Ein Gigant mit Makel
Auf den ersten Blick wirkt der Predator Orion wie ein grundsolider GamingBolide, den absolut nichts erschüttern kann. Doch einige Details enttäuschen.
Zum ersten Mal kommt beim brandneuen Predator Orion unser neues Testverfahren für Gaming-Rechner zum Einsatz, bei dem wir die Anzahl der Benchmarktests drastisch erhöht und die Messlatte nochmals deutlich nach oben gelegt haben. Der Predator Orion 5000 war ein würdiger Kandidat für diesen Neustart, denn die Predator-Reihe aus dem Hause Acer ist am Markt beliebt und Acer immerhin fünftgrößter PC-Hersteller auf dem Globus. Das Gehäuse des Rechners ist, wie bei Gamern üblich, spektakulär gestaltet und im oberen Bereich wie ein futuristisches
Raumschiff geformt. Öffnet man die obere Klappe, kommt ein DVD-Brenner zum Vorschein, ein Kartenleser gehört dagegen leider nicht zur Ausstattung. Beim Prozessor setzt Acer auf einen Core i7-8700 aus der achten Generation, der zwar schon zwei Jahre auf dem Buckel hat, im GamingBereich aber noch immer ganz ausgezeichnet mithalten kann. Der Sechskerner ist schnell, und die zusätzlichen Kerne neuerer CPU-Generationen bringen für Spieler keine nennenswerten Vorteile. Die verbauten 16 GByte RAM sind in dieser Preisklasse Standard, die Geforce-RTX-2080-Grafikkarte sorgt für jede Menge Leistung und somit durchgehend hohe Bildraten.
Reichlich Frames und eine lahme ssD
Im Testlabor hinterließ der Predator Orion einen guten Eindruck – zumindest, was die Gaming-Benchmarks betrifft. Bei Rise of the Tomb Raider erreichte der Rechner im Durchschnitt 160 Frames, bei Deus Ex: Mankind Divided waren es 117. Zumindest bis zu einer WQHD-Auflösung laufen auch anspruchsvolle Spiele mit vollen Details absolut flüssig, bei 4K muss eventuell auf einige Details verzichtet werden. Letzteres wird durch die 4325 Punkte im 4K-Test des Benchmarks Final Fantasy XV deutlich. Positiv ist zu erwähnen, dass im Gehäuse sehr viel Raum für spätere Aufrüstungsmaßnahmen vorhanden ist. Zusätzliche Speicherplatten im 2,5- oder 3,5-Zoll-Format lassen sich dabei äußerst bequem und schnell einbauen, denn sowohl die notwendigen Einbaurahmen als auch die entsprechenden Kabel und Anschlüsse sind vorhanden beziehungsweise bereits verlegt. Weit weniger Hirnschmalz ist beim Hersteller dagegen in die Wahl der SSD geflossen. Statt einer wesentlich flotteren M.2-NVMeSSD verbaut Acer nur eine M.2-Sata-SSD und verschenkt damit, vermutlich aus Kostengründen, jede Menge Geschwindigkeit bei Systemstarts oder Festplatten-intensiven Anwendungen. Viel gespart wird ohnehin nicht, denn die mit nur 128 GByte Kapazität sowieso viel zu kleine Sata-SSD kostet im Handel etwa 30 Euro, die schnellere NVMe-Version nur ein paar Euro mehr. Eine SSD mit 250 oder mehr GByte Speicherplatz würde zu einem PC dieser Kategorie deutlich besser passen. Stefan Schasche