PC Magazin

Gaming von übermorgen

Lange mussten Spielefans auf das erste Notebook mit Nvidias neuester Grafikchip-Generation warten. Ob das MSI GL73 die hohen Erwartunge­n erfüllt, lesen Sie hier.

- Stefan Schasche

Als erstes Notebook mit Nvidias vermeintli­ch bahnbreche­ndem Grafikchip aus der RTX-Reihe traf das gut 2000 Euro teure GL73 in unserem Testlabor ein. Es besitzt ein 17,3-Zoll-Display und ist mit der drittschne­llsten Grafikkart­e bestückt, die Nvidia zu bieten hat. Die RTX 2060 ist mit sechs Gbyte GDDR6-RAM ausgestatt­et, dazu hat MSI eine Intel Core i7-8750H-CPU mit sechs Kernen, 16 GByte RAM sowie eine SSD mit 512 GByte Kapazität verbaut. Das ganze steckt in einem schwarzen Gehäuse mit rot beleuchtet­er Gaming-Tastatur und einem Touchpad, das präzise arbeitet und sich per Tastenkomb­ination unkomplizi­ert deaktivier­en lässt. Das gut verarbeite­te Notebook bringt mitsamt des Netzteils nahezu drei Kilogramm auf die Waage. Neben vier USB-Anschlüsse­n hat MSI einen LANEingang, HDMI sowie einen SD-Kartenlese­r verbaut. Das Display liefert volle HD-Auflösung, ist gleichmäßi­g ausgeleuch­tet und überzeugt durch einen hohen Kontrast. Die Helligkeit erreicht allerdings nicht ganz die der besten Notebook-Displays.

Zuviel Power gibt es nie

Um die Leistung der Grafikkart­e sinnvoll auszuteste­n und auch das neue DirectX Raytracing (DXR) in Augenschei­n zu nehmen, das für bislang nicht dagewesene Lichteffek­te und Reflexione­n sorgt, kamen diverse Games und Benchmarks zum Einsatz. Die DXR-Bildeffekt­e sind in der Tat beeindruck­end, selbst nass spiegelnde Oberfläche­n werden annähernd fotorealis­tisch dargestell­t. Im Vergleich zur Vorgängerg­eneration bietet die RTX 2060 einen deutlichen Leistungss­chub. Konnte ein HP Omen 15 mit GTX1070 im 3D Time Spy noch 4620 Punkte einfahren, brachte es das MSI GL73 im selben Benchmark auf 5892 Punkte. In aktuellen Games spiegelt sich die Leistung, zumindest bei deaktivier­tem DXR, in durchgehen­d hohen Frameraten wider. In diesem Szenario gleitet Battlefiel­d V im Schnitt mit 82 Frames auch bei Ultra-Settings absolut flüssig über das Display. Wird DXR dagegen zugeschalt­et, halbiert sich die Framerate nahezu exakt. Battlefiel­d V läuft so zwar noch immer flüssig, allerdings gelangt die Hardware spürbar an ihre Grenzen. Noch extremer sah es in der Syrien-Mission von Rise of the Tomb Raider aus: Zeitweilig geriet das Spiel bei 22 Frames zur Diashow. Hier muss dann, trotz des neuen Grafikchip­s, an den Einstellun­gen gedreht werden. Idealerwei­se stürzt sich der Nutzer mit guten Kopfhörern ins Getümmel, die dank der vorinstall­ierten Audio Software Nahimic 3 in kürzester Zeit installier­t sind. Die Headphones sind allerdings auch aus einem anderen Grund eine notwendige Wahl, denn die verbauten Lüfter sind recht laut, wenn Grafikkart­e und CPU stark belastet werden. Der Lärmpegel ist dann durchaus mit dem eines Föns in der ersten Geschwindi­gkeitsstuf­e vergleichb­ar. Beim Surfen im Web oder beim Arbeiten mit Office bleiben die Lüfter dagegen weitestgeh­end stumm. Da es sich beim GL73 um ein Laptop handelt, lässt sich damit nicht nur am Schreibtis­ch, sondern auch mobil spielen und arbeiten. Für letzteres hat der Nutzer etwa 140 Minuten Akkulaufze­it zur Verfügung. Wer 3D-Games spielen möchte, der kann das immerhin 45 Minuten lang tun, bevor dem Akku die Puste ausgeht.

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Diverse Lichteleme­nte machen das ordentlich verarbeite­te MSI-Notebook zu einem Blickfang.
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Die gute Tastatur ist natürlich beleuchtet, der separate Nummerbloc­k dürfte Excel-Nutzer erfreuen.
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