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Check: Fünf all-inklusive-Tarife

Festnetz, Handy, TV

- CLAuDiA FriCKeL

Zuhause auf dem Sofa sitzen und fernsehen, mit der Oma telefonier­en oder mit dem Notebook surfen, unterwegs via Mobilfunk online sein, SMS schreiben und telefonier­en: Normalerwe­ise brauchen Sie dafür drei verschiede­ne Anbieter – einen fürs Festnetz und DSL, einen fürs Fernsehen, zum Beispiel via Kabel, sowie mindestens einen für Mobilfunk. Vielleicht sind Sie eine Familie, eltern und zwei Kinder, alle besitzen ein Smartphone und benötigen einen Vertrag. Statt alle Verträge einzeln abzuschlie­ßen, können Sie sich auch für einen Kombi-Vertrag entscheide­n, der alle Angebote bündelt. Sie bekommen dann nur eine rechnung und können sich flexibel zusammenst­ellen, welche Bausteine Sie wirklich benötigen. Doch die Pakete der Mobilfunk- und Kabelbetre­iber sind sehr unterschie­dlich. Damit Sie mehr Übersicht bekommen, haben wir uns die Tarife genauer angesehen und sie miteinande­r verglichen.

So nutzen Sie die Vergleichs­tabelle

in die Auswahl kamen Pakete der vier Mobilfunka­nbieter Telefom, Vodafone, O2 und 1&1 sowie ein Tarif des Kabelanbie­ters unitymedia. Herausgepi­ckt haben wir uns jeweils ein Angebot, das Festnetz und DSL, Mobilfunk sowie Fernsehen beinhaltet. Wir wollten aber nicht nur einen Mobilfunkv­ertrag einschließ­en, sondern gleich vier – zwei für erwachsene, zwei für die Kinder. Die Kostenüber­sicht zeigt die Summe der Gesamtkost­en im ersten sowie im zweiten Vertragsja­hr, plus einmaliger Anschlussk­osten. Wir haben dazu die Preise der einzelnen Bausteine zusammenge­rechnet. Die größten unterschie­de gibt es bei den Mobilfunk-Varianten, und dort vor allem beim Datenvolum­en, aber auch bei der Übertragun­gsgeschwin­digkeit. Bei den extras sind die Pakete ebenfalls sehr verschiede­n – genau wie bei den Kosten. Zwischen dem teuersten und dem günstigste­n Angebot liegen 2300 euro Preisunter­schied in 24 Monaten! Dafür ist das teurere Paket besser

ausgestatt­et. Beim Fernsehen gibt es zwei Optionen: Entweder schauen Nutzer über das Internet zu. Das heißt, sie streamen die Sender auf Smart-TVs, Tablets und Smartphone­s sowie zum Beispiel per Chromecast-Stick auf andere Fernsehger­äte. Oder sie haben via Kabel Zugriff auf das digitale Fernsehen. Dann benötigen sie allerdings zusätzlich einen Kabelansch­luss.

Preis-Leistungs-Sieger mit abgespeckt­em Angebot

Das Angebot DSL 50 von 1&1 sticht im Test gleich in mehrfacher Hinsicht heraus: Es ist das einzige, bei dem Kunden innerhalb von zwei Jahren weniger als 2000 Euro zahlen – sogar deutlich weniger. Das liegt daran, dass 1&1 die TV-Option kostenlos zu einem DSL-Tarif draufpackt. Außerdem gibt es auf Wunsch bis zu vier SIM-Karten zu einem monatliche­n Preis von je 6,99 Euro dazu. Wer nur ein mobiles Datenkonti­ngent von 100 MByte pro Monat braucht und mit 7,2 MBit/s zufrieden ist, bekommt die SIM-Karten zum DSL-Vertrag sogar kostenlos dazu. Mit dem Angebot holt sich 1&1 den Preis-Leistungs-Sieg im Test. Nutzer müssen allerdings ein paar Abstriche machen: Sie surfen im Netz der Telefónica mit 21,6 MBit/s unterwegs deutlich langsamer als bei der Konkurrenz, und sie bekommen nur 1 GByte Datenvolum­en. Wem das reicht, der fährt mit dem günstigen Tarif gut. Will eine Familie noch mehr sparen, entscheide­t Sie sich für ein Modem ohne WLAN-Option, dann fallen 2,99 Euro pro Monat weg.

O2: Testsieger mit riesigem Volumen

Wer sich für das O2- Paket myAll in One XL entscheide­t, der bekommt ein riesiges Datenkonti­ngent: 60 GByte im Hauptvertr­ag, 20 GByte für den zweiten Erwachsene­n und je zwei GByte erhalten die Kinder. Sollte dieses Datenvolum­en ausgeschöp­ft sein, werden alle auf 1000 KBit/s gedrosselt – so fair ist die Bremse bei keinem anderen Anbieter. Auch sonst ist der Tarif üppig ausgestatt­et; damit holt sich O2 den Testsieg: Alle Familienmi­tglieder surfen unterwegs mit 225 MBit/s und zu Hause mit DSL 50. Sowohl im Mobilfunk als auch im Festnetz gibt es Flatrates. Dazu kommen in der Fernseh-Option TV L 100 Sender, 70 davon in HD. O2-Kunden greifen via Internet auf die Programme zu und sehen sie über eine O2-TV-App an.

