Windows 2004
Endlich bringt ein Windows-Update wieder neue Funktionen
W enn sich Windows nach der Installation der neuen Insider-Preview mit der Versionsnummer 2004 meldet, muss man zweimal hinsehen. 16 Jahre in der Zeit zurück? Die Zahl ist jedoch einfach zu erklären: Wie bei den letzten großen Updates setzt sich die Versionsnummer aus einer zweistelligen Jahreszahl und dem geplanten Monat der Veröffentlichung zusammen: April 2020 = 2004.
Edge mit neuer Chromium-Engine
Der Edge-Browser, als Nachfolger des betagten Internet Explorer gedacht, kommt bei den Nutzern bei weitem nicht so gut an, wie von Microsoft erhofft. Viele nutzen ihn nur ein einziges Mal, um sich Chrome oder Firefox herunterzuladen. Mit dem Update 2004 kommt jetzt ein neuer Edge-Browser, der weitgehend ähnlich aussieht, aber auf der freien Chromium-Engine basiert. Er bringt eine bessere Kompatibilität zu aktuellen Webstandards, mehr Geschwindigkeit und die Unterstützung für eine Vielzahl an Chrome-Erweiterungen. Lesezeichen und andere Daten lassen sich aus dem alten Edge problemlos übernehmen. Microsoft kündigt den neuen Browser auch für Windows 8.1 und sogar für das inzwischen begrabene Windows 7 an – ganz im Widerspruch zum Original-Edge, der seinerzeit
„technologisch so fortschrittlich“war, dass er ausschließlich für Windows 10 veröffentlicht werden konnte.
Cortana emanzipiert sich
Die Trennung von Cortana und dem Suchfeld in der Taskleiste wird durch das Update noch konsequenter durchgesetzt. Cortana öffnet sich jetzt in einem eigenen Fenster, das beliebig über den Bildschirm geschoben werden kann.
Im Screenshot-Werkzeug Ausschneiden und Skizzieren muss nicht mehr jedes Mal ein neues Fenster geöffnet werden, sondern neue Screenshots können immer im gleichen Fenster erscheinen. Zusätzlich zoomt das Mausrad bei gedrückter Strg- Taste.
Verbesserte System-Einstellungen
Microsoft hat die Einstellungen zur Auswahl von Sprachen überarbeitet. In den Einstellungen unter Zeit und Sprache/Sprache zeigen neue Symbole, welche Sprache eingestellt ist. Dabei lassen sich wie bisher für Windows Anzeigesprache, Apps & Web-sites,Tastatur, Spracherkennung und Regionales Format unterschiedliche Sprachen auswählen. Auch das seit Windows 95 verwendete Wort Eingabemethode ist inzwischen dem verständlicheren Begriff Sprache gewichen.
Bei der Installation von Updates berechnet Windows automatisch die dafür nutzbare Bandbreite, um anderen Anwendungen weiterhin Internetzugriff zu gewähren. Jetzt kann man die Bandbreite auch selbst begrenzen, damit ein PC bei langsamen Internetverbindungen nicht andere, am gleichen Router angeschlossene, PCs ausbremst.
Smartphone-Anbindung mit Emojis
Die vorinstallierte Windows-App zur Anbindung von Smartphones bekommt nicht nur mit jedem Update ein neues Logo und einen neuen Namen (aktuell Ihr Smartphone), sondern auch neue Funktionen. So lassen sich Emojis nutzen und Nachrichten direkt in der Benachrichtigungsleiste beantworten. Die App wurde nicht viel benutzt, da die Browser-Tools von Google die gleichen Funktionen besser erledigen. Jetzt kann Ihr Smartphone Benachrichtigungen des Handys auf dem PC anzeigen und Anrufe tätigen, was Google nicht bietet.
Nach dem schwachen Herbst-Update 2019 scheinen sich die Gerüchte zu bestätigen, Microsoft konzentriere sich auf ein Update im Jahr. Die Herbst-Updates wären dann kumulative Patchsammlungen, wogegen Microsoft in den Frühjahrs-Updates neue Funktionen bringt oder – wie bisher – den komplette Windows-Kern austauscht.