webadresse (URL) an-
gegeben oder ein vorhandenes Bild hochgeladen werden. Das funktioniert über die Schaltfläche Datei auswählen, oder man zieht eine Datei aus dem Windows Explorer mit der Maus in dieses Feld. Im folgenden Screen zeigt Google die Ergebnisse. Unter Vermutung für dieses Bild wird der eventuell gefundene Name der Person angezeigt. In den Suchergebnissen darunter sind die Seiten mit dem ermittelten Namen und die Angebote mit ähnlichen Bildern gelistet. In diesem Falle spricht man von der umgekehrten Bildsuche. Diese funktioniert auch mit anderen Motiven. Dies spricht dafür, dass Google bei der Suche nicht auf Gesichtserkennung oder die Analyse anhand von biometrischen Merkmalen setzt. Ähnliche Funktionalität bei der Recherche per Foto liefert TinEye ( www.tineye.com).
Personensuche im Internet mithilfe von Gesichtserkennung
Die Suche nach Personen im Internet mithilfe biometrischer Marker ist nur mit speziellen Angeboten möglich. Die Suchmaschine PimEyes ( www.pimeyes.com) beispielsweise ist so eine Internetseite. Sie erlaubt wahlweise das Hochladen von Bildern, die Nutzung einer Bild-URL im Netz oder die Aufnahme eines Fotos mit einer im Gerät integrierten Kamera. Der Service verarbeitet auch Aufnahmen mit mehreren Personen. Nach dem Hochladen des Fotos zeigt PimEyes eine Auswahl mit den erkannten Gesichtern an. Nach einem Klick auf eine Vorschau wird die Suche gestartet. Dabei schickt das Angebot die Bildinformationen zum eigenen Server und prüft mit einer internen Bilddatenbank alle Übereinstimmungen. Im Folgenden wird eine Liste mit den Ergebnissen im Browser angezeigt. Dabei bestimmen verschiedene Faktoren die Qualität der Suche. Aufnahmen mit sehr geringer Auflösung etwa oder alte histori- sche Fotos mit viel Rauschen eignen sich für die Suche nicht unbedingt; die Treffer sind dann ungenau. Mit hochauflösenden Bildern aus dem Netz funktioniert die Suche bei Prominenten aus Sport, Film, Politik oder Kultur; die Ergebnisse sind sehr zuverlässig. Damit lassen sich oft zusätzliche Personen in Gruppenaufnahmen identifizieren. Das Aufspüren von Privatpersonen ist mit PimEyes allerdings sehr schwierig. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie in den Vergleichsdatenbanken zu finden sind, ist eher gering. Für diese Aufgabe ist die Google-Suche die bessere Wahl.
Vergleich von Motiven mit spezieller Suchmaschine und Biometrie
Für den Abgleich von zwei Aufnahmen gibt es ebenfalls Lösungen für den Webbrowser. Die Services legen dabei Referenzpunkte auf Grund von biometrischen Verfahren im Gesicht fest. Mit Hilfe dieser Marker vergleicht die Technik diese Fotos. Die Aufnahmen müssen dabei nicht unbedingt die Person von vorne zeigen. Das funktioniert mit Face++ ( www.faceplusplus.com) sehr gut. Das kann man in der Demo von Face++ online selbst ausprobieren ( https://tinyurl.com/ ya2h3ugj). Für die Bildauswahl gibt es wahlweise die Möglichkeit der Eingabe einer Bildadresse oder das Hochladen einer Datei. Beide Varianten lassen sich auch kombinieren. Face++ erkennt einzelne Gesichter in Gruppenaufnahmen, lässt aber keine Auswahl zu.
Tipp: Für bessere Ergebnisse laden Sie ein Gruppenbild aus dem Netz auf den Rechner und schneiden den Bereich mit der gewünschten Person aus. Laden Sie über die Menüoption das Bild zu Face++, und starten Sie dann die Analyse der Fotos.
Die Algorithmen hinter der Gesichtserkennung von Face++ sind sehr leistungsfähig. Die Software ist in der Lage, Bilder aus unterschiedlichen Zeiträumen zu verarbeiten und Personen korrekt zu erkennen. Face++ hat auch wenig Schwierigkeiten mit Veränderungen im Gesicht, beispielsweise mit Brillen, Bartwuchs oder einer Veränderung auf Grund des Alters. Eine weitere Anlaufstelle für Gesichtserkennung ist Betaface ( www.betaface.com). Die Webseite erlaubt den Upload von Fotos und die Nutzung von Bildadressen aus dem Web. Das Bild wird analysiert und mit den biometrischen Kontrollpunkten angezeigt. Ein Klick auf die Vorschau öffnet eine Popup-Auswahl. Darüber kann man das Foto mit einer Promi-Datenbank oder Wikipedia abgleichen. Werden mehrere Bilder zu Betaface hochgeladen, lassen sich diese mit Compare Faces vergleichen. Dieser Service zeigt dann in einer Übersicht die prozentuale Ähnlichkeit an. Fazit: Die verschiedenen Lösungen bringen zurzeit verschiedene Ergebnisse; nur bei Promis ist die Identifikation zuverlässig.