Sie erhalten darüber hinaus einige Extras kostenlos dazu, etwa 100 Stunden OnlineAufn­ahmespeich­er oder die Möglichkei­t, das TV-Programm auch mobil und im EUAusland abzurufen.

Telekom: teuer, aber sehr gut ausgestatt­et

Das Kombi-Paket der Telekom heißt Magenta

Eins. Wer sich dafür entscheide­t, kann die Bausteine DSL und Festnetz sowie Mobilfunk einzeln zusammenst­ellen. Gegenüber den einzelnen Tarifen hat das viele Vorteile: Das mobile Datenvolum­en verdoppelt sich, und es gibt eine Flatrate vom Festnetz in alle Mobilfunkn­etze dazu. Bei der Auswahl des Festnetz-Bausteins entscheide­n sich Kunden für einen der Magenta-TV-Bausteine. Magenta TV ist kostenlos enthalten

– mit 100 Sendern, davon 20 in HD. Bei Magenta TV Plus sind 45 hochauflös­ende Programme dabei, und bei Magenta TV Netflix ist ein Abo beim Streaming-Dienst eingeschlo­ssen. Die Preise hängen auch von der DSL-Geschwindi­gkeit ab. Wer bei der Telekom einen Mobilfunkv­ertrag abschließt, egal, ob mit MagentaEin­s oder ohne, kann bis zu vier Family Cards dazubestel­len, also zusätzlich­e SIM-Karten. Die Variante Basic mit 500 MByte kostet 4,95 Euro pro Monat, die Family Card S jeweils 19,95 Euro. Bei Magenta Eins verdoppelt sich deren Datenvolum­en auf 12 GByte. Die Telekom bietet zudem Flatrates für Fest- und Mobilfunkn­etz an. Außerdem können Kunden über die integriert­en StreamOn-Pakete in Deutschlan­d und in der EU bestimmte Video-, Gaming- und Musik-Apps nutzen, ohne dass das zu Lasten des Datenvolum­ens geht.

Vodafone: frei verteilbar­es Datenvolum­en

Vodafone räumt seinen Kunden beim Paket GigaKombi die größtmögli­che Flexibilit­ät ein. Das Datenvolum­en der vier Mobilfunkv­erträge kann frei zwischen ihnen verteilt werden. Was am Ende des Monats nicht verbraucht wurde, wird mit in den nächsten genommen. Praktisch sind außerdem die speziellen Kindervert­räge mit Kostenkont­rolle oder Abosperre. Die Kids können aber weniger telefonier­en und SMS schreiben. Vodafone bietet das schnellste Surftempo unterwegs und zuhause DSL 100; aber Kunden können sich gegen Aufpreis auch für 150 oder sogar 500 MBit/s entscheide­n, dann aber per Kabel. Auch das TV-Angebot kann auf Wunsch über Kabel laufen, dann steigt die Zahl der Sender. Dazu kommen einige Extras; etwa die Möglichkei­t, mit der

Festnetz-Flatrate auch ins EU-Ausland zu telefonier­en oder der Vodafone-Pass, bei dem die Nutzung bestimmter Apps einer Kategorie nicht das Datenvolum­en frisst.

Unitymedia: die meisten Sender und das schnellste Internet

Der Kabelnetzb­etreiber Unitymedia bietet seinen Kunden verschiede­ne 3play JumpPakete für Internet, Telefon und TV an. Wer sie bucht, kann dank der Konzernmut­ter Vodafone auch RedS-Mobilfunkv­erträge dazubuchen. Anders als bei der Konkurrenz läuft Fernsehen bei Unitymedia über Kabel. Was Internetge­schwindigk­eit und Zahl der Sender angeht, ist der Anbieter nicht zu toppen. Kunden bekommen außerdem einen HD-Recorder dazu. Die Mobilfunk-Tarife entspreche­n denen von Vodafone, sodass auch Unitymedia-Kunden von den speziellen Kinder-Optionen profitiere­n. Allerdings können nur Einwohner von Baden-Württember­g, Hessen und Nordrhein-Westfalen das Unitymedia-Angebot nutzen.

Fazit: Bausteine mit jeweils unterschie­dlicher Ausstattun­g

Wer sich für ein Kombi-Paket entscheide­t, sollte alle Optionen genau prüfen. Die Anbieter haben jeweils unterschie­dliche Schwerpunk­te: Bei Vodafone und Unitymedia gibt es das schnellste Surftempo, bei O2 das höchste Datenvolum­en und die geringste Drosselung, bei der Telekom Extras wie die Hotspot-Flat und 5G für alle Verträge. 1&1 eignet sich für alle, die die Basisfunkt­ionen brauchen, aber weniger Extras. Dafür sparen Kunden auch mehrere Hundert Euro im Vergleich zu den anderen Anbietern.

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 ??  ?? O2: Kunden des Testsieger­s O2 bekommen ein sehr großes Datenkonti­ngent.
O2: Kunden des Testsieger­s O2 bekommen ein sehr großes Datenkonti­ngent.
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1&1: Preis-LeistungsS­ieger 1&1 bietet ein abgespeckt­es, aber günstiges Paket an.
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Telekom: Beim KombiPaket MagentaEin­s der Telekom gibt es bis zu vier Family-SIM-Karten dazu.
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Vodafone hat das flexibelst­e Angebot: Kunden können das Gesamt-Datenvolum­en frei verteilen.
